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Evil - Das Böse

Evil - Das Böse

Titel: Evil - Das Böse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Leben dazu bringen könnt zu gestehen, das war alles.«
    »Mach dir lieber klar, dass wir es sehr wohl können, wenn wir nur wollen«, drohte einer der Neuen.
    Erik gab sich alle Mühe, den neuen Rati so breit anzulächeln, wie es ihm augenblicklich möglich war, ehe er antwortete (die Naht im Mundwinkel war da doch ein Hindernis): »Ein Geständnis unter Folter gilt seit der Mitte des 19. Jahrhunderts als wertlos. Das müsste sogar ein kleiner Ratsgorilla wie du mitbekommen haben. Und nicht einmal mit solchen Methoden, egal, wie ihr es versucht, könnt ihr es schaffen.«
    »Wir können uns auch deinen Zimmergenossen vornehmen«, erwiderte Silverhielm.
    Erik wollte schon mit Drohungen antworten, was dann geschehen würde. Aber er konnte sich denken, dass sie das nur umso mehr auf die Idee bringen würde, Pierre zu quälen.
    »Sicher«, sagte er und lächelte so breit, dass ihm aus der Wunde in seinem Mundwinkel ein Tropfen Blut in den Mund floss. »Sicher, das könnt ihr versuchen. Wer weiß, vielleicht war es ja Pierre Tanguy. Ich weiß es nicht, weil ich in dieser Nacht wie ein Kind geschlafen habe. Ich meine, nachdem wir die Exkremente der Herren entfernt hatten.«
    »Gib zu, dass du es warst!«, schrie Silverhielm. »Das ist doch lächerlich, die ganze Schule weiß, dass du es warst, also spiel hier kein Theater!«
    »Die ganze Schule ist freundlich genug zu glauben, dass ich Kacke über den Herrn Kommandanten gegossen habe. Aber sie wissen nichts. Der Einzige, der etwas weiß, ist, wenn ich alles richtig verstanden habe, derjenige, der die Tat begangen hat. Und den hat niemand gesehen, wenn ich mich nicht irre.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Gustaf Dahlen und versuchte, listig auszusehen. »Woher willst du wissen, dass niemand ihn gesehen hat?«
    »Weil es dann Zeugen gäbe und wir uns hier nicht gegenseitig anzupöbeln brauchten.«
    »Du meinst also, dass du in der Klemme stecken würdest, wenn es Zeugen gäbe?«
    »Nein, jetzt versucht ihr das schon wieder. In dem Fall würde ich natürlich gar nicht hier stehen, weil ihr dann ja den Schuldigen hättet. Darum würden wir uns nicht gegenseitig anpöbeln müssen.«
    »Bild dir ja nicht ein, dass du ungeschoren davonkommst«, sagte noch ein anderer von den neuen Ratis.
    »Aber das tu ich ganz bestimmt. Ich möchte mal sehen, wie ihr zum Rektor geht und sagt, ihr glaubt, ich hätte den Kommandanten mit Kacke begossen. Was glaubt ihr, was ich dem Rektor erzähle, wenn er mich verhören will? Und glaubt ihr, er würde mich ohne triftigen Grund von der Schule werfen und den Ärger riskieren, den er dann unweigerlich kriegen würde? Da wird nichts draus. Wegen dieser Sache könnt ihr mich nie im Leben festnageln.«
    »Glaub trotzdem nicht, dass du ungeschoren davonkommst«, sagte das Ratsmitglied, das Erik eben schon gedroht hatte. »Du bist ganz schön hochnäsig, aber warte nur.«
    »Ja, ich kenne eure Versprechungen. Alle wissen, wie gut ihr das mit der Klosternacht geschafft habt. Aber stell dir vor, wir treffen uns irgendwann mal außerhalb des Schulgeländes, wo dein Goldring um den Orion nicht mehr wert ist als ein Kaugummipapier! Klasse Idee, nicht? Klasse für dich, wenn wir uns irgendwann in einer dunklen Nacht in Stockholm über den Weg laufen.«
    »Bedrohst du den Rat!«, schrie Silverhielm mit einer Stimme, die er nicht mehr unter Kontrolle hatte.
    Erik lächelte und dachte nach. Schnüffelte einige Male wie bei Gestank, um Zeit zu gewinnen, und sagte dann, er habe den Rat weder bedroht noch nicht bedroht. Solange er diese Schule besuche und solange sie alle sich in einem Umkreis von fünf Kilometern um Stjärnsberg aufhielten, werde er keinem Rati ein Haar krümmen. Erst wenn sie sich irgendwo in Schweden begegneten, dort, wo Stjärnsbergs Gesetze nicht mehr galten, würde die Sache anders ausgehen. Das betreffe natürlich vor allem Silverhielm.
    »Du verstehst doch«, sagte er und wandte sich direkt an Silverhielm. »Wenn ich die Scheiße über dir ausgekippt hätte, dann wäre ich damit vielleicht so zufrieden, dass ich an keine weitere Rache mehr denken würde. Du schlägst wie ein altes Weib, du kriegst nicht mal einen Gegner zu Boden, der sich nicht wehrt. Trotzdem hast du mit viel Mühe und Anstrengung einen von meinen Zähnen erwischt. Versuch dir gelegentlich vorzustellen, was passiert, wenn du und ich uns anderswo über den Weg laufen. Dabei geht mehr als nur ein Zahn verloren, möchte ich meinen.«
    Erik riss abermals den Mund zu

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