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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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eine Unmenge Zeit und Geld kosten. Eine Vergeudung von Arbeitskraft, stört die Ermittlungen, sodass der wahre Mörder in Ruhe seiner Wege gehen kann.« Er nahm noch einen Schluck Kaffee und stellte die fast leere Tasse auf den Tisch zurück. »Nennen Sie mich einfach Deep Throat.« Spott blitzte in seinen Augen auf, und er fügte hinzu: »Vielleicht sind Sie zu jung, um sich an den Watergate-Insider zu erinnern, der Woodward und Bernstein damals auf dem Laufenden gehalten hat.«
    »Mein Vater ist Richter. Ich habe in meiner Jugend von diesem Deep Throat gehört und von dem verbotenen Film, durch den er seinen Namen hatte.«
    »Tatsächlich?« Reed griff nach der Brieftasche in seiner Jackentasche. »Soviel ich weiß, hat Ihr Alter auch nicht mit Ihnen geredet. Nicht, nachdem Sie ihn kompromittiert hatten.«
    Die Worte schnürten ihr die Kehle zu. Sie spürte, wie ihr Gesicht ganz heiß wurde. Dennoch hielt sie seinem Blick stand. »Das ist lange her, Reed. Er hat es inzwischen verwunden.«
    »Ich würde es nicht verwinden. Nicht, wenn Sie mich so unmöglich gemacht hätten wie Ihren Vater. Glauben Sie mir, ich würde es Ihnen nie verzeihen«, sagte er. In dem Moment erschien die Kellnerin mit mehreren Tellern neben dem Tisch. Reed löste den Blick von Nikki und bedachte Jo mit einem freudlosen Lächeln. »Ich fürchte, Miss Gillette hat vergessen, Ihnen zu sagen, dass sie den Kuchen mitnehmen will.«
    »Oh.« Das Mädchen war plötzlich ganz verwirrt. Zweifellos hatte sie das Ende der Unterhaltung mitbekommen. »Entschuldigen Sie, ich packe Ihnen Ihre Bestellung gleich ein.« Rasch, als könnte sie es kaum erwarten, wieder verschwinden zu können, setzte sie Reed den Teller vor und huschte mit dem Kuchenstück zurück in die Küche. Reed wandte sich wieder Nikki zu. »Und jetzt hören Sie mir gut zu, Miss Gillette. Auf einen Tipp von mir können Sie warten, bis Sie schwarz werden.« Er tauchte den Löffel in seinen Brei. »Ich habe Ihnen nichts zu sagen außer: ›Kein Kommentar‹ Egal, wie viele E-Mails oder andere Nachrichten Sie auch für mich hinterlassen. Bevor die Behörde ihr Statement abgibt, werden Sie von mir nichts erfahren, und danach wahrscheinlich auch nicht. Sie müssen sich schon mit dem begnügen, was die anderen Reporter in der Stadt auch aufschnappen.«
    Sie straffte den Rücken. »Wissen Sie, Reed«, sagte sie, »ich habe Sie nie als einen Mann eingeschätzt, der sich an Anweisungen der Obrigkeit hält. Ich habe gedacht, dass Sie mehr Mumm hätten. Mehr Klasse. Und dass Sie sich Ihre eigene Meinung bilden.«
    »Und sie dann an Sie weiterleite?«, fragte er und verzog das Gesicht.
    »Ich habe gehört, Sie seien ein skrupelloser Bulle, der sich über die Regeln hinwegsetzt, um die Wahrheit zu finden.«
    »Dann haben Sie was Falsches gehört.«
    »Ach ja?«, forderte sie ihn heraus. »Warum sind Sie nach Lumpkin County gefahren? Ein Detective aus Savannah. Sind Sie hinzugezogen worden, um ihre Sachkenntnis einzubringen? Oder verbindet Sie irgendwas mit der Gegend? Oder mit dem Mord? Warum gerade Sie?«
    Er antwortete nicht, doch Nikki erfasste ein kaum merkliches Flackern in seinen Augen, einen Schatten, der flüchtig seinen Blick verdunkelte. »Ich weiß es nicht.«
    »Natürlich wissen Sie es.«
    Ein Muskel zuckte in seiner Wange. »Lassen Sie die Finger davon, Nikki. Das ist eine Angelegenheit der Polizei.«
    »Was zum Teufel ist am Blood Mountain passiert?« Er presste die Lippen zusammen. »Da Sie schon mal hier sind, möchte ich Ihnen einen Rat geben.«
    »Gut. Ich höre.« Sie warf einen Blick auf den Rekorder, der geräuschlos die gesamte Unterhaltung aufzeichnete. »Wenn Sie das nächste Mal eine Wohnung überwachen und den Bewohner verfolgen, könnten Sie ruhig ein bisschen diskreter vorgehen.«
    »Was das Überwachen betrifft, sollte ich wohl bei Ihnen in die Lehre gehen, wie?«, schoss sie zurück und bereute den Seitenhieb sofort.
    Er biss die Zähne zusammen. Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen, und langsam und beherrscht legte er den Löffel nieder. Sie spürte, dass es ihm schwer fiel, seine Wut im Zaum zu halten. »Das Interview ist beendet.«
    »Es hat noch nicht mal angefangen.«
    »Stimmt.« Er streckte die Hand aus, drückte eine Taste des Rekorders und schaltete ihn damit aus. Reed sah Nikki böse an.
    Just in diesem Augenblick kam Jo mit einer Styroporbox zurück. »Bitte sehr.«
    Nikki griff nach ihrer Brieftasche, doch Reeds Hand schnappte über den Tisch hinweg nach

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