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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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für ihn hergerichtet hatte, machte er es sich auf seinem Wachposten auf der Theke gemütlich. »Was glauben Sie, wo hält sich Chevalier auf?«, fragte Nikki nach dem zweiten Glas Wein.
    »Irgendwo da draußen.« Er wies mit dem Kinn aufs Fenster. Bei dem Gedanken überfiel ihn erneut heftige Unruhe. »Sie sind immer noch nicht davon überzeugt, dass er der Grabräuber ist?«, wollte sie gähnend wissen. »Dann wäre er wirklich sehr dumm. Kaum aus dem Gefängnis entlassen fängt er gleich an, die Geschworenen umzulegen, die ihn hinter Gitter gebracht haben?«
    »Manche Mörder haben sich nicht unter Kontrolle. Das Töten ist der Kick. Es hat nichts mit Logik zu tun. – Himmel, bin ich tot«, sagte sie und verzog gleich darauf das Gesicht. »Entschuldigung. Ungeschickte Wortwahl.«
    »Gehen Sie schlafen«, sagte er. »Und Sie?«
    »Ich penne hier.« Er klopfte auf die Kissen des kleinen Sofas. »Das ist zu klein für Sie.«
    »Ich habe schon auf weniger komfortablen Unterlagen geschlafen. Bequemer als der Eldorado ist das Sofa allemal.« Sie unterdrückte ein Kichern. Dann hauchte sie ihm ein Küsschen auf die Wange. »Für einen hartgesottenen Bullen«, sagte sie, »sind Sie eigentlich sehr nett.«
    »Verraten Sie’s niemandem. Sonst ist mein Ruf bei der Polizei ruiniert.« Jetzt lachte sie, und Reed bemühte sich, nicht darauf zu achten, dass ihr Bademantel klaffte und den Blick auf ein durchsichtiges Nachthemd sowie auf die Schlucht zwischen ihren Brüsten freigab. Als sich Nikki über ihn beugte, lugte eine vorwitzige Brustspitze hervor. »Keine Sorge. Falls Sie sich einen Ruf erarbeitet haben, ist er ohnehin schwarz wie Teer, davon bin ich überzeugt.«
    »Wahrscheinlich haben Sie Recht.«
    »Ganz sicher sogar.«
    Dann küsste er sie. Er packte sie, zog sie an sich, und als sie gegen ihn taumelte, presste er seinen Mund so drängend auf ihren, dass es ihn selbst erstaunte. Sie wehrte sich nicht, sondern öffnete die Lippen und erwiderte seine Leidenschaft. Er schloss die Augen, spürte das Blut in seinen Adern rauschen, spürte die Hitze seines Körpers, die Härte seiner Erektion.
    Tu ’s nicht, Reed.
    Hast du deine Lektion denn nicht gelernt? Denk an Bobbi Jean.
    Vergiss nicht, was mit ihr geschehen ist. Und mit dem Baby.
    Seine Hände wühlten sich in ihr Haar, und er drückte ihren Kopf zur Seite, um mit dem Mund über die verführerische Stelle zu streicheln, wo ihr Hals in die Schultern überging. Er spürte ihr Schaudern. Sie hielt ihn umschlungen und seufzte laut. »Reed, ich … weiß nicht .,.«
    »Schsch, Liebling«, flüsterte er in ihr Haar. »Ich wollte dir nur Gute Nacht sagen.«
    »Den Teufel wolltest du tun.« Ihr Gesicht wich ein wenig vor ihm zurück. »Wir wollten beide eine ganze Menge mehr als nur einen Gutenachtkuss.«
    Er lächelte. »Hm, ja … könnte sein.«
    »Kein Konjunktiv, Detective Reed.«
    »Ich kann warten.«
    »Tatsächlich?« Ihre Augen glitzerten in einem aufregenden Grünton. Ihre Haut war rosig, und zum ersten Mal seit Stunden zeigten sich ihre Grübchen. Sie gab Reed noch einen Kuss auf die Stirn. »Bist du sicher?« Sie sprach mit tieferer Stimme.
    »Ja, aber du machst es mir nicht gerade leicht.«
    »Und das ist Teil meines teuflischen Plans«, scherzte sie, seufzte und strich ihm das Haar aus den Augen. »Du und ich? Wer hätte das gedacht?«
    »Ich nicht«, erwiderte er.
    »Ich auch nicht. Ich war mir nicht mal klar darüber, ob ich dich mag.«
    »Also ich wusste sofort, dass ich dich nicht leiden kann. Aber jetzt sollten wir ein bisschen schlafen. Bevor wir etwas tun, das wir später bereuen.« Als sie sich aufrichtete, gab er ihr einen spielerischen Klaps auf den Hintern. »Quälgeist.« Sie öffnete einen antiken Schrank und zog eine Bettdecke und ein Kissen hervor. Sie warf ihm beides zu. »Schlaf gut«, sagte sie auf dem Weg in ihr Schlafzimmer. Er blieb zurück mit der Erinnerung an den Schwung ihrer Hüften unter dem weißen Bademantel sowie ihr wirres rotblondes Haar, das ihr über die Schultern fiel. Und mit einem Steifen, der keine Ruhe geben wollte. Sie zog die Tür hinter sich zu, und Reed hörte das Klicken des Schlosses. Himmel, was hatte er sich dabei gedacht? Beinahe hätte er mit Nikki Gillette geschlafen! Keine gute Idee. Wenn er etwas anderes in ihr sah als eine Reporterin für dieses Käseblatt, war er ein Narr. Wie sie kurz zuvor so treffend festgestellt hatte, war sie tatsächlich der Feind. Doch das Bild, wie sie sich über ihn beugte und

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