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Ewige Versuchung - 5

Ewige Versuchung - 5

Titel: Ewige Versuchung - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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Saint war früher ein Dieb gewesen, und manche Gepflogenheiten legten sich schwer ab.
    Hatte Vivian ihren alten Gewohnheiten nachgegeben? War sie auf dem Weg zurück zu Rupert, oder lag sie verwundet draußen in einer weiteren seiner Fallen?
    Bishop lüpfte eine Braue. »Kann es sein, dass sie uns verraten hat?«
    »Nein!«, erwiderte Temple scharf. Diesen Gedanken hatte er fast im selben Moment verworfen, in dem er ihm gekommen war. Vivian würde ihn nicht verraten. Er weigerte sich, das auch bloß für möglich zu halten.
    »Ich hoffe, es geht ihr gut«, sagte Olivia, die gedankenversunken mit einer Hand über ihren noch flachen Bauch strich. Sie sah besser denn je aus. Vivian hatte ihr eindeutig sehr geholfen.
    »Sie hat sich mit den Dienstmägden angefreundet«, überlegte Temple laut. »Wir fragen sie, ob sie wissen, wo Vivian stecken könnte.«
    »Ich gehe zu ihnen«, bot Marika in ihrem melodischen Akzent an. »Ich bin wie Vivian gekleidet. Vielleicht ist ihnen wohler dabei, mit mir zu reden.«
    Temple stimmte zu. Marika war weniger furchteinflößend als Prudence, die zu offensichtlich eine feine Dame war, nicht so einschüchternd wie Ivy mit ihrer starken Persönlichkeit und wirkte nicht so streng wie Olivia. Nein, Marika war stark, eindrucksvoll, aber mit ihrem dunklen Teint und ihrem Akzent verkörperte sie zugleich auch eine Außenseiterin, der die Frauen unten in der Küche auf Anhieb freundlich zugetan wären.
    »Danke«, sagte Temple zu ihr. »Ich weiß deine Sorge zu schätzen.« Dann wandte er sich an die Runde. »Wer hilft mir, das Gelände draußen zu überprüfen?«
    Alle wollten mitkommen, sogar Molyneux.
    Temple warf einen Blick auf den alten Priester und entschied, dass dies keine gute Idee wäre. »Pater, würde es dir etwas ausmachen, hier auf Marcus zu warten? Ich erwarte dringend seinen Bericht und möchte ihn sehen, sobald er zurück ist.«
    Molyneux war nicht blöd, allerdings genauso wenig arrogant. Daher antwortete er mit einem dankbaren Lächeln: »Ich freue mich, von Nutzen zu sein,
Monsieur
Temple.«
    Die Gruppe hatte nicht einmal Zeit, sich zu sammeln, denn als Marika die Tür öffnete, stand Marcus davor, zornesrot und grimmig. Temple wusste sofort, dass er keine guten Neuigkeiten brachte. Noch dazu musste er die Suche nach Vivian aufschieben, bis er Marcus angehört hatte, was ihm alles andere als leicht fiel – besonders seinem Herzen nicht.
    »Was gibt es?«, fragte er den jungen Mann, als er eintrat.
    »Wir haben eine Verräterin in unserer Mitte«, eröffnete Marcus ihnen finster.
    Temple schloss die Augen.
Es ist nicht Vivian.
»Wen?«, wollte er wissen und richtete seinen Blick ausschließlich auf Marcus. Er wollte nicht sehen, was in den anderen vorging.
    »Kimberly.« Marcus’ Stimme klang rauh, angeekelt. »Sie steht mit Villiers im Bunde.«
    Kimberly?! Temple wollte seinen Ohren nicht trauen. »Sind Sie sicher?«
    Marcus nickte. »Ich sah sie schon vorher herumschleichen, aber heute Morgen nahm sie Vivian mit aufs Festland. Temple, sie brachte sie in Villiers’ Versteck!«
    Vor nicht allzu langer Zeit hätte Temple Vivian für die Schuldige gehalten, hätte unterstellt, dass sie es war, die Kimberly überredete, sie aufs Festland zu bringen. Aber nun nicht mehr. Es war nicht leicht, sich vorzustellen, dass seine frühere Geliebte und alte Freundin ihn verraten hatte, aber es ergab allemal mehr Sinn.
    Vivian würde das nicht tun. Kimberly hingegen glaubte fest an die Macht Liliths, und Gott allein wusste, was Villiers ihr erzählt hatte, um sie für seine Sache zu gewinnen.
    »Haben Sie gesehen, wie sie hineingingen?«, hakte er nach.
    »Ja, Kimberly lief voraus. Vivian sah misstrauisch aus, unsicher sogar, würde ich fast meinen.«
    Damit waren alle Zweifel ausgeräumt. Seine Vivian hätte nicht unsicher gewirkt, wäre sie entschlossen gewesen, ihn zugunsten ihres früheren Vormunds fallenzulassen. Sie wäre überzeugt gewesen, dass sie das Richtige tat – und sie wäre vorausgegangen.
    »Wie lange blieben sie?«, fragte er. Noch wichtiger war: »Wo sind sie jetzt?«
    Marcus’ Miene eignete sich kaum, die Angst in Temple zu lindern, vielmehr schürte sie seine Furcht noch.
    »Eine halbe Stunde, nachdem beide Frauen ins Haus gegangen waren, verlangte Villiers nach seiner Kutsche. Kurz darauf kam er mit Vivian aus dem Haus und stieg ein. Sie war sehr blass. Villiers hingegen wirkte auf mich äußerst selbstzufrieden.«
    Das Einzige, was Temple davon abhielt, zu

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