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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Beauford Alexander in dem Pflegeheim besucht, wo er seit dem Tod seiner Frau lebte, und sie waren nun sicher, dass weder er noch Pauline jemals einer Frau namens Barbara Jean Marx begegnet waren. Thomas Massey offenbar auch nicht. Genauso wenig wie Roberta Peters, wie sie vermuteten.
    »Zwei Fehlschlage«, brummte Reed, während sie in Richtung Savannah fuhren. »Was soll’s? Du bist doch sowieso raus.« Morrisette saß am Steuer. Sie drückte den Zigarettenanzünder und warf Reed einen kurzen Blick zu. »Oder hast du das vergessen?«
    »Ich dachte an dich dabei, schließlich bist du noch mitten drin.«
    »Oh, ich bin tief gerührt«, spottete sie. Der Zigarettenanzünder klickte. Sie schaffte es, ihre Zigarette anzumachen und gleichzeitig die Spur zu wechseln.
    Sie näherten sich der Stadt. Reed blickte düster aus dem Fenster und beobachtete, wie der Wind das hohe Gras und das Gestrüpp auf dem flachen Land peitschte. Der Fall ging ihm an die Nieren. Er konnte an nichts anderes mehr denken, sich nicht auf seine restliche Arbeit konzentrieren und fand kaum noch Schlaf.
    »Ich überlege hin und her, welche Bedeutung die Zahl zwölf haben könnte. Hab sogar im Internet recherchiert. Ein Dutzend Eier, ein Dutzend Sternzeichen, zwölf Monate im Jahr«, sagte Sylvie.
    »Genau, ich habe das auch geprüft. Zwölf Runden beim Würfelspiel, zwölf Geschworene in einer Jury, zwölf Apostel, zwölf Inches pro Fuß und die Große Zwölferkonferenz.«
    »Was? Große Zwölferkonferenz?«
    »Beim Sport. Das sind die Collegeteams.«
    »Deshalb kam es mir bekannt vor. Bart ist nämlich Sportfan.« Sie schnaubte verächtlich. »Und ich zahle immer noch die Raten für den Großbildschirm.« Sie sog heftig an ihrer Zigarette, und ihre Stirn legte sich in Falten. »Aber ich glaube nicht, dass dieser Fall irgendwas mit Sport zu tun hat.«
    »Wohl eher nicht.« Aber was steckte hinter alldem? Forensisches Beweismaterial konnten sie bislang nicht vorweisen, jedenfalls nichts Hieb- und Stichfestes. Es gab weder Finger- noch Fußabdrücke, nur lückenhafte Reifenabdrücke, kein Blut, kein Haar, keine Gewebefasern an den Körpern der Opfer, keinen Hinweis auf sexuellen Missbrauch. Wer immer der Kerl war, er geilte sich regelrecht am Grauen und am Sterben seiner Opfer auf, holte sich vielleicht sogar einen runter, wenn er sie durch das Mikrofon schreien hörte, aber er hatte keinerlei deutliche Spuren hinterlassen. Abgesehen von den Nachrichten, die er an Reed geschickt hatte.
    Morrisette stieß eine Rauchwolke aus. »Okay, so viel wissen wir schon mal: Der Letzte, der Barbara Jean Marx lebendig gesehen hatte, war ihr Mann. Jerome Marx war am Abend zuvor gegen sechs in ihrer Wohnung.«
    »Also hat er sie dann entführt, Pauline Alexander ausgebuddelt, beide in einem Lastwagen rauf nach Lumpkin County verfrachtet, sie dort begraben und ist dann auf dem kürzesten Weg zurück nach Savannah geflitzt.«
    »Allerdings fährt er einen Porsche. Soweit ich weiß, hat er keinen Leichenwagen gemietet.«
    »Vielleicht hat er einen gestohlen«, gab Reed zu bedenken. »Oder einen Lastwagen.«
    »Vielleicht. Aber er hat weder Roberta Peters noch Thomas Massey gekannt.« Morrisette schaltete die Scheibenwischer ein, denn der Regen, der den ganzen Nachmittag über gedräut hatte, fiel jetzt in schweren Tropfen herab. Sie räusperte sich, und als sie fortfuhr, sah sie starr auf die Straße. »Wir müssen schnellstens den Bescheid über die Blutprobe des Ungeborenen einholen. Der DNA-Test wird vorangetrieben, das dauert aber noch eine Weile. Das Ergebnis bekommen wir vielleicht nächste Woche.«
    Unwillkürlich stellte sich Reed vor, dass Bobbi sein Kind unter dem Herzen getragen hatte. Oder das von Marx. Oder von einem völlig Fremden. Während ihr Ehering an ihrem Finger steckte. Verdammt, er war verrückt gewesen nach dieser Frau. Das war eben seine Schwachstelle: Frauen von der falschen Sorte. Die würden noch einmal sein Untergang sein.
    »Heute gibt die Behörde eine Stellungnahme ab«, sagte Morrisette, und er empfand so etwas wie Eifersucht, weil nicht er ihr die Neuigkeit mitteilte, sondern umgekehrt. Morrisette drückte ihre Zigarette aus. »Ja, die Morde sollen etwas eingehender erklärt, die Bürger gewarnt und um Mithilfe gebeten werden, das Gleiche wie immer.«
    »Und es wird auf einen Serienmörder hingewiesen.«
    »Hm. Möglich.« Während sie abbog und Richtung Innenstadt fuhr, warf sie einen Blick in seine Richtung. Sie leckte die Spitze

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