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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Problem?«
    »Vielleicht gibt es gar keins«, entgegnete Fink, verzog jedoch keine Miene. »Ich habe Sie nicht zu mir gebeten, um Ihnen zu befehlen, die Finger von der Geschichte zu lassen, oder um Sie zu ermahnen, dass Sie besser niemandem auf die Füße treten sollten. Ganz und gar nicht, ich glaube vielmehr, dass ein bisschen Konkurrenz ganz gut ist. Aber vergessen Sie nicht, dass Sie und Norm im selben Boot sitzen. Was ich von Ihnen wie auch von ihm will, ist die bestmögliche Story.«
    »Also verlangen Sie nicht, dass ich die Finger davon lasse.«
    »Es ist Norms Story, das wissen Sie. Respektieren Sie es. Aber Sie müssen sich nicht gänzlich raushalten. Solange Sie Ihre eigentliche Arbeit nicht vernachlässigen.«
    »Das ist alles?«, fragte sie verblüfft. »Ja.« Ein Mundwinkel zuckte. »Was haben Sie denn gedacht? Dass ich Ihnen die Leviten lesen würde?«
    »Mindestens.«
    Er schnaubte. »Weil Sie Metzger auf Trab bringen?«, fragte er und schüttelte den Kopf. »Wie ich schon sagte, ein bisschen Konkurrenzdruck schadet niemandem.«
    »Also habe ich grünes Licht und darf in der Sache recherchieren?«
    »Solange sie Metzger nicht in die Quere kommen.« Fink nickte, sein Kopf bewegte sich im Takt mit seinem schaukelnden Fuß.
    »Und wenn er mir in die Quere kommt?«
    »Jetzt gehen Sie zu weit, Gillette.«
    Sie hob beide Hände neben den Kopf, als wollte sie sich ergeben. »Ich teste nur die Grenzen aus.«
    »Jetzt kennen Sie sie.« Er erhob sich, und sie begriff es als Aufforderung, es ihm gleichzutun.
    Sie hatte schon fast die Tür erreicht, da sagte er: »Und halten Sie sich diesmal an die Regeln, ja? Tun Sie nichts, was die Zeitung in Verruf bringen könnte, sei es legal oder nicht.«
    Instinktiv straffte sie den Rücken. Sie wusste, worauf er anspielte. Auf den Fall Chevalier. Lange vorbei, aber doch eine Sache, die sie für den Rest ihres Lebens verfolgen würde. Zu jener Zeit war sie sehr jung und unerfahren gewesen und hatte so ziemlich jeden, den sie kannte, kompromittiert, einschließlich ihres Vaters, alles nur um einer Story willen. Doch sie hatte ihre Lektion gelernt. Sie drehte sich noch einmal zu ihm um, reckte ihr Kinn und sagte eisig: »Verlassen Sie sich drauf: Alles, was ich bringe, ist hieb- und stichfest. Sie können auf meine Story bauen.«
    Fink ließ sich beinahe zu einem Lächeln hinreißen. »Mehr will ich gar nicht wissen.« Amen, dachte sie, sprach es aber nicht aus. Es war nicht nötig, ihn gegen sie aufzubringen. Nicht, nachdem er ihr endlich mal ein Thema zubilligte, das mehr Saft und Kraft hatte als Schulausschüsse und das Geschichtspflegekomitee. Im Zickzack ging sie zwischen den einzelnen Kabinen hindurch. Vielleicht sollte sie ihm ruhig vertrauen. Doch sie verdrängte die Überlegung schnell wieder. Ihrem Misstrauen konnte sie sich später widmen. Zunächst einmal hatte sie endlich Gelegenheit, sich zu beweisen. Noch dazu mit Finks Segen, Ihre Karriere machte eindeutig Fortschritte. Nikki wollte ein paar Stunden im Büro verbringen, an den Storys weiterbasteln, an denen sie gerade dran war, und dann dort fortfahren, wo sie aufgehört hatte. Das hieß, sie würde versuchen, Detective Pierce Reed zu erwischen.
    Ihn zu finden würde harte Arbeit sein, doch ihn zum Reden zu bringen war noch etwas ganz anderes. Sie hatte schon früher versucht, ihn zu interviewen, und jedes Mal hatte er sie behandelt, als wäre sie eine Art Paria. Seine Einstellung gegenüber der Presse und dem Recht der Bevölkerung auf Information bedurfte dringend einer Korrektur, und Nikki glaubte zu wissen, wie das zu bewerkstelligen war.
    Zweifellos hatte Reed selbst ein, zwei Leichen im Keller – ein schmutziges kleines Geheimnis, das er unter keinen Umständen preisgeben würde.
    Das ist ja Erpressung, Nikki
, schimpfte diese verflixte innere Stimme, doch sie hörte nicht auf sie. Nicht heute. Sie würde alles, was sie womöglich ausgrub, mit äußerster Sorgfalt behandeln. Sie brauchte nur ein bisschen Vorlauf, etwas, das Reed dazu brachte, sich ihr anzuvertrauen. Wieder meldete sich ihr Gewissen.
Wie würde es dir gefallen, wenn Reed in deiner Vergangenheit hemmschnüffelte?
    Sie ignorierte die Frage und ließ sich an ihrem Arbeitsplatz nieder. Bevor sie Dr. Francis zurückrief oder ihre Story über den Schulausschuss zu Ende brachte, ging sie ins Internet, rief ihre Lieblingssuchmaschine auf und tippte in die Suchzeile Detective Pierce Reed ein. Während sie darauf wartete, dass sich die Links zu

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