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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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hinauswill?«
    Waters verstand. »Cole bräuchte Lilys Hilfe, um meine Produktionsanteile zu verkaufen.«
    »Ich weiß, das ist ein schmerzlicher Gedankengang, aber wir müssen die Fakten sehen. Lily hat sich gestern Nacht so verhalten, dass deine aberwitzige Vermutung bestätigt wurde, Mallory Candler sei auf irgendeine Weise zurückgekehrt, um dich zu verfolgen. Welche logische Erklärung könnte es dafür geben? Hatte Lily was mit Cole?«
    »Nein.«
    »Sind Cole und sie jemals miteinander ausgegangen?«
    »Nicht an der St. Stephens.«
    »Und auf der Ole Miss?«
    Waters fühlte sich seltsam unbehaglich. »Sie hatten sich damals zwei oder drei Mal verabredet. Wir lachen immer darüber, wenn die Sprache darauf kommt. Lily kann Cole nicht ausstehen.«
    »Lass uns nochmal über die Ole Miss sprechen.«
    »Da war nichts, Penn. Jedenfalls nichts Sexuelles.«
    Der Anwalt wirkte nicht überzeugt. »Cole scheint mir nicht der Typ zu sein, der am College viel Zeit mit einem Mädchen verbringt, mit dem nichts läuft.«
    Waters spürte, wie er errötete.
    »Ich will dich nicht verärgern, John. Ich will dich bloß dazu bringen, die Dinge objektiv zu sehen.«
    »Ja. Aber ich glaube wirklich, dass Lily es mir erzählt hätte, wäre zwischen ihr und Cole etwas gewesen.«
    »Frauen sind seltsam, was ihre sexuelle Vergangenheit betrifft. Männer übrigens auch. Man sagt, wenn ein Mann erzählt, mit wie vielen Frauen er schon geschlafen hat, muss man die Zahl durch drei teilen – bei einer Frau muss man sie verdoppeln.«
    Waters versuchte, möglichst emotionslos darüber nachzudenken. »Okay, selbst wenn sie im College miteinander geschlafen haben, heißt das noch lange nicht, dass sie ihr Verhältnis wieder haben aufleben lassen und dass sie ihr Wissen über meine Vergangenheit benutzen, um mich in den Wahnsinn zu treiben oder mich ins Gefängnis zu bringen. Das ist doch verrückt.«
    »Es mag sich verrückt anhören, aber du befindest dich in einer außergewöhnlichen Situation. So außergewöhnlich, dass du sie auf eine übernatürliche Ursache zurückgeführt hast, anstatt den möglicherweise schmerzhaften Tatsachen ins Auge zu blicken.«
    »Wir haben keine Tatsachen. Nur Umstände.«
    Penn blieb neben einer aufwändigen Spiellandschaft aus Holz stehen, streckte die Arme über den Kopf und schloss die Hände um eine horizontale Leiter. »Du musst stark sein, John. Deine Freiheit steht auf dem Spiel. Vielleicht sogar dein Leben.«
    »Ich weiß. Ich will meine Frau und meine Tochter nicht verlieren.«
    Penn löste die Hände von der Leiter, setzte sich in eine Schaukel und sah Waters mit traurigem Blick an. »Du begreifst immer noch nicht, was ich dir sagen will. Du hast deine Frau vielleicht schon verloren. Ich möchte, dass du deine Voreingenommenheit vergisst und versuchst, mir eine schreckliche Frage zu beantworten.«
    »Ich versuche es.«
    »Ist es möglich, dass Lily dich hasst? Insgeheim, meine ich?«
    »Was?«
    »Du hast mich schon verstanden.«
    Waters war verwundert, dass er seinem alten Freund gegenüber so heißen Zorn verspürte. Penn schien sich alle Mühe zu geben, ihn leiden zu lassen – ohne einen guten Grund. »Erst musst du mir sagen, warum du das fragst.«
    Penn schaukelte langsam vor und zurück. »Ich habe versucht, deine Situation zu betrachten, ohne irgendwelche Vermutungen anzustellen. Nur zu analysieren, was bisher geschehen ist. Und ich habe versucht, wie eine Frau zu denken. Vielleicht eine geistig verwirrte Frau.«
    »Du meinst Lily?«
    »Ja. Weiß Lily von Mallorys Abtreibungen?«
    Waters dachte kurz nach. »Ich habe ihr von der ersten erzählt. Um Mallorys Fixierung zu erklären, verstehst du? Warum sie eine Bedrohung war.«
    »Könnte es sein, dass sie auch von der zweiten Abtreibung weiß?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Wusste Cole von beiden Abtreibungen?«
    »Ja. Worauf willst du hinaus, zum Teufel?«
    »Deine Frau hat durch ihre Fehlgeburten zwei Kinder verloren. Zumindest eine dieser Fehlgeburten war traumatisch für sie. Ich halte es für möglich, dass Lily dich für diese Fehlgeburten verantwortlich macht. Nicht unterbewusst, sondern ganz konkret. Dass sie glaubt, du hättest sie verursacht, und dass sie dich dafür hasst.«
    »Warum sollte sie mich dafür verantwortlich machen?«
    »In einem Zustand der Trauer und der klinischen Depression könnte sie zu der Ansicht gelangen, dass ihre Fehlgeburten eine Art Rache für Mallorys Abtreibungen waren. Du hast Mallory mehr oder weniger gezwungen,

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