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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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unter …«
    »Nikki Gillette? Max O’Dell, WKAM. Hab von dem Einbruch gehört. Ruf mich an …«
    »Miss Gillette. Hier ist Steve Mendleson,
The Spirit
. Meine Nummer lautet …«
    Jetzt weiß ich, wie man sich fühlt, wenn man von der Presse gehetzt wird, dachte sie, betrachtete die Blumen und zupfte ein paar welke Blüten ab. Der Strauß war zweifellos schon Tage alt und wahrscheinlich auf dem Markt zum Sonderpreis verschleudert worden. Sean hat sich kein Stück verändert, musste sie feststellen. Sie hörte weiter ihre Mailbox ab. »Nikki, hier spricht Lily. Okay, gestern Abend sind die Nerven mit mir durchgegangen, das geb ich zu. Tut mir Leid. Heute bin ich erst mal nicht zu Hause, wir sprechen uns später.«
    »Nicole? Hier ist Dr. Francis. Ich habe Ihren Artikel gelesen und fand ihn gut, aber ich denke, er sollte Teil einer Serie über den Schulbezirk sein. Melden Sie sich bitte bei mir.«
    »Wow, schau mal einer an, wer neuerdings ständig auf der Titelseite prangt!« Simones Stimme war wie ein frischer Lufthauch. »Dauert nicht mehr lange, dann wirst du hochnäsig und beachtest kleine Leute wie mich gar nicht mehr. Lass uns feiern. Wir könnten heute Abend gleich nach dem Sport losziehen …«
    Verdammt, dachte Nikki, müde bis in die Knochen. Sie wollte heute nichts mehr unternehmen, was ihr mehr abforderte, als sich gemütlich vor dem Fernseher niederzulassen und eine Tüte Chips zu vertilgen.
    »… Ich kann mich doch darauf verlassen, dass du es heute Abend schaffst, oder? Vielleicht könntest du, berühmt, wie du neuerdings bist, sogar Jake überreden, mitzukommen? Die Rechnung geht auf mich.
Wieder mal.
« Sie lachte. »Hey, sieht ganz so aus, als würde ich nun doch nach Charlotte ziehen! Es sei denn, es ergibt sich doch noch was mit Jake. Ruf mich an, dann erfährst du die Einzelheiten.« Nikki wollte nicht daran denken, dass Simone eventuell umzog, es war zu deprimierend. Und sie wollte Simone auch nicht gestehen, dass sie erwog, den Kickbox-Kurs fallen zu lassen. Nikki hielt mehr davon, um Verzeihung statt um Einverständnis zu bitten. An diesem Abend würde Simone enttäuscht, vielleicht sogar sauer sein, weil Nikki schwänzte, aber morgen, insbesondere, wenn es ihr heute gelang, Jake abzuschleppen, hätte Simone längst vergessen, dass Nikki sie wieder einmal versetzt hatte. Ihr Gewissen regte sich nur andeutungsweise, und schon folgte die nächste Nachricht. »Hi Nik. Ich bin’s. Ich würde dich wirklich sehr gern wiedersehen.« Seans Stimme. Sie Heß die Hand sinken; ein paar Blütenblätter rieselten auf den Schreibtisch. Etwas im Timbre und Ausdruck von Seans Stimme brachte sie aus der Fassung. Obwohl er ihr nichts mehr bedeutete, schien sie allein aufgrund der Tatsache, dass er mit ihr Schluss gemacht hatte, übertrieben auf ihn zu reagieren. »Ich habe gehört, was passiert ist, der Einbruch und so«, fuhr er fort. »Hört sich beängstigend an, Nik. Dir geht’s hoffentlich gut? Ruf mich doch mal an!« Eher fror die Hölle ein, als dass sie das tat. »Meine Handynummer lautet …« Sie schrieb die Nummer nicht einmal auf, dachte nicht daran, überhaupt jemanden zurückzurufen. Nicht einmal Simone. Zumindest nicht heute. Sie hatte keine Zeit. Sie musste eine weitere Story über den Grabräuber schreiben, eine, die noch mehr Informationen enthielt … Der Anrufbeantworter kündigte mit seinem Signalton eine weitere Nachricht an. Sie lauschte, doch niemand hatte etwas aufs Band gesprochen. Der Anrufer hatte es sich wohl anders überlegt, denn es folgte eine Pause, in der sie nur Hintergrundgeräusche vernahm, dann das deutliche Klicken eines Telefonhörers, der aufgelegt wird. Wenn es wichtig war, würde sich der Anrufer noch einmal melden, sagte sie sich und wandte sich dem Computer zu, um noch einmal ihre E-Mails zu sichten und dann die nächste Story zu verfassen. Sie fand noch mehr Glückwünsche und Anfragen der gleichen Art. Doch eine Botschaft vom Grabräuber fand sie nicht. Keine tanzenden Särge oder wirbelnden, sich zersetzenden Leichen. Sie klopfte mit dem Bleistift auf den Schreibtisch. Im Augenblick schien der Mörder Ruhe zu geben. Und das war ein gutes Zeichen, nicht wahr? Oder war es die Ruhe vor dem Sturm?
    »Nikki? Ich kann dich nicht hören. Der Empfang ist so schlecht.« Während Simone aus der Wohnung hastete, die Sporttasche in der einen, den halb geöffneten Schirm in der anderen Hand, das Handy zwischen Schulter und Ohr geklemmt, verstand sie ihre Freundin so

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