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Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Titel: Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aylen Verdon
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schnellen Rhythmus auf der Tischkante. „Glaubst du, der Gedanke ist mir nichtselbst schon gekommen?“, fragte er und stand auf.
Als er sich zu voller Größe aufrichtete, schien es im Raum dunkler zu werden. Evianna sprang erschrocken auf und verfluchte sich gleich darauf, für diese unbeabsichtigte Reaktion, die Gabriel zweifellos als ein Zeichen von Angst werten würde. Doch Evianna hatte keine Angst. Sein großer, kraftvoller Körper bewegte sich geschmeidig um den Schreibtisch herum. Gabriel kam auf sie zu. Direkt vor ihr baute er sich auf und sah auf sie herab. Ihr Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb doch sie hielt dem Blick seiner hellblauen Augen stand, ohne eine Reaktion zu zeigen. Und dann tat Gabriel etwas völlig Unerwartetes: er lächelte und entblößte dabei ein paar große, schneeweiße Fänge, wobei aus dem rechten Fangzahn ein schimmernder Brillant hervorblitzte, der Eviannas Aufmerksamkeit auf sich zog. Ihr blieb die Luft weg. So nah war sie den Beißerchen eines Vampirs bisher kaum je gekommen. „Der Stein gefällt mir“, hauchte sie atemlos, um ihre wachsende Unruhe zu überspielen.„Gute Arbeit.“
Gabriel schloss den Mund. Das Lächeln war verschwunden, als er sich von ihr abwandt und sich wieder hinter den Schreibtisch begab. Evianna atmete so leise wie möglich tief durch. Mit dem Schreibtisch zwischen sich und ihm fühlte sie sich eindeutig wohler – was natürlich albern war.
„Es tut mir leid, aber ich kann dir nicht helfen“, sagte Gabriel und betrachtete dabei nachdenklich das Porträt einer wunderschönen Frau, das an der hinteren Wand des Büros hing.
„Was? Aber warum nicht?“ Damit hatte Evianna nicht gerechnet. Er musste doch einsehen, dass sie hier gemeinsame Interessen verfolgten. Tisch hin oder her, sie machte Anstalten, um den Schreibtisch herum auf ihn zuzugehen, doch bereits nach dem ersten Schritt lösten sich die beiden Wachposten von der Tür und traten ihr in den Weg.
Evianna funkelte die beiden böse an.
„Du solltest jetzt gehen“, sagte Gabriel ohne sich umzudrehen.
„Nein, wir sind noch nicht fertig.“ So einfach würde sie nicht von hier verschwinden, jedenfalls nicht, ohne erreicht zu haben, was sie wollte.
„Doch, das sind wir“, mit einer Handbewegung bedeutete er den beiden Vampiren Evianna hinaus zu begleiten. Die Wachen packten sie an den Armen und hoben sie mühelos hoch.
„Moment noch.“ Evianna zappelte und machte sich los, wurde jedoch sofort wieder am Kragen gepackt, was ärgerlich, in dieser Situation aber nicht zu ändern war. „Warum?“, fragte sie und sah ihn dabei eindringlich an.„Sag’ mir wenigstens, warum mein Besuch bei dir umsonst war.“
Gabriel schüttelte den Kopf und sah weg. Seine Stimme war leise.„Du suchst am falschen Ort.“
„Was? Was soll das heißen?“ Evianna hatte keine Chance, sich gegen die beiden Vampire zu wehren. Da sie die Unterredung offenbar für beendet hielten, schleppten sie sie Richtung Tür.„Wartet, ihr verdammten Blutsauger“, schrie Evianna die beiden Wachen an und trat um sich. Dabei erwischte sie einen der beiden mit dem Fuß genau dort, wo es auch Vampiren am meisten weh tat, woraufhin der getroffene Vampir sofort in die Knie ging. Der zweite Wächter sah überrascht auf seinen Kumpel herab. Mit einem gezielten Tritt brach Evianna der zweiten Wache das Schienbein. Auch er ging zu Boden. Die beiden zerschmolzen zu einem unförmigen, stöhnenden Haufen. Gabriel betrachtete Eviannas Werk. In seinem Blick glaubte Evianna so etwas wie Verwunderung und auch wachsende Gereiztheit zu erkennen. Dann wandt er seine Aufmerksamkeit ihr zu und sah sie lange schweigend an. Evianna versuchte so gut es ging Ruhe zu bewahren.
„Raus!“ knurrte er plötzlich, womit er allerdings nicht sie sondern die beiden Wachen meinte, die unter einigen Mühen, sich gegenseitig stützend, den Raum verließen. Gabriel rührte sich immer noch nicht, sondern beobachtete Evianna über den Schreibtisch hinweg. Dann trat er näher an den Tisch heran und stützte seine großen Fäuste auf die massive Platte.„Dir ist klar, dass ich dich mit einer einzigen Handbewegung ins Höllenfeuer schicken könnte, oder?“
Ob ihr das klar war? Und wie ihr das klar war. Sie versuchte nur, nicht daran zu denken. Angriff war - wie so oft - meist die beste Verteidigung. Evianna stütze sich ebenfalls mit den Fäusten auf die Schreibtischplatte und beugte sich angriffslustig vor. „Ja, und mir ist auch klar, dass du mir nicht alles

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