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Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Titel: Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aylen Verdon
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„Hat dir der Dämon die für seine Befreiung gegeben?“
Evianna nickte.
Engus Hand kreiste in einigem Abstand über den Tafeln.„Es steckt viel Schattenmagie in ihnen.“
Evianna hob die Schultern und suchte im Kühlschrank nach etwas Essbarem. „Möglich.“
„Warum sind sie dir so wichtig?“
Evianna fand einen gepressten Proteinriegel und aß ihn auf. „Es geht dich zwar nichts an, aber ich kann sie tauschen“, sagte sie mit vollem Mund.
„Was kann so wertvoll sein, sich dafür auf einen Deal mit einem Dämon einzulassen?“
„Menschenleben“, sagte Evianna kauend.
Auf Engus Gesicht erschien ein kleines Lächeln, was Evianna überraschte. Sie hatte mit den üblichen Vorhaltungen des Puks gerechnet. Mit einer Ansprache seinerseits zum Thema Dämonen und deren Beschwörung. Das Übliche eben, aber das blieb aus. Doch Evianna hatte Wichtigeres zu tun, als über das seltsame Verhalten des Puks nachzudenken. Sie ging hinauf, duschte und zog sich an. Dann lief sie die Treppen hinunter, nahm ihre Schlüssel und ging zur Tür. „Falls Paddy kommt, gib ihm die Hand zurück“, rief sie Engus über die Schulter zu. Sie erhielt keine Antwort und drehte sich noch einmal um. Engus sah sie unschuldig an.
„Engus? Wo ist die Hand?“ Langsam wanderte Engus Blick hinauf zur Zimmerdecke. Evianna folgte seinem Blick und entdeckte die Hand, die sich an einen Arm der Lichtleiste klammerte.
„Also gut. Ruf‘ Paddy an und sag‘ ihm, dass er die Hand abholen kann.“ Eviannas Blick fiel auf die Tafeln, die auf dem Esstisch lagen. „Aber versteck vorher die Tafeln. Wir wollen doch nicht, dass er sich unnötig Sorgen macht, oder?“
Engus nickte.
Evianna zog einen Schein aus der Tasche und warf ihn auf die Fensterbank. „Kauf ein und koch‘ uns was Schönes. Ich bin zur 10. Stunde zurück, okay?“ „Okay!“, rief Engus begeistert und schnappte sich den Schein.
„Vergiss die Tafeln nicht“, ermahnte Evianna ihn und ging.
Sie warf ihr Motorrad an, riss das Gas auf und raste los. Zuerst würde sie ins Krankenhaus fahren und nach Keir sehen.
    Keir ging es etwas besser. Der Schlauch, der gestern noch in seinem Mund gesteckt hatte, war verschwunden. Er lag nicht mehr auf der Intensivstation und war auch schon einige Male kurz aufgewacht, trotzdem war er noch nicht über den Berg. Daher gestattete ihr der Arzt auch heute nicht mehr als einen Blick durch die Scheibe. Während Evianna dastand und Keir beobachtete, spürte sie plötzlich jemanden hinter sich. Dieser Jemand verbreitete eine seltsame Kälte, die dafür sorgte, dass sich die feinen Härchen an Eviannas Nacken aufstellten. Evianna blieb ruhig und richtete ihren Blick auf das Spiegelbild in der Scheibe. Hinter ihr stand eine weiße Gestalt, eindeutig ein Mann, dessen Körper fast durchsichtig schien. Ihre Blicke trafen sich im Spiegelbild der Scheibe. Der Mann erschrak und gleich darauf war das Spiegelbild verschwunden. Evianna drehte sich um. Hinter ihr war niemand und auch der Flur war leer. Wahrscheinlich hatte sie sich den Mann nur eingebildet. Ihre Augen brannten von dem schrecklichen Neonlicht. Evianna wandte sich wieder Keir zu. Seine Augen waren geschlossen. Der Arzt kam und brachte einen weiteren Besucher, eine ausgesprochen hübsche blonde Frau, die in Keirs Zimmer geführt wurde. Dort ließ sie der Arzt mit ihmallein. Evianna trat auf den Arzt zu. „Tut mir leid, aber der Zutritt ist nur Familienangehörigen erlaubt. So sind die Vorschriften“, beantwortete der Arzt Eviannas unausgesprochene Frage und ging.
Durch die Scheibe beobachtete Evianna die Frau, die Keir das Haar aus der Stirn strich und zärtlich seine Wange berührte. Evianna hatte das Gefühl zu stören. Sie wollte gerade gehen, als die Frau sich zu ihr umwandt und ihr bedeutete hereinzukommen. Nach einem Blick den Flur hinauf und hinunter betrat Evianna das Zimmer. Das Piepsen der Maschinen, die Keir am Leben hielten und seine Vitalfunktionen überwachten, erfüllte den Raum.
„Evianna Ebel“, stellte sie sich vor, obwohl sie inzwischen nicht mehr wusste, ob das der Wahrheit entsprach.
„Ich bin Jayma, Keirs Schwester“, sagte die Frau. „Sie sind seine Partnerin, bei der BVb, nicht wahr?“
Evianna nickte. Ihr Blick fiel auf die frischen Nähte, die über Keirs Brust verliefen. „Die Kugel hat sein Herz verfehlt. Er wird es schaffen. Er ist zäh“, sagte Jayma und lächelte zuversichtlich.
Wieder nickte Evianna.
„Er ist schon oft schwer verletzt worden. Nicht nur im Dienst der

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