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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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um Cole«, sagte er und wartete auf eine Reaktion.
    »Ich auch«, sagte sie.
    »Darf ich fragen, warum?«
    »Ich glaube, er steckt in schlimmen Schwierigkeiten.«
    »Haben Sie eine Ahnung, welche Art von Schwierigkeiten?«
    »Geldprobleme.« Sybil sah plötzlich unsicher aus; vielleicht war sie auch nur vorsichtig. Oder sie hatte Angst, dass ihr Job auf dem Spiel stand. Sie wurde viel besser bezahlt als die meisten Sekretärinnen in der Stadt, vor allem für ihre Diskretion in geschäftlichen Angelegenheiten.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich verbringe die Hälfte meiner Zeit damit, seinen Gläubigern zu sagen, dass er wegen eines Prozesses nach Memphis oder New Orleans gereist ist.«
    »Das tut mir Leid, Sybil. Ich wusste nicht, dass Sie ihm so sehr den Rücken decken müssen.«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Ich dachte, das gehört zu meinem Job.«
    »Nein. Obwohl ich sicher bin, dass Cole es zu schätzen weiß.«
    Sofort verschloss sie sich; die Haut um ihre Lippen und Augen spannte sich.
    »Ich wollte damit nicht sagen ...«
    »Ich weiß«, unterbrach sie ihn. »Aber darum geht es doch, oder nicht? Sie wollen wissen, ob ich mit ihm schlafe.«
    Waters wollte ihr schon widersprechen, gab dann aber auf. »Sybil, wenn Sie eine Affäre mit Cole haben, ist das unprofessionell und gefährdet die Firma. Aber Sie beide sind erwachsene Menschen, und diese Art von Gefahr ist im Augenblick unsere geringste Sorge.«
    »Ich weiß.«
    »Wirklich?«
    Sie nickte, und in ihrem Innern schien sich etwas zu lösen. »Ich habe wirklich Angst, John. Ich glaube, er schuldet einigen Kredithaien aus Vegas Geld. Ich stamme aus South Louisiana, und ich weiß, was die tun, wenn man seine Schulden nicht zurückzahlt.«
    »Ich habe den Eindruck, Ihnen liegt wirklich etwas an Cole. Mir übrigens auch. Darf ich Sie offen fragen, was ich wissen muss?«
    »Fragen Sie.«
    »Haben Sie Sex mit ihm?«
    Sie wandte für einen Moment den Blick ab. »Nicht mehr«, sagte sie schließlich. »Aber ich hatte. Bis etwa vor einem Monat.«
    Bis kurz bevor ich Eve am Fußballplatz traf, dachte Waters. »Warum hat es geendet?«
    »Das weiß ich nicht genau. Vielleicht lag es am Ärger, mit dem er sich herumplagen muss. Ich glaube nicht, dass er mit einer anderen schläft.«
    Penns Theorie fiel ihm wieder ein – wie ein Messer, das sich in seinen Leib bohrte. »Lassen Sie uns kurz das Thema wechseln. Hat meine Frau in letzter Zeit öfter für Cole angerufen? Oder in den letzten paar Monaten? Oder hat Cole sie angerufen?«
    Sybil sah aus, als habe sie plötzlich einen Gedanken. »Glauben Sie, er hat eine Affäre mit Ihrer Frau?«
    »Nein, nein. Es hat mit Geld zu tun.«
    »Oh.« Sie zog die Nase hoch; dann blickte sie hinauf zur Decke, als versuche sie, sich zu erinnern. »Nein, ich glaube nicht. Warten Sie ... Ihre Frau hat ihn im letzten Monat ein oder zwei Mal angerufen. Ich habe mir damals nichts dabei gedacht.«
    »Wie oft haben sie miteinander gesprochen?«
    »Drei-, viermal.«
    »Wissen Sie, worüber sie gesprochen haben? Haben Sie jemals mitgehört?«
    »Nein!«
    Waters nahm sich vor, nach Lilys Handy-Rechnungen zu fragen. »Was halten Sie von Cole?«
    »Ich weiß nicht genau, was Sie meinen.«
    »Ihre Meinung insgesamt, als Frau. Ist er ein guter Kerl? Ein schlechter? Was denken Sie?«
    Sybil seufzte und blickte auf den Fußboden. Offensichtlich hatte sie schon geraume Zeit damit verbracht, über diese Frage nachzudenken. »Im Augenblick bin ich sauer auf ihn. Manchmal glaube ich sogar, ich hasse ihn. Aber tief im Innern halte ich ihn für einen guten Menschen. Sonst hätte ich nicht mit ihm geschlafen. Wird er jemals seine Frau für mich verlassen? Ich bezweifle es. Aber er hat ein gutes Herz.«
    Bis zu dieser Woche hätte Waters sich ihrem Urteil angeschlossen. »Glauben Sie, er würde mich jemals betrügen, Sybil?«
    »Inwiefern? Ob ich glaube, dass er mit Ihrer Frau schlafen würde?«
    »Nein. Ich meine in Gelddingen. Um seine Haut zu retten.«
    »Niemals. Er würde vielleicht mit Ihrer Frau schlafen. Sex bildet zu jeder Regel die Ausnahme. Aber Ihnen schaden, um sich selbst zu retten ...? Nie und nimmer. Sie haben ja keine Ahnung, wie viel Ihre Meinung ihm bedeutet. Sie sind wie eine Art Vater für Cole, obwohl Sie beide gleich alt sind. Er sagt, Sie tun immer das Richtige und er immer das Falsche. Und das kommt der Wahrheit ziemlich nahe.«
    »Ich tue nicht immer das Richtige.«
    »Das tut niemand. Aber ich habe viele Männer gekannt und noch nie

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