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Ewige Versuchung - 5

Ewige Versuchung - 5

Titel: Ewige Versuchung - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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er gar nicht wie ein Sterblicher atmete.
    In diesem Augenblick gab es nichts auf der Welt außer Vivian und ihm. Nichts war von Bedeutung, Villiers nicht und auch die Zukunft nicht. Nichts. Er könnte hiernach sterben und würde seinem Schöpfer glücklich entgegentreten, weil er für eine kurze Zeit erfahren hatte, was vollkommener Frieden war, vollkommenes Glück.
    Weil er Vivian gekannt hatte.
    »Komm für mich!«, raunte er seinen letzten Befehl, denn er wusste, dass sein Orgasmus unmittelbar bevorstand. »Komm
jetzt!
«
    Sie kam. Es war ein langer, mächtiger Höhepunkt, unter dem sie einen gedehnten Schrei ausstieß.
    Mehr brauchte es nicht, dass er ihr folgte, sich sein ganzer Leib anspannte und innerlich zu explodieren schien. Er stieß nach oben, vergrub sich in ihr, füllte sie aus und stöhnte gegen ihren Rücken.
    Beide sanken sie ermattet auf die zerknüllten Laken, wo sie seitlich aneinandergeschmiegt wie Löffel in einem Küchenschrank lagen. Nachdem Temple sie fest an sich gezogen hatte, deckte er sie beide zu.
    Da er bei aller Erschöpfung nicht aufhören konnte, sie zu berühren, streichelte er ihre Hüfte. »Ich verdiene dich nicht«, gestand er flüsternd. Nein, er verdiente sie wahrlich nicht. Was hatte er schon getan, ein solches Geschenk wert zu sein? Und warum zur Hölle konnte er ihr nicht geben, was sie wollte?
    »Nein«, bestätigte Vivian gähnend. »Ich denke, du hast Besseres verdient.«
    Temple wurde die Kehle eng – zu eng, als dass er sprechen konnte. Also küsste er sie stattdessen auf die Schulter und hielt sie weiter fest, für den Fall, dass sie zu fliehen versuchte.
    Und dann, in der Dunkelheit, wo niemand sein Gesicht sehen oder seine Gedanken erraten konnte, erlaubte er sich, zu denken, dass es das Risiko wert sein könnte, ihre Liebe zu gewinnen.
     
    Kurz nach Sonnenaufgang am nächsten Morgen stand Vivian auf. Sie konnte nicht mehr schlafen. Temple regte sich, doch sie sagte ihm, er solle weiterschlafen, was er zu ihrem Erstaunen auch tat.
    Sie badete im Nebenzimmer, zog sich frische Sachen an und stieg die Treppe zum Erdgeschoss hinauf. Marcus dürfte bereits vor Stunden zum Festland aufgebrochen sein, doch sie hatte anderes, womit sie ihren Tag ausfüllen konnte. Sie würde weiter über Lilith lesen und konnte mit dem Unterricht in Selbstverteidigung fortfahren.
    Überhaupt boten sich unzählige Dinge an, die sie tun konnte, um sich von dem Gedanken abzulenken, wie tief ihre Gefühle für Temple inzwischen waren.
    Es musste an der fleischlichen Liebe liegen. Das war die einzig mögliche Erklärung. Sie war so überwältigt von Wonne, dass ihr Körper glaubte, er wäre verliebt.
    Ja, wenn sie sich doch bloß davon überzeugen könnte, dass dem so war! Ihr Herz indessen wollte nichts dergleichen hören. Es bestand darauf, selbst jetzt, im helllichten Tageslicht, dass sie sich – sie wusste selbst nicht, wann oder wie – hoffnungslos in Temple verliebt hatte. Sie konnte nur beten, dass es möglich war, ebenso schnell von der Liebe kuriert zu werden, wie ihr zu verfallen.
    Als sie in die Küche kam, fand sie wie erwartet all ihre neuen Freundinnen zum Frühstück versammelt. Sie hatten einen Teller für sie bereitgestellt, den sie mit Würstchen und Eiern aus der Pfanne auf dem Herd belud. Außerdem nahm sie sich drei ofenfrische Brötchen und einen Becher mit dampfend heißem Kaffee. Es bedurfte mehr als eines verwundeten Herzens, um ihr den Appetit zu rauben.
    »Du siehst heute Morgen müde aus«, bemerkte Shannon schmunzelnd. »War es eine lange Nacht?«
    Die anderen Frauen kicherten, als Vivian rot wurde. »Ja, das war es fürwahr. Wohingegen du recht ausgeruht scheinst, Shannon. War deine Nacht vielleicht nicht lang genug?«
    Nun hob allgemeines Gelächter an, in das auch Shannon mit einstimmte. Denn natürlich sah das Mädchen nicht minder übernächtigt aus als Vivian, und Shannon konnte sich keiner übernatürlichen Konstitution rühmen.
    Nach dem Frühstück wollte Vivian sich eine Beschäftigung suchen, was sich jedoch erübrigte, als sie Kimberly oben in der Halle begegnete.
    »Ich habe mich gefragt, ob du mich aufs Festland begleiten könntest«, sagte sie zu Vivian. »Ich brauche Hilfe bei einigen Besorgungen und dachte mir, es würde dir eventuell gefallen, für eine Weile von der Insel zu kommen.«
    Vor lauter Freude wollte Vivian ihr um den Hals fallen, denn das war exakt die Zerstreuung, nach der sie sich sehnte. »Natürlich helfe ich dir mit Freuden!

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