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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Recht. In unserem Dezernat gibt sie Gottes Gebote weiter.«
    Nikki lachte leise, trotz ihrer flatternden Nerven. Sie schaute zu Reed auf und bemerkte, dass er keineswegs lächelte, doch seine Augen waren nicht mehr so hart wie zuvor, seine ewig mürrische Miene weniger streng. Ein zärtlicher Zug spielte um seinen Mund. »Warten Sie hier«, sagte er und ließ ihren Arm los. Der Bus der Spurensicherung traf zeitgleich mit zwei weiteren Polizeiautos und dem Ü-Wagen von WKAM ein. Nikki beobachtete, wie ein Reporter und ein Kameramann ausstiegen. Reed redete unterdessen mit einer zierlichen Schwarzen, deren Gesicht in ewiger Sorge erstarrt zu sein schien. Die Frau warf einen neugierigen Blick in Nikkis Richtung, und ihre Miene wurde noch düsterer. Dann kamen die beiden zu ihr herüber.
    »Noch ein Pressefan: Detective Diane Moses. Nikki Gillette«, machte Reed die beiden Frauen miteinander bekannt. Dann reichte er Diane Nikkis Schlüssel. »Hey, was ist hier los?« Fred Cooper, der Vermieter, war schließlich auch aufgewacht und strahlte nicht gerade Frohsinn aus. In einem gestreiften Bademantel stürmte er um die Hausecke herum wie eine Bulldogge. Sein dünnes weißes Haar stand zu Berge, die Säcke unter seinen Augen zeugten von extremem Schlafmangel. »Was zum Teufel soll das?« Er wandte sich Nikki zu, blieb wie angewurzelt stehen und kniff die Lippen zusammen. »Wieso wundert es mich gar nicht, dass das was mit Ihnen zu tun hat?«
    Jetzt war es an Nikki, hastig die Vorstellung zu übernehmen. »Fred Cooper, mein Vermieter, Detective Reed und Detective Moses. Sie möchten sich meine Wohnung anschauen. Ich habe meine Einwilligung gegeben.«
    »Klar, das geht schon in Ordnung, aber …« Fred, der zwischen ihnen stand, war eindeutig verwirrt und nicht eben glücklich über die Situation. Er starrte auf die stetig wachsende Menge von Polizisten und Schaulustigen. »Herr im Himmel …«
    Reed ergriff das Wort. Knapp erklärte er, was sie vorhatten, und währenddessen erklomm Diane Moses bereits die Treppe zu Nikkis Wohnung.
    Cooper trat schließlich zurück auf seine schützende Veranda, um von dort aus Wache zu halten. Eine Schulter an den Türpfosten gelehnt beäugte er mit düsterem Blick diese Störung seines für gewöhnlich vorhersehbaren Lebens. Einige Polizisten sperrten Teile der Weges zum Haus und das Tor ab, untersuchten sorgfältig die nähere Umgebung und stiegen dann ebenfalls die Treppe zu Nikkis Wohnung hinauf.
    Es war schon eine seltsame Vorstellung, dass Polizisten in ihrer Wohnung umherwimmelten und nach Beweismaterial für ein gegen sie gerichtetes Verbrechen suchten. Nur ausgesprochen ungern erinnerte sich Nikki daran, wie viele Tatorte sie selbst aufgesucht hatte, immer begierig nach Neuigkeiten, nur selten verschwendete sie einen Gedanken an die Opfer, völlig auf das obligatorische Wer, Was, Wann, Warum konzentriert.
    »Wir lassen ihnen Zeit, sich erst einmal umzugucken«, erklärte Reed. Als Nikki Anstalten machte, einem Polizisten durch das Tor zu folgen, ergriff er abermals ihren Arm. »Auch wenn seit dem Einbruch vierundzwanzig Stunden vergangen sind, finden sie womöglich noch etwas Wichtiges.«
    »Okay. Aber meine Katze flippt garantiert aus.« Die Hand, die ihren Arm umspannte, ließ nicht locker. »Sie wird’s überleben.«
    »Sie kennen Jennings nicht. Er kann wochenlang schmollen!«, beharrte sie und blickte hinauf zu ihrer Wohnung. »Das hier wird mich ein Vermögen an Katzendrops kosten.« Er lachte schnaubend und schaute sie an. Zum ersten Mal, dessen war sie sicher, schaute er sie tatsächlich an. Sah durch ihre aufgesetzte Reporterin-Fassade hindurch bis unter die Oberfläche, auf der Suche nach der Frau, die sie normalerweise unter Verschluss hielt. »Ich denke, das können Sie sich gerade noch leisten«, bemerkte er, während ein weiterer Streifenwagen mit rotierendem Blaulicht die Straße hinunterraste.
    Mit kreischenden Reifen hielt der Wagen an. »Morrisette«, sagte Reed.
    Cliff Siebert sprang mit würdevoller Miene hastig vom Beifahrersitz. Er warf einen verstohlenen Blick in Nikkis Richtung und wandte sich dann unverzüglich Reed zu, der ihren Arm nun losließ. Cliff furchte die Stirn und presste die Lippen aufeinander. Er sah aus, als wollte er platzen vor Wut. »Haben Sie das hier veranlasst?«, wollte er von Reed wissen. Nikki erkannte, dass sich Streit anbahnte, und schritt ein. »Moment mal.
Ich
habe Detective Reed angerufen und ihn über den Einbruch

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