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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Tests über die Blutspuren am Tatort waren nicht eindeutig. Damals verfügten wir noch nicht über die technischen Hilfsmittel von heute. Zum Glück wanderte das Schwein dann doch in den Knast – obwohl Nikki den Prozess ohne es zu wollen fast gekippt hat. Und jetzt haben sie andere Tests durchgeführt, die angeblich seine Schuld widerlegen. Also in meinen Augen ist Chevalier ein kaltblütiger Mörder. Er hat diese arme allein erziehende Mutter und ihre Kinder in Stücke gehackt. Und jetzt … jetzt ist er frei. Was ist das für eine Welt?«
    »Sag du’s mir.«
    »Alles geht den Bach runter. Nikki Gillette war damals fast noch ein Kind. O Mann, schon damals war sie viel zu ehrgeizig.«
    Reed brummte etwas, verriet jedoch nicht, dass er später noch mit der Reporterin sprechen wollte. Je weniger Morrisette darüber wusste, was er nebenbei trieb, desto besser für sie.
    Er war entschlossen herauszufinden, woher Nikki ihre Auskünfte bezog, wenngleich sie ihre Quelle höchstwahrscheinlich geheim halten wollte und auf freie Meinungsäußerung pochen würde. Und das war absoluter Blödsinn. Kein Mensch konnte Reed einreden, dass die Gründerväter mit diesem Gesetz beabsichtigt hätten, Kerle zu schützen, die falsche Informationen weitergaben und die rechtmäßige Überführung von Kriminellen gefährdeten. Aber Nikki würde sich nicht so leicht kleinkriegen lassen. Sie war hartgesotten und starrköpfig. Wild entschlossen, ihre Arbeit zu tun. Genau wie im letzten Sommer, im Montgomery-Fall hatte sie auch keine Ruhe gegeben. Heute Abend erwartete sie ein Exklusivinterview. Gut, das sollte sie haben. Allerdings würde Reed derjenige sein, der das Interview führte. Nikki Gillette wusste zu viel. Sie behinderte eindeutig die Ermittlungen. Und das war gefährlich. Für alle. Sie eingeschlossen. Er warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass ihm bis zu seinem Treffen mit ihr noch ein paar Stunden blieben. Die Unterhaltung versprach, interessant zu werden. Nikki Gillette war auf jeden Fall klug und hübsch anzuschauen. Attraktiv und intelligent – Reeds Meinung nach eine unheilvolle Kombination. Hinzu kam, dass sie ziemlich verwöhnt war durch ihre privilegierte Herkunft, sie war sozusagen mit einem Silberlöffel im Mund geboren worden. Morrisette setzte ihn vor der Behörde ab. Die nächsten paar Stunden konzentrierte er sich auf einen Fall von häuslicher Gewalt. Die Ehefrau hatte »versehentlich« fünf Schrotladungen auf ihren Mann abgefeuert. Normalerweise hätte er den Angriff überlebt, doch seine Halsschlagader war getroffen worden, und er war verblutet, noch bevor sich seine Frau, in einem Zustand der »Verwirrung, Hysterie und Panik«, bequemt hatte, den Notruf zu wählen. Als der erste Beamte am Tatort eintraf, saß sie seelenruhig am Esstisch und rauchte eine Zigarette. Reeds Einschätzung nach war der Fall sonnenklar.
    Er wollte gerade aufbrechen und griff schon nach seiner Jacke, da klingelte das Telefon. »Reed.«
    »Rick Bentz, Polizei New Orleans«, meldete sich der Anrufer und stellte sich als ehemaligen Partner von Reuben Montoya vor. »Ich habe Ihre Nachricht erhalten. Sie wollen etwas über einen Burschen namens Vincent Lassiter wissen.«
    Reed ließ seine Jacke zurück auf die Stuhllehne gleiten. »Richtig. Er ist der Bruder eines Mordopfers. Wir müssen ihn unbedingt finden. Wir wollen ihn nicht nur über den Tod seiner Schwester informieren, sondern auch sein Alibi für den Tag ihres Verschwindens überprüfen.«
    »Was ist mit der Schwester passiert?« Bilder von Bobbi Jean zogen an seinem inneren Auge vorbei, die lebende Bobbi, strahlend und sexy, die Verzweifelte in dem kalten dunklen Sarg, heftig nach Luft ringend, und schließlich die Tote, bleich und starr. Mit Mühe gelang es Reed, seine Wut auf die Bestie, die Bobbi ermordet hatte, zu beherrschen, und so ruhig wie möglich setzte er Bentz über die Vorfälle in Kenntnis. Er beendete seinen Bericht mit den Worten: »Und deshalb wollen wir jeden, der irgendetwas mit Barbara Jean Marx zu tun hatte, ausfindig machen.«
    »Kann ich verstehen. Der Kerl begräbt seine Opfer lebendig?« Bentz fluchte leise. »Wir setzen die Suche nach Lassiter fort, aber ich fürchte, er wird schwer zu fassen sein. Er hat sich vor etwa drei Monaten aus dem Staub gemacht. Hat sich nicht bei seinem Bewährungshelfer abgemeldet und keine Nachsendeadresse hinterlassen. Die Frau, mit der er zusammenlebte, kann oder will nicht sagen, wo er sich aufhält, und er

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