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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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die deine Karriere in unermessliche Höhen katapultieren wird. Übrigens, Dr. Francis hat angerufen. Will einen Interviewtermin festmachen, weil der Schulausschuss nächste Woche zusammenkommt und dann erst wieder nach Weihnachten. Sie will sichergehen, dass du ihre Position zu der bevorstehenden Zusammenlegung von Schulen auch wirklich verstehst.«
    Nikki stöhnte auf. »Und das weißt du woher?«
    »Celeste hat mal wieder deine Mailbox zu mir geschaltet.« Nikki zwang sich zu einem künstlichen Lächeln. »Nett«, sagte sie, und ihre Stimme troff vor Hohn. »Und sonst?«
    Trinas Lächeln erinnerte an das der Grinsekatze. »Nur eine Nachricht von Sean.«
    »Sean?« Nikkis Herz zog sich zusammen, und sie verspürte diesen vertrauten, unerwünschten Schmerz. »Was hat er gesagt?«
    »Dass er nach Savannah kommt und dass er – lass mich überlegen, wie hat er sich noch ausgedrückt? –, dass er nachhaken möchte.«
    »Keine Chance.« Auf Sean wollte sich Nikki nicht noch einmal einlassen.
    »Warum nicht, Nik? Wie lange ist das her? Zehn, zwölf Jahre?«
    »Fast. Aber ich sage immer: Wer einmal lügt und betrügt, der tut es immer wieder.«
    »Vielleicht ist er erwachsen geworden.« Ob ihm das jemals gelang? »Sonst noch was?«, fragte Nikki, die nicht an Sean Hawke mit seiner draufgängerischen Art, seinem frechen Grinsen und herrlichen Körper denken wollte. Das war vorbei. Punkt, aus. Sie glaubte nicht an die Wiederbelebung einer Beziehung, wollte ihre Zeit auch gar nicht damit verschwenden. Sie war nicht erpicht darauf, dass sie »Freunde« blieben, auch nicht, wenn das möglich gewesen wäre. Und das war definitiv nicht der Fall. »Irgendwelche Neuigkeiten?«
    »Nein.«
    »Gut.« Das erstaunte sie nicht weiter, denn die meisten Leute riefen sie auf dem Handy an, was ihr angesichts von Celestes Unfähigkeit sehr recht war. Celeste war vierundzwanzig Jahre alt und nach Nikkis Meinung völlig hirnlos. Warum sonst hatte sie sich auf ein Verhältnis mit Fink eingelassen, dessen Tochter aus erster Ehe in Celestes Alter war? Und auch der Umstand, dass er zurzeit mit Gattin Nummer zwei verheiratet war und zwei Kinder im Grundschulalter hatte, war offensichtlich noch nicht bis in Celestes Hirnkasten vorgedrungen. Ihre ständigen Bemerkungen, dass Finks Ehe »tot« sei und dass er und seine Frau jeweils »ihr eigenes Leben« führten und »nur der Kinder wegen« zusammenblieben, drehten Nikki den Magen um. Aber so ging es ihr mit fast allem, was Fink betraf. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, tauchte er just in diesem Moment auf und sagte: »Nikki, kommen Sie in mein Büro, wenn Sie einen Moment Zeit haben.« Trina verdrückte sich in ihre Kabine. Na prima, dachte Nikki und spürte, wie sich Kopfschmerzen ankündigten. Sie griff nach ihrer Handtasche und folgte Fink, der mit dem lässigen Gang eines alternden Machos voranschritt. Er war immer noch knackig und schlank, sein ehemals dunkles Haar nun mit Silberfäden durchzogen, seine Garderobe bestand hauptsächlich aus khakifarbenen Hosen und Polohemden, als käme er gerade vom Golfplatz. Er öffnete die Tür zu seinem verglasten Büro und ließ Nikki eintreten. Ganz Kavalier der alten Schule, spottete sie insgeheim. Er wies ihr einen der Besuchersessel zu und nahm dann seinen Platz am Schreibtisch ein, ein Bein über die Ecke gelegt, die Hände um das Knie gefaltet. »Wie ich hörte, waren Sie die letztens oben in Dahlonega.«
    Metzger hatte nicht lange gezögert, die Nachricht an den Mann zu bringen. »Ja, ich war da«, gab sie zu, den Blick auf Finks schaukelnden Fuß gerichtet. »Aber eigentlich nur etwas mehr als vierundzwanzig Stunden.«
    »Hatten Sie einen bestimmten Grund, dorthin zu fahren?« Sein Gesichtsausdruck war völlig ernst, er schaute sie unbewegt an, seine Lippen ein schmaler Strich. »Ich wollte wissen, was es mit dem Grab auf sich hat, das die Polizei dort gefunden hat.«
    »Die Story habe ich Norm übertragen.« Sie nickte. »Und es hat ihm nicht gepasst, dass ich da aufgekreuzt bin.«
    »Sagen wir mal so: Er hat sich Sorgen gemacht.«
    »Warum?«
    »Er glaubt, Sie wollen ihm die Story vor der Nase wegschnappen.«
    »Also will er mir drohen?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    Nikki war müde und sauer. Ihre Zunge ging mit ihr durch. »Aber sie haben es angedeutet. Hören Sie, ich wüsste nicht, was es geschadet hat, dass ich hingefahren bin. Meine Arbeit hat nicht darunter gelitten. Metzger hat seine Story nach wie vor. Was ist das

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