Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ewig Böse

Ewig Böse

Titel: Ewig Böse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ransom
Vom Netzwerk:
fünfundzwanzig Zentimetern Länge. Rick bäumte sich auf und rutschte vom Stuhl. Er hatte zwar keine Gnade verdient, aber ich schoss ihm trotzdem noch zweimal in die Brust und einmal in die Stirn. Sein Herz pumpte noch ein paar Kubikzentimeter Blut aus der Halswunde, bevor es stehenblieb.
    Mein Blut dagegen floss weiter, während die Schnitte sich wieder öffneten und ich mich auf den Küchenboden plumpsen ließ. Unser Blut vermischte sich wie zwei kleine, überquellende Seen, die durch einen niedrigen Damm getrennt waren, und ich harrte aus. Ich machte es mir in der Leere dieses kleinen Fleckchens Erde und der Leere in mir bequem, und wir warteten.
    Ich konnte spüren, wie es zurückkam. Es war schon fast da.
    Der Himmel färbte sich rot.

SIE – DIE RÜCKKEHR
    James ist da , am entscheidenden Ort, jetzt .
    Er ist nicht im Bad oder auf der Hasenzucht, im Haus am See oder in Sheltering Palms. Er weiß nicht, wo er ist. Er erwacht wie aus einem Traum, und seine Sehkraft kehrt zurück, bevor er zwinkern kann, denn seine Augen stehen schon offen und starren nach oben. Der Himmel ist rot getönt, und Vögel beobachten ihn von den Telefondrähten aus. Die Bäume bewegen sich in einer leisen Brise, und er fühlt nichts. Er hört nichts. Er riecht nichts. Er erinnert sich an nichts. Er weiß nicht einmal, wer er ist. Es gibt keinen James Hastings. Es gibt keine Stacey. Es gibt keinen Ghost. Es gibt keine Informationen. Die Festplatte hat sich aufgehängt und muss neu gebootet werden, ein Neustart mit nichts als verstreuten Nullen und Einsern. Es gibt nur den roten Himmel, die Telefondrähte, die Bäume.
    Er liegt auf dem Rücken, und etwas Schweres und Raues deckt ihn zu, kratzt auf seiner nackten Brust. Er hat Angst vor einer undefinierbaren Bedrohung, und dann kommen die Fragen.
    Wo bin ich?
    Wer bin ich?
    Was ist passiert?
    Das Gefühl von etwas Bösem erfüllt ihn mit einer schleichenden Klaustrophobie, und er wirft die Arme in die Höhe und versucht, das schmutzige Ding von sich wegzustrampeln, diese Lagen von steifen, kratzenden Decken, bis sie endlich zur Seite klappen. Er setzt sich auf, als würde er von einer fremden Wesenheit kontrolliert, als wäre etwas Stärkeres in seinen Körper eingedrungen, um ihn zu retten, und diese Kraft wollte, dass er sich aufsetzte. Ihm ist kalt bis auf die Knochen, nein, bis ins Mark hinein. Das Rot ist überall, lässt die Umgebung zum Teil verschwimmen. Jetzt sieht er Zäune und eine lange, unbefestigte Straße, einen umgekippten Einkaufswagen und die Dächer der Häuser hinter den Zäunen. Staubiges Unkraut und Dreck und Müll. Neben ihm ragt ein kaputtes Möbelstück auf, säuerlich und vermodert riechend, und seine Sinne kommen langsam wieder in Gang, und das Fazit lautet:
    Dies ist ein übler Ort.
    Er weiß nicht, wie man sich bewegt, aber sein Körper erinnert sich daran, und obwohl er sich eiskalt und taub anfühlt, steht er auf.
    Er kommt taumelnd auf die Füße, und die rote Welt kippt ins Lot, bis er das Gefühl hat, er würde auf einem Schwebebalken balancieren, von dem er jeden Moment herunterfallen kann. Er geht weiter, bis er ein kleines Gebäude erreicht, in dessen Eingang ein Auto steht. Die Fahrertür ist offen. Es ist ein niedriges, schnittiges Ding, dieses Auto, und als er näher tritt und sich die Augen reibt, kehrt ein wenig von der Farbe zurück, und er sieht Weiß durch das Rot, es ist ein weißer Wagen. Er starrt ihn an, und obwohl er ihn nicht erkennt, vermittelt er ihm ein warmes Gefühl, ermutigt ihn, ja, ja, hier entlang .
    Die Schlüssel stecken. Dieser Wagen gehört jemand anderem. Er sollte ihn nicht anfassen. Er geht daran vorbei durch die Garage – ja, das ist es, es ist eine Garage  – und kommt in einem Garten mit gepflegtem Rasen heraus. Dahinter steht ein großes weißes Haus, das ihn mit Hoffnung erfüllt. Er kennt diesen Ort. Hier wird er willkommen sein. Er überquert den Rasen und betritt das Haus durch die Hintertür.
    In der Küche erwachen vertraute Gerüche. Dies ist sein Haus, dessen ist er sich jetzt sicher. Zu Hause , und alle Emotionen, die in dem Wort mitschwingen, erfüllen ihn. Glück, Erleichterung, Sicherheit, Zufriedenheit, Wärme, Liebe. Hier ist er sicher. Was immer geschehen ist, hier gehört er hin, und von hier aus wird er einen Weg aus diesem Alptraum finden.
    Er ist betäubt, und es läuft nicht so, wie es sollte. Er hat einen steifen Hals. Das Gehen ist schwere, harte Arbeit. Sein Gleichgewichtssinn lässt ihn im

Weitere Kostenlose Bücher