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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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anders. Wie sich herausstellte, hat Peters eine Nichte in Charlotte, North Carolina, die den Großteil des Vermögens erbt, einschließlich Maximus, das ist ihre Katze. Hier sind der Name von Robert Peters’ Notar und die Adresse und Telefonnummer der Nichte.« Er legte auch diese Papiere auf den Stapel. »Zudem habe ich eine Liste meiner Feinde aufgestellt, Leute, denen ich etwas angetan habe, und solche, die ich hinter Gitter gebracht habe. Jerome Marx ist die Nummer eins.«
    »Hat ein hieb- und stichfestes Alibi.«
    »Ich weiß, aber ich habe ihn trotzdem auf meine Liste gesetzt, zusammen mit den Kerlen, die ich verknackt habe und die jetzt wieder auf freiem Fuß sind. Schau dir das an – es sind zwölf.«
    »Wie bitte?« Morrisette horchte auf.
    »Zwölf, die entlassen worden sind, seit ich zurück in Savannah bin.« Er deutete auf seine Aufstellung. »Das ist geradezu gruselig.«
    »Hm. Der Letzte ist unser lieber Freund LeRoy Chevalier.«
    »Scheiße.« Sie griff nach dem Blatt Papier und überflog das Verzeichnis der Kriminellen, denen man die Rückkehr in die Gesellschaft ermöglicht hatte. »Hast du die Adressen dieser Typen?«
    »Ich habe ein paar Bewährungshelfer angerufen, mich aber unter deinem Namen gemeldet. Wie du bereits betont hast, bin ich ja nicht an den Ermittlungen beteiligt. Fang aber mit Chevalier an, seine Verurteilung liegt zwölf Jahre zurück. Der zwölfte Typ, kommt im zwölften Jahr frei. Kann sein, dass es nichts zu bedeuten hat, aber etwas an dem Prozess lässt mir keine Ruhe.«
    »Und was?«
    Er blickte aus dem Fenster, vor dem Morrisette den gewohnten Taubenschwarm hocken sah. »Zunächst einmal war Ronald Gillette der zuständige Richter, Nikki Gillettes Vater.«
    »Er hat in vielen Fällen den Vorsitz gehabt.«
    »Aber in jener Zeit arbeitete Nikki als Teilzeitkraft bei der Zeitung und hätte den Prozess beinahe platzen lassen.«
    »Wenn wir alle Fälle untersuchen wollten, in denen Reporter über die Stränge geschlagen haben, wäre dein Büro randvoll mit Akten.«
    »Ich weiß, aber da muss ein Zusammenhang bestehen. Ich denke, wir sollten, nein, du solltest Chevalier ausfindig machen. Sein Bewährungshelfer wird die Adresse haben.«
    »Ich überprüfe all diese Witzbolde. Checke, ob sie auf dem Pfad der Tugend wandeln«, stimmte Morrisette zu. »Zwölf sind es also. In zwölf Jahren. Du glaubst doch nicht, dass sie unter einer Decke stecken … Ich habe überlegt, ob es was mit den Aposteln zu tun haben könnte, aber damit komme ich nicht weiter.« Weit hergeholt.«
    Sie musterte die getippten Seiten. Fuhr mit dem Daumen an dem Stapel entlang. Schaute Reed an und stieß den Atem aus. »Himmel, Reed, schläfst du eigentlich nie?«
    »Nur, wenn es sein muss.«
    »Sollte ich sonst noch was wissen?«, fragte sie, offensichtlich besänftigt.
    »Ja.« Er durchbohrte sie mit seinem Blick und griff nach einer Jacke. »Eins solltest du auf jeden Fall noch wissen. Ich bin nicht der verdammte Informant.«
    »Jetzt spricht der Mörder dich also schon persönlich an?« Norm Metzger gab sich keine Mühe, seine Skepsis zu verbergen. Er stülpte seine Bomberjacke über einen der Garderobenhaken hinter der Tür zu den Büroräumen des Sentinel.
    ich mit Norm herumzuschlagen war das Letzte, was Nikki wollte. Es war bald Mittag, und eigentlich hätte sie völlig aufgekratzt sein müssen, weil ihre Story es wieder auf die Titelseite geschafft hatte, doch sie war zu müde für das sonst übliche Hochgefühl. Metzger raubte ihr auch noch das letzte Fünkchen Begeisterung. Sie hängte ihren Regenmantel an einen Haken und wünschte sich, dass er den Mund hielt.
    Doch so viel Glück war ihr nicht vergönnt.
    »Ein Dialog mit dem Mörder.« Er wickelte sich den Schal vom Hals und fügte hinzu: »Das ist verdammt bequem.«
    »Bequem?«, schoss sie zurück. »O ja, wirklich bequem, der Kerl kommt sogar ins Haus.« Sie war erschöpft und grantig nach der kurzen, beinahe schlaflosen Nacht in dem Bett, in dem sie als Kind genächtigt hatte. Körperlich war sie völlig schachmatt gewesen, doch ihr Bewusstsein hatte auf Hochtouren gearbeitet, als hätte sie vorm Schlafengehen acht Tassen Kaffee getrunken. Immerzu dachte sie an den Grabräuber, an die Opfer, an ihre Wohnung, an die Zahl zwölf, an Simone und Andrew und an Pierce Reed. Ein Karussell von Bildern drehte sich in ihrem Kopf, schneller und schneller, und vertrieb den Schlaf. Als sie dann doch kurz einschlummerte, träumte sie von Leichen in ihrer

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