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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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der Gewalt«. Nach den Schlägen
ist der Mann reumütig und lieb. Er verspricht, sich zu ändern. Er erzählt der
Frau, dass er sie liebt, sie braucht. Und tatsächlich braucht er sie – niemand
braucht sie so wie er. Niemand, der sie nicht schlägt. Also geht sie zu ihm
zurück, hofft das Beste, und für eine Weile ist alles in Ordnung. Bis zum nächsten
Streit, wenn er sie wieder schlägt und der Kreislauf wieder von vorn beginnt.
    Rose hatte erwähnt, dass Lapreas Vater auch ausfallend wurde. Das
erklärte vieles. Bei kleinen Mädchen, die damit aufwuchsen, dass ihre Mütter
geschlagen wurden, veränderte sich etwas – etwas, das bei ihnen eine Art inneren
Kompass anlegte, der sie direkt in ihre eigenen gewalttätigen Beziehungen
steuerte. Anna hatte solche Geschichten in so vielen ihrer Fälle erlebt. Es war
ein spezielles Gesetz der Anziehung. Jede Frau versuchte unterbewusst, die
Beziehung wiederherzustellen, die sie bei ihren Eltern gesehen hatte.
    Um ihre eigene Familie zu verstehen, hatte Anna am College Kurse
über häusliche Gewalt besucht; sie hatte die ganze Literatur darüber gelesen.
Nachdem sie erfahren hatte, wie oft Misshandlungen von Generation zu Generation
weitergegeben wurden, schwor sie sich, dass sie das Gewalterbe nicht
akzeptieren würde. Dieser Entschluss hatte Auswirkung auf jede ihrer bisherigen
Beziehungen gehabt.
    Für einen Augenblick musste sie an Nick denken und daran, wie leicht
und einfach es gewesen war, sich in ihn zu verlieben.
    Sie riss sich von den Gedanken an den Verteidiger los und
konzentrierte sich auf ihren Computer. Sie musste diesen Drew -Antrag
fertigstellen, in dem sie sich dafür einsetzte, dass Beweismaterial aus den
zurückliegenden Gewaltvorfällen während Lapreas und D’marcos Beziehung
zugelassen wurde. Für diesen Antrag musste Anna all diese Vorfälle
zusammenfassen. Eine bedrückende Arbeit. Anna las einen Polizeibericht noch
einmal und fing an zu tippen.
    Am 14. Oktober 2004, um 22:15 Uhr,
gingen zwei Officers des Metropolitan Police Departments einem Telefonanruf
nach, bei dem eine Familienstreitigkeit im Haus von Laprea Johnson gemeldet
worden war. Als sie an ihrem Haus eintrafen, fanden sie Ms. Johnson auf ihrer
vorderen Veranda. Sie weinte, zitterte und blutete aus einer kleinen Wunde über
ihrem Auge. Als die Polizei sich ihr näherte, deutete Ms. Johnson auf einen
Mann, der die Straße hinunterging, und rief: » Mein Freund
hat mich gerade geschlagen! Ich will, dass er eingesperrt wird! «
    Annas Telefon klingelte. Sie schaute auf die Nummer des
Anrufers; es war ein Gespräch, das von der Rezeption an sie weitergeleitet
wurde. Anna klemmte sich den Hörer zwischen Ohr und Schulter und tippte weiter.
Sie wollte den Absatz fertig schreiben, bevor sie den Gedanken verlor.
    Â»Anna Curtis«, antwortete sie abwesend.
    Â»Hey, Miss Curtis, wie geht es Ihnen? Hier ist D’marco Davis. Ich
muss mit Ihnen reden.«
    Ihre Finger erstarrten auf der Tastatur.
    Â»Entschuldigung, wer ist da?«
    Â»D’marco Davis.«
    Sie nahm den Hörer vom Ohr und schaute ihn an, als ob das ein Witz
wäre. Aber sie hatte seine Stimme erkannt.
    Â»Hallo?«, sagte er.
    Â»Mr. … äh … Mr. Davis.« Sie versuchte, ihre Gedanken zu sortieren,
als sie den Hörer wieder ans Ohr nahm. »Es tut mir leid, aber ich kann nicht
mit Ihnen sprechen.«
    Â»Sie sind jetzt beschäftigt? Ich kann später wieder anrufen.« Er war
ärgerlich, versuchte aber, freundlich zu klingen.
    Â»Nein, das ist es nicht. Es ist – Sie dürfen mich nicht anrufen.«
    Â»Wieso nicht?«, wollte er wissen. D’marco hielt inne, und sie konnte
förmlich spüren, wie er versuchte, seinen Ärger unter Kontrolle zu bekommen.
Als er wieder sprach, war seine Stimme sanft und zuckersüß. »Ich möchte Ihnen
nur ein paar Sachen erzählen. Über meinen Fall. Was Wichtiges.«
    Â»Ich würde mir gern anhören, was Sie zu erzählen haben, aber Ihr
Anwalt muss dabei sein. Wir können uns treffen, alle zusammen, oder Sie
erzählen Ihrem Anwalt alles, was der Staat wissen sollte, und er kann es weiterleiten.«
    Â»Das geht so nicht«, erwiderte D’marco mit wachsendem Frust.
»Deshalb rufe ich Sie an. Ich habe meinem Anwalt schon –«
    Â»Mr. Davis!« Sie unterbrach ihn. »Sagen Sie mir nicht, was zwischen
Ihnen

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