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Ewige Versuchung - 5

Ewige Versuchung - 5

Titel: Ewige Versuchung - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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getrunken und es genossen. Ihnen beiden hatte es gefallen, also warum fühlte es sich jetzt so schmutzig und verdorben an?
    Er malte sich aus, wie seine Zähne ihre zarte Haut durchdrangen, wie ihr Geschmack auf seiner Zunge war. Es wäre gut für sie – sogar noch viel besser als für ihn. Temple war erst ein einziges Mal von einer Vampirin gebissen worden, und das lag viele Jahre zurück. Aber wenn er an ihre Zähne in seiner Haut dachte, erschauderte er bis heute.
    Und er hatte sie umgebracht, folglich musste der Biss gut für ihn gewesen sein, dass er immer noch so auf diese Erinnerung reagierte.
    Aber es war nicht Brownies Blut, das er wollte. Sie war es nicht, die er sich leise stöhnend in seinen Armen wünschte, stumm um mehr flehend als nur das Gefühl seiner Reißzähne in ihrem Fleisch. Er wollte Vivian. Keine andere könnte genügen. Und, verdammt, jede andere wäre falsch!
    Er ließ Brownie los, die zu ihm aufschaute. Ihr blasses Puppengesicht wirkte besorgt. Überdies war da ein Anflug von Abweisung – oder lag Erleichterung in ihrem Blick? »Hättest du lieber einen anderen Jahrgang?«, fragte sie amüsiert, wofür Temple ihr dankbar war, auch wenn es ein bisschen angestrengt klang.
    Während seine Reißzähne in den Kiefer zurückglitten, lächelte er sie sanft an. Nein, er wollte keine Flasche. Er wollte Vivian. Wäre sie greifbar, würde er sie nehmen, ob sie wollte oder nicht. Und sie würde ganz gewiss nicht wollen.
    »Ehrlich gesagt stelle ich fest, dass ich gar keinen Hunger habe«, erwiderte er und trat einen Schritt zurück. Dann, bevor sie ihm ansah, dass er log, wandte er sich um und verließ den Raum. Er musste möglichst weit weg von diesem Ort, von der Versuchung.
     
    Zwei Stunden später kehrte Temple vom Festland zurück, sein Hunger gestillt und beladen mit mehreren in Papier gehüllten Paketen. Darin befand sich Kleidung für ihn und einiges für Vivian. Sie besaß nicht viel, und er war nicht so boshaft, dass er sie in Lumpen herumlaufen ließ. Deshalb hatte er ihr Hosen und ein paar Hemden gekauft, Strümpfe und auch Unterwäsche. Letztere war edel und zart – ein Bestechungsversuch und ein Friedensangebot zugleich. Außerdem wollte er sie darin sehen. Und er würde, denn keiner von ihnen konnte längerfristig leugnen, was zwischen ihnen bestand.
    Vivian war eine Schwäche, die er sich nicht leisten konnte. Dennoch schien er außerstande, diese Schwäche abzulegen. Die Ausrede, sie wäre nützlich gegen Villiers, kam ihm heute deutlich weniger überzeugend vor als noch vor einigen Tagen.
    Auch Schokolade für die Damen des Hauses hatte Temple mitgebracht. Diese Gabe verdankte sich nicht ausschließlich gutherziger Großzügigkeit. Er wusste, dass die Schwesternschaft sich zunehmend auf Vivians Seite schlagen würde, die sie auf Anhieb akzeptierten und vor allem bewunderten. Folglich musste er dafür sorgen, dass ihm noch ein Quentchen ihrer Bewunderung erhalten blieb. Das Letzte, was er wollte oder brauchte, wenn er es mit Villiers und dem Silberhandorden aufnahm, war eine Schule voller verstimmter Frauen, die sich geschlossen gegen ihn formierten.
    Die Schachtel mit der Schokolade stellte er auf den Küchentisch, wo sie gleich am nächsten Morgen gefunden würde. Anschließend schlich er die Treppe hinauf und legte einige der Päckchen vor Vivians Tür ab.
    Dort blieb er einen Moment stehen und lauschte. Er konnte sie drinnen hören, ihren sanften Atem, das Pochen ihres Herzens, das wie Musik für ihn war. Und er vernahm ein gelegentliches Umblättern. Sicher las sie in dem alten Buch, das Brownie ihr gegeben hatte.
    Würde sie die Wahrheit entdecken? Würde sie glauben, was sie herausfand? Und falls sie es glaubte, würde sie Villiers dann als den Schurken erkennen, der er war? Oder bliebe der Panzer, mit dem sie sich schützte, unversehrt?
    Er verbrachte viel zu viel Zeit damit, über sie nachzudenken. Zweifellos hatte Villiers sie genau deshalb hinter ihm hergeschickt. Er hatte gewusst, dass sie Temple ablenkte. Wie viel ahnte Vivian von ihrer eigentlichen Funktion? Hatte sie freiwillig eine Rolle in dem Plan übernommen?
    Selbstverständlich hatte sie das. Indessen war die Leidenschaft, die sie Temple gegenüber zeigte, kein Spiel. Sie hatte ihn beinahe von Anfang an begehrt, das wusste er. Ihr Verlangen zählte zu den wenigen Dingen, deren er sich sicher sein konnte. Welche Lügen auch zwischen ihnen stehen mochten, ihr Körper hatte keine von ihnen erzählt.
    Er wandte

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