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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Jetzt, wo er es erfahren hatte, wollte er dieses Schwein mit seinem fiesen Grinsen am liebsten umbringen.
    Rodarte nickte zu dem Haus hin, das in der Mitte des Blocks stand. »Und was ist mit ihr? Ich konnte von hier aus sehen, dass deine neue Freundin einen echt kessen Hintern hat. Sag mir doch gleich, wie sie heißt. Ich finde es sowieso raus.«
    Griffs Zorn schlug innerhalb weniger Sekunden von glühender Hitze in Eiseskälte um. Das Ausmaß seines Zornes machte ihm Angst, und es hätte auch Rodarte Angst machen sollen. »Irgendwann«, sagte er milde, aber voller Überzeugung und in tiefem Ernst, »werde ich Sie umbringen müssen.«
    Rodarte legte den Rückwärtsgang ein und setzte lächelnd den Wagen nach hinten. »Ich kann’s kaum erwarten, dass du es endlich versuchst.«
     
    Widerstrebend rief der Portier in Marcias Apartment an. Er hatte Griff den Rücken zugedreht und flüsterte in den Hörer, bis Griff über die Theke fasste und ihm auf die Schulter tippte.
    »Lassen Sie mich mit ihr sprechen. Bitte«, ergänzte er ungeduldig. Widerwillig reichte der Mann den Hörer weiter. »Marcia?«
    »Ich bin’s, Dwight.«
    »Hey, Dwight. Hier ist Griff Burkett. Ich muss raufkommen.«
    »Tut mir leid, aber das geht nicht.«
    »Sagt wer?«
    »Sie möchte niemanden sehen.«
    »Ich muss sie aber sehen.«
    »Sie schläft gerade.«
    »Dann warte ich eben.«
    Ein dramatischer Seufzer war die Reaktion, gefolgt von einem: »Wahrscheinlich bringt sie mich um, aber okay.«
    Dwight öffnete ihm die Tür zu Marcias Apartment und trat beiseite, um Griff hereinzulassen. »Sie hat keinen guten Tag heute.«
    »Ich auch nicht.« Grimmig folgte Griff Marcias Nachbarn in den geräumigen Wohnbereich, wo Marcia auf dem Sofa lagerte. Sie schien zu schlafen, obwohl das schwer festzustellen war, weil ihr Kopf fest einbandagiert war.
    »Sie hatte eine Operation?«
    »Die erste von vielen. Vor drei Tagen. Sie mussten ihr noch einmal die Nase brechen. Sie hat immer noch massive Schmerzen, aber die Ärzte meinten, sie könnte wieder nach Hause gehen.«
    »Und wie geht es ihr sonst?«
    »Nicht besonders gut. Sie …«
    »Ich kann euch hören, okay?« Ihre Stimme drang nur gedämpft durch die Verbände, und sie konnte den Kiefer kaum bewegen, aber sie war schon wieder vorlaut wie immer, Griff ging das Herz dabei auf.
    Er injizierte etwas Frohsinn in seine Stimme und erklärte: »Ach du Schreck! Die Mumie spricht!«
    »Ich habe eine Hummercremesuppe auf dem Herd stehen«, sagte Dwight. »Sie hat eine Laune wie eine Bärin nach dem Winterschlaf, aber seien Sie trotzdem nett zu ihr.« Er tätschelte Griffs Arm und verschwand in die Küche.
    Griff zog einen Sessel ans Sofa und stellte ihn so hin, dass Marcia ihn sehen konnte, ohne den Kopf bewegen zu müssen. Sie sagte: »Wenn du meinst, dass ich jetzt übel aussehe, dann solltest du mal warten, bis die Verbände runterkommen. Ich werde aussehen wie ein Monster.«
    Sie war von Kopf bis Fuß in einen Bademantel gehüllt, doch er konnte erkennen, dass ihre üppigen Kurven geschmolzen waren. Er fragte sich, wie viel Gewicht sie wohl verloren hatte, seit er sie das letzte Mal gesehen hatte. Er griff nach ihrer Hand und drückte einen Kuss auf den Handrücken. »Du kannst gar nicht wie ein Monster aussehen, selbst wenn du dir noch so große Mühe gibst.«
    »Diesen Anblick würde ich meiner eigenen Mutter nicht zumuten wollen. Nicht dass sie mich sehen wird, schließlich hat sie mich schon vor Jahren enterbt.«
    »So viel zu deinem Aussehen. Und wie fühlst du dich?«
    »Breit.«
    Er lachte. »Sind es gute Medikamente?«
    »Ich könnte ein Vermögen machen, wenn ich das Zeug verkaufen würde. Blöd, dass es gegen das Gesetz verstößt. Genau wie Prostitution.«
    »Wo wir gerade von Gesetzesverstößen reden …« Er sah ihr in die Augen, die durch einen Schlitz im Verband spähten. »Ich werde Rodarte bei der Polizei anzeigen.«
    Die Reaktion kam sofort. »Nein!«
    »Hör mir zu, Marcia. Ich weiß, was er dir angetan hat. Er hat vor einer Stunde damit geprahlt.«
    Sie starrte ihn ein paar lange Sekunden an, dann schloss sie die Augen, als wollte sie sich gegen ihn, ihre Erinnerung, einfach alles abschotten.
    »Warum hast du mir das nicht erzählt?«
    »Ich wollte nicht darüber reden.«
    »Er hat dir wehgetan.«
    »Ja.«
    »Übelst.«
    Jetzt schlug sie die Augen wieder auf. »Ich bin eine Hure. Ich kenne das alles. Aber ich konnte immer selbst bestimmen. Es ist was ganz anderes, wenn du gezwungen wirst.«

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