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Ewige Versuchung - 5

Ewige Versuchung - 5

Titel: Ewige Versuchung - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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richteten sich auf ihn, als Chapel fragte: »Liebst du sie?«
    Temple sah ihn finster an. »Was zur Hölle geht dich das an?«
    »Ja, er tut es«, verkündete Saint. »Warum gibst du es nicht einfach zu, Temple?«
    Immer noch finster dreinblickend, schwieg Temple und kehrte allen den Rücken zu.
    »Wir tun alles, was nötig ist, um sie zurückzuholen.« Es war Bishop, der sprach. Bishop, der wenige Minuten zuvor bereit gewesen war, Vivian eine Verräterin zu nennen! Dieser plötzliche Sinneswandel galt Temple, nicht Vivian. »Sag uns einfach, was wir tun sollen.«
    Mit eiserner Entschlossenheit drehte Temple sich zu ihnen um. »Ich werde genau das machen, was dieser Bastard verlangt. Der Rest von euch entfernt sich so weit von hier wie möglich!«
     
    Es war ein Fehler, Rupert anzugreifen, erkannte Vivian zum hundertsten Mal, seit sie ihrem früheren Mentor ihre Faust ins Gesicht geschlagen hatte. Einen Mann konnte sie mühelos entwaffnen, wie sie bereits bewiesen hatte. Sie glaubte sogar, dass sie Rupert den Kiefer gebrochen hatte.
    Seine Wachen jedoch waren eine ungleich größere Herausforderung, und sie stellte bald fest, dass sie keine Chance gegen sie hatte.
    Sie konnte von Glück reden, dass ihre Nase als Einziges nicht gebrochen war. Einer von ihnen hatte ihr einen sehr groben Tritt in die Rippen versetzt, bevor Rupert ihn abrief. Dann fesselten sie ihr die Hände auf dem Rücken, während ihr Blut über das Gesicht rann.
    Nun hockte sie auf einem Stuhl in einem alten Lagerhaus unweit von Ruperts Haus. In der Mitte des Raumes stand etwas, das wie ein Altar aussah, daneben ein Tisch, auf dem sich große Glasbehälter befanden. Was immer in diesen Glasbottichen war, musste blutig sein, denn die Flüssigkeit drum herum war rötlich-trübe. Und in die Wand nahe dem Tisch waren Fesseln eingelassen, neun an der Zahl.
    Genug für Temple und seine Freunde. Vivian hegte die schreckliche Ahnung, dass sie am Ende auf dem Altar läge. Jedenfalls wenn sie sich nicht vorher befreite. Und das würde sie mit aller Macht versuchen – zumal nachdem sie nun Ruperts Versteck kannte. Der einzige Grund, weshalb sie ihn nicht in seinem Haus attackiert hatte, war der gewesen, dass sie herausfinden wollte, wo er zuzuschlagen plante, damit sie es Temple verraten konnte.
    Blut tröpfelte ihr aus der Nase, über den Mund und das Kinn hinunter. Kleine rote Flecken bildeten sich auf ihrem Hemd und ihrer Hose.
    »Was für ein Jammer, dass dein Geliebter nicht hier ist, um es für dich aufzulecken!«, höhnte Rupert, der ein fleckiges Taschentuch an seine geplatzte Lippe hielt, während er vor ihr auf und ab ging.
    Vivian schaute ihn an. Sie sah ihn richtig an. Und ihr gefiel nicht, was sie erblickte. Wie hatte sie ihn jemals für einen guten Menschen halten können? Natürlich wunderte sie nicht, dass er über sie und Temple Bescheid wusste. Zweifellos hatte Kimberly es ihm erzählt. Vivian war so wütend auf ihn, so fassungslos ob der Grausamkeit, die ihm innewohnte, dass dies den Schmerz seines Verrats fast auslöschte. Zu wissen, dass sie ihm nie etwas bedeutet hatte, machte sie eigentlich froh. Sie würde nicht wollen, dass ein solches Monstrum – ein wahres Monstrum – Gefühle für sie hegte.
    »Was für ein Jammer, dass du
deine
Geliebte umgebracht hast!«, konterte sie höhnisch. Er mochte ihre Hände gefesselt haben, aber sie konnte ihn immer noch in Grund und Boden treten, wenn die Gelegenheit sich ergab.
    Das Licht in seinen Augen wurde so intensiv, dass Vivian sich abwenden musste. »Ich werde sie schon bald ersetzen.«
    Gütiger Gott! Das hatte sie sich nie vorgestellt, nicht in all den Momenten, in denen sie dachte, sein Verhalten ihr gegenüber wäre mehr als väterlich. Rupert begehrte sie, und er beabsichtigte, sie zu besitzen. Und sollte sie dann das Gefühl haben, er würde sie küssen wollen, würde sie es sich nicht einbilden.
    »Warum?«, fragte sie und versuchte, das Blut zu ignorieren, das ihr in den Mund floss. Sie spuckte es auf den Boden. »Du liebst mich nicht.«
    Er lachte tatsächlich, dieser Schuft! »Nein, das tue ich nicht, und du liebst mich nicht. Mir ist das allerdings gleich. Ich brauche dich. Du dienst meinem Zweck, und du wirst mein.«
    »Nicht aus freiem Willen, Rupert.«
    Er zuckte nur lässig mit den Schultern. »Auch in diesem Punkt bin ich nicht sonderlich kleinlich, meine Teure.« Er nahm das Taschentuch von seinen Lippen, sah es an und steckte es in seine Tasche. »Ich sollte vermutlich

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