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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Scheibenwischer ein.
    »Ich weiß, dass Sie von dem Fall abgezogen wurden.«
    »Das ist mir klar. Haben Sie mich deswegen angerufen?«
    »Ja.«
    Er überquerte die Brücke zur Insel und schlug instinktiv den Weg zum östlichen Strand ein.
    »Wollen Sie mir eine Story verschaffen?« Sie gab sich keine Mühe, ihre Skepsis zu verbergen.
    »Ja. Aber wir machen ein Tauschgeschäft.«
    »Tatsächlich? Obwohl Sie mich gewöhnlich meiden wie der Teufel das Weihwasser?« Er achtete darauf, die Höchstgeschwindigkeit nicht zu überschreiten, um keine unliebsame Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. »Das ist Ihnen also aufgefallen.«
    »Ansonsten hätte ich taub und blind sein müssen. Sie haben sich aufgeführt, als wäre ich eine Art Paria.«
    »Sind Sie ja auch. Eine Reporterin.«
    »Lassen wir das«, sagte sie hastig. »Also, was bieten Sie zum Tausch an?«
    Seine Finger umspannten das Lenkrad noch fester. »Informationen.«
    »Über den Grabräuber?«
    Sinnlos, jetzt einen Rückzieher zu machen. »Ganz recht.« Sie war ganz Ohr. Während Johnny B’s hauseigene Soße ihr weltberühmtes Aroma verströmte, starrte Nikki Reed an, als wäre ihm ein drittes Auge gewachsen. »Okay, aber zunächst einmal müssen wir eins klären. Falls Sie verlangen, dass ich meine Quellen offenbare, kommen wir nicht ins Geschäft. Ausgeschlossen.«
    Er scherte in eine Seitenstraße nicht weit entfernt vom Strandparkplatz ein und schaltete den Motor aus. Durch die Windschutzscheibe blickte Reed hinaus aufs Meer. Das Wasser des Atlantiks war aufgewühlt, die Wellen von Gischt gekrönt. »Essen wir, bevor das Zeug kalt wird.« Er griff in eine Kühlbox, die er hinter dem Fahrersitz verstaut hatte, und entnahm zwei Flaschen Bier. Er öffnete sie, reichte Nikki eine und befreite die Grillsandwiches von der Verpackung. »Rind oder Schwein?«
    Hmmm … Schwein«, sagte sie unverkennbar erstaunt. »Danke.« Sie nahm das Sandwich entgegen, zusammen mit dem dazugehörigen halben Dutzend Servietten. »Ist das hier eine Art Friedensangebot?«
    »Ja, genau das.«
    »Und?« Sie wickelte das Sandwich aus dem Wachspapier. »Betrachten Sie es als Bestechung.«
    »Wie ich schon sagte, ich werde Ihnen meine Quellen nicht –«
    »Ich weiß, schon klar. Ich habe es bereits beim ersten Mal begriffen.« Er biss in sein Sandwich und sah erneut aus dem Fenster, über den weißen Sand hinweg aufs tintenschwarze Meer. »Sie bekommen Ihre Informationen beinahe gleichzeitig mit der Polizei. Jemand innerhalb der Behörde hält Sie auf dem Laufenden.«
    »Ich sagte, das steht nicht zur Debatte.«
    »Oh, verstehe. Nur Sie stellen hier die Fragen. Dann haben wir nicht viel zu besprechen, fürchte ich.« Er nahm einen tiefen Zug aus seiner Bierflasche und bemerkte, dass sie die ihre noch nicht angerührt hatte.
    Das Schweigen hielt an, und schließlich trank sie doch einen Schluck.
    »Ich weiß, dass Sie ein Verhältnis mit Barbara Jean Marx hatten. Sind Sie aus diesem Grund von den Ermittlungen ausgeschlossen worden?« Als er nicht antwortete, fuhr sie fort: »Hören Sie, wenn Sie Informationen austauschen wollen, dann müssen Sie mir auch welche geben.« Nach einer Weile sagte sie: »Barbara Jean Marx war schwanger, als sie starb.« Reed spürte einen Kloß im Hals, doch er rührte sich nicht. »Ich könnte mir vorstellen, dass Sie der Vater des Kindes sind.«
    »Sie war verheiratet«, wandte er ein, und seine Eingeweide zogen sich zusammen. »Ihr Mann hat sich sterilisieren lassen.« Nikki starrte ihn an. »Woher wissen Sie das?« Reed hatte so etwas längst geahnt, obwohl Bobbi es nie direkt ausgesprochen hatte. Aber wie war Nikki Gillette an diese Info gekommen? Durch die Krankenhausakten? »O nein. Wenn Sie mit mir zusammenarbeiten wollen, bitte schön, aber das werde ich Ihnen bestimmt nicht sagen. In meinen Augen gibt es nur drei Gründe dafür, dass Sie mit mir handeln wollen.« Sie hob einen Finger. »Erstens: Sie wollen, dass ich Ihnen die undichte Stelle nenne.« Der zweite Finger folgte. »Oder Sie wollen in Erfahrung bringen, was ich weiß, weil Sie von ihren Kollegen nicht eingeweiht werden.« Der dritte Finger schnellte hoch. »Oder beides. Wahrscheinlich sind Sie sauer, weil man Sie von den Ermittlungen suspendiert hat, noch dazu in einem Fall, der Ihnen so nahe geht, und Sie hoffen, dass Sie durch mich mit Insiderinformationen versorgt werden.« Sie nahm einen Bissen von ihrem Sandwich. »Ich frage mich gerade, was Sie mir in Anbetracht Ihrer Situation zu

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