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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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strich, verspürte er ein inneres Kribbeln, obwohl er müde war. Sorgfältig auf absolut glatte Ränder bedacht schnitt er den Artikel aus und warf den Rest der Zeitung zur Seite. Der Zeitungsausschnitt würde einen Platz in seinem Album bekommen. Seine Fernseher waren allesamt eingeschaltet, Nachrichtensprecher und -Sprecherinnen bewegten die Lippen und redeten kaum hörbar. Er hatte den Ton leise gestellt, bis etwas gebracht wurde, das er hören wollte. Dann würde er den Lautstärkeregler hochdrehen. Seine Rekorder zeichneten die Nachrichten aller Sender im Land auf. Später, nach ein paar Stunden dringend benötigten Schlafs, würde er alles Unerwünschte herausschneiden und die Kassetten in sein Privatarchiv einsortieren.
Der Grabräuber.
    Nikki Gillette hatte sich einen Namen für ihn ausgedacht, als hätte sie im Voraus gewusst, dass er erneut zuschlagen würde. Wenn sie ahnte, wie nahe sie der Wahrheit damit kam -und ihm. Er summte leise vor sich hin, trat vor einen der Verstärker an der langen Wand und stellte auf laut … nichts … sie war wohl schon zur Arbeit gegangen. Aber das machte nichts. Er besaß ja die Aufzeichnungen von der vergangenen Nacht. Er drückte die Abspieltaste, hörte, wie das Miniband zurückspulte, und dann übertönte Nikki Gillettes Stimme die Radiogeräusche im Hintergrund. Er hatte die Stelle, die ihm besonders gefiel, gekennzeichnet: den Moment, als sie seine Botschaft las. »Was? Was ist vollbracht?«, kreischte sie. Wieder verspürte der Überlebende dieses Prickeln, ihm wurde heiß vor erotischem Verlangen. Er betätigte die Pausentaste. Dann ging er zu seiner Kommode und griff in die zweite Schublade. Dieser entnahm er einen schwarzen Stringtanga mit Spitze. Oh, Nikki war ein ungezogenes Mädchen. Er lächelte und rieb das seidige Stückchen Stoff an seiner Wange, hörte, wie sich seine Bartstoppeln in der feinen Seide verfingen. Nikki war bislang bestimmt nicht aufgefallen, dass der Slip fehlte. Er hatte ihn viel zu früh an sich genommen, sagte er sich nun. Dieser Diebstahl gehörte nicht zu seinem üblichen Ritual; immerhin war sie noch sehr lebendig, lag noch nicht mit einer Leiche in einem Sarg. Trotzdem hatte er nicht widerstehen können, das intime, sexy Wäschestück zu stehlen.
    Er schaltete den Rekorder wieder ein. Das Band begann zu laufen. Es zischte leise, und während er Nikkis Slip liebkoste, sprach sie ihn direkt an, ohne zu wissen, dass er ein Mikrofon in ihrem Schlafzimmer angebracht hatte, das alles, was sie in diesem Raum sagte oder tat, aufzeichnete … nur für ihn … Er wartete, vernahm, wie sie durch die Wohnung lief, spürte ihre Angst, als sie zurück ins Schlafzimmer kam. Erwartungsvoll fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen, dann hörte er das antike Bett unter ihrem Gewicht knarren. Er stellte sich vor, wie sie hineinstieg, sich auf dem seidigen blauen Laken ausstreckte und sich unter die Bettdecke kuschelte. Sein Mund wurde trocken. O ja … er erinnerte sich, wie er mit den Fingern über den glatten Stoff gestrichen hatte, der schwach nach ihr duftete. Damals war es schon erotisch gewesen, jetzt sogar noch mehr. Voller Begehren sah er ihren Körper vor sich. Ihre Haut wie Seide unter seinen Fingerspitzen.
    Das Blut rauschte in seinen Ohren, sein Schwanz war steinhart. Angestrengt lauschte er, hörte, wie sie in der Bewegung innehielt und es sich anders überlegte, wie sich ihre Schritte entfernten. »Ganz recht, Baby, rede mit mir«, sagte er, öffnete den Reißverschluss seiner Hose und sah sein zerrissenes Bild in dem gesprungenen Spiegel. Er zog seine Hose hinunter und nahm sein Glied in die Hand. Bald würde Nikki mit ihm sprechen. Sich direkt an ihn wenden. Mit einem wütenden Fauchen. Er hielt eine Sekunde lang den Atem an, berührte mit der feinen Spitze seinen erigierten Penis leicht wie ein Schmetterlingsflügel und reizte ihn. Er wartete. »Los, Nikki, rede mit mir. Mach schon.« Er konnte sich kaum noch zurückhalten. Er atmete schwer, sein Herz hämmerte und pumpte das Blut heiß durch seine Adern.
    Endlich, als er schon glaubte explodieren zu müssen, füllte ihre Stimme den Raum. »Scheißkerl!«, zischte sie aus dem Rekorder.
    Er ließ locker.
    Füllte ihren Slip mit seinem Saft.

9. Kapitel
    R uf den Friedhofswärter vom Heritage Cemetery an. Frag ihn, ob dort irgendwas vorgefallen ist.« Reed griff bereits nach seiner Jacke. »Falls ja, schick eine Einheit hin, die soll den Platz absperren.«
    »Du bist raus aus dem

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