Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ewige Versuchung - 5

Ewige Versuchung - 5

Titel: Ewige Versuchung - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
Vom Netzwerk:
und herausfinden, wer er war.
    Also duckte sie sich, sprang um die Ecke und lief los. Er drehte sich in letzter Sekunde um, als sie sich bereits auf ihn stürzte.
    »Was zur …?« Mehr brachte er nicht heraus, ehe sie ihn zu Boden warf und ihn mit ihrem Gewicht unten hielt.
    Seine Gegenwehr fiel erstaunlich heftig aus. Er war stark und durchtrainiert, wie jemand, der schwere körperliche Arbeit leistete. Und doch hatte er das Gesicht eines Gentleman. Er kämpfte allerdings wie jemand von der Straße, und Vivian gefiel die kleine Kraftprobe beinahe.
    Der Fremde versuchte, sie festzuhalten, schlang seine Beine um ihre, damit sie ihn nicht treten konnte. Aber sie konnte ihm
     einen Fausthieb in den Magen versetzen, als er ihre Handgelenke packen wollte.
    »Um Gottes willen, ich will Ihnen nicht weh tun!«, knurrte er und ächzte vor Anstrengung. »Beruhigen Sie sich endlich, verdammt!«
    »Wer sind Sie?«, fragte sie, zwang ihn auf den Rücken und setzte sich rittlings auf ihn. »Was machen Sie hier?« Mit beiden Händen drückte sie seine Arme auf die glatten Fliesen.
    Erst als er lächelte, bemerkte sie, dass er aufgehört hatte, sich gegen sie zu wehren, und vollkommen zufrieden schien, hier zu liegen und sie auf sich zu haben. »Mein Name ist Marcus Grey. Und Sie müssen diese Widerständlerin sein, von der Temple sprach.«
    Widerständlerin? Temple nannte sie eine Widerständlerin? Sie war nicht sicher, wie sie das finden sollte. Was genau meinte er damit?
    »Was machen Sie hier?«
    »Ich bin mit Chapel und Bishop hier.« Er sah sie fragend an. »Wissen Sie, wer das ist?«
    Vampire. O Gott, die Vampire waren hier! Erschrocken rollte sie sich von Mr. Grey und landete hart auf ihrem Hintern. »Sie bringen mich um!«, jammerte sie.
    Mr. Grey setzte sich auf, so dass sie fast Schulter an Schulter waren. »Warum sollte irgendjemand Sie umbringen wollen?«
    Wenn er zu den Vampiren gehörte, müsste ihm ihr nächster Satz eine eindeutige Reaktion entlocken. »Der Mann, der mich aufzog und für den ich arbeite, heißt Rupert Villiers.«
    Seine eben noch rosigen Wangen wurden bleich. Blitzschnell hatte er sich hingehockt, und Vivian fand sich einem Pistolenlauf gegenüber, der auf ihren Kopf gerichtet war – knapp außer Reichweite von ihr.
    Plötzlich sah Mr. Grey gar nicht mehr freundlich aus. »Sie gehören zur Silberhand?«
    Vivian wagte nicht, sich zu rühren. »Nein.«
    »Aber Sie sind mit ihr verbandelt.«
    Sie schwieg. Was sollte sie auch sagen, damit er ihr glaubte, dass sie nicht seine Feindin war? Verdammt, sie
war
seine Feindin! Und er war ihr Feind. Momentan tat sie gut daran, ihn in dem Glauben zu lassen, er besäße die Kontrolle, was leider auch zutraf.
    Sein hübsches Gesicht nahm einen eisigen, angewiderten Ausdruck an. »Wenn Sie zum Orden gehören, warum sind Sie dann hier?«
    Ja, warum war sie hier? Sie hätte eine ganze Reihe von Ausreden liefern können – ihm und sich selbst –, aber wäre auch bloß eine von ihnen wahr? »Ich bin Temples Gefangene.« Das war immerhin eine Tatsache – oder vielmehr war es eine gewesen.
    Ein lautes Klicken hallte durch die stille Diele, und Vivian schaute nach oben. Mr. Grey war stocksteif, und aus gutem Grund, denn ein Gewehr drückte ihm in den Rücken. Gehalten wurde die Waffe von Shannon, dem Dienstmädchen. Ihre Hände zitterten kein bisschen, und ihr hübsches Sommersprossengesicht strahlte feste Entschlossenheit aus.
    »Sie lassen die Pistole fallen, Sir!«
    »Shannon«, begann Vivian, »ist schon gut.« Sie wollte nicht, dass die junge Frau sich Schwierigkeiten mit Kimberly einhandelte, weil sie Temples Gäste angriff.
    Aber es tat gut, zu wissen, dass wenigstens
ein
Mensch auf ihrer Seite stand.
    »Es ist nicht gut«, beharrte Shannon, die Mr. Grey mit dem Gewehrlauf zwischen die Schultern stieß. »Wenn ich bitten darf, Sir. Ich sagte, Sie sollen die Pistole fallen lassen!«
    Langsam beugte Mr. Grey sich vor, sicherte die Pistole und legte sie auf den Boden. Vivian war erstaunt, hätte der Mann doch leicht Shannon ihre Waffe entreißen können. Daran hegte sie nicht den geringsten Zweifel.
    »Und jetzt stehen Sie auf!«, befahl Shannon ihm, woraufhin er sich zu seiner vollen, recht imposanten Größe aufrichtete. »Seien Sie ein Gentleman, und helfen Sie Miss Vivian auf!«
    Ohne eine Miene zu verziehen, streckte Mr. Grey ihr seine Hand hin. Sie nahm sie und stand ebenfalls auf. Dann bedankte sie sich bei ihm.
    »Du kannst das Gewehr herunternehmen,

Weitere Kostenlose Bücher