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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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immer gebräunt, obwohl der Sommer längst vorbei war.
    Du hast dir gar nichts eingebildet, Johnny.
    Lily ging schon die Treppe hinunter, als Waters zu seiner Linken eine Bewegung wahrnahm. Instinktiv drehte er sich in diese Richtung und sah, dass Tom Cage, Penn Cages Vater, auf der Veranda stand und eine Zigarre rauchte. Tom Cage hatte Waters’ Vater bis zu dessen Tod ärztlich behandelt und besaß beträchtliche Anteile an sämtlichen Ölquellen von Waters’ Firma, auch an der Jackson-Point-Quelle.
    »Hallo, Doc«, sagte Waters, trat zu ihm und streckte die Hand aus. »Haben Sie sich von der Tracht Prügel erholt, die wir einstecken mussten?«
    »Ich habe einen philosophischen Ansatz, was Verluste betrifft«, antwortete Dr. Cage. »Ich riskiere nicht viel. Ich werde niemals einen Mordsreibach machen, aber ich werde auch niemals mein letztes Hemd verlieren.«
    »Das ist die richtige Einstellung.«
    Tom lächelte durch seinen silbergrauen Bart. »Du solltest sie deinem Partner empfehlen.«
    »Cole?«
    »Als Smith das letzte Mal bei mir in der Praxis war, hatte er einen sehr hohen Blutdruck. Und mit all dem Scotch tut er seiner Leber keinen Gefallen. Oder seiner Diabetes.«
    Vor zwei Jahren hatte man bei Cole Diabetes diagnostiziert, doch er ignorierte dieses Leiden beharrlich. »Ich werde mit ihm sprechen«, versprach Waters.
    »Gut. Er schert sich nämlich einen Dreck darum, was ich ihm sage. Und sorg dafür, dass er seine blutdrucksenkenden Medikamente nimmt. Falls Nebenwirkungen auftreten, finden wir ein anderes Mittel.«
    »Danke.«
    Waters sah hinunter zum Fuß der Treppe. Lily stand alleine da, während Eve Sumner zur Fahrertür eines schwarzen Lexus eilte. Sie schenkte Waters keine Beachtung, zwinkerte aber Lily zu, bevor sie im Innern des Wagens verschwand. Waters starrte offenen Mundes auf den Lexus, als dieser mit aggressivem Röhren losjagte.
    Er stieg die Treppe hinunter und stellte sich neben Lily, während ihr Acura die runde Auffahrt hochgefahren wurde. »Sie muss eine Menge Häuser verkaufen und gut dabei verdienen«, sagte er und versuchte beiläufig zu klingen. »Das war ein LS 4-30.«
    »Wer weiß, wer den Wagen bezahlt hat«, sagte Lily mit spöttischem Lächeln. »Aber vielleicht war sie es ja auch selbst. Alle Immobilienmakler fahren dickere Schlitten, als sie sich leisten können. In ihrem Geschäft ist Image alles.«
    Waters holte seine Brieftasche hervor und zog ein paar Dollarscheine fürs Trinkgeld heraus.
    »Sie sagte, sie würde unser Haus gern einmal von innen sehen«, fuhr Lily fort. »Das kann nur bedeuten, dass jemand sich dafür interessiert.«
    »Was hast du ihr gesagt?«
    »Dass Linton Hill nicht zum Verkauf steht, solange ich lebe.«
    »Das war ziemlich deutlich.«
    »Aber Eve Sumner wird es nicht mal eine Woche lang abschrecken. Du wirst sehen.« Lily wischte sich etwas von der Vorderseite ihres Kleids. »Ich frage mich, ob ihre Brüste echt sind.«
    Waters war überrascht. Lily neigte normalerweise nicht zu solchen Kommentaren. Eve Sumner schien das Biest in ihr zu wecken. Vielleicht hatte Eve auf alle Frauen diese Wirkung – und daher ihren Ruf.
    »Tu nicht so, als hättest du es nicht auch bemerkt«, sagte Lily. »Sie hat einigen Mädchen im Fitnesscenter erzählt, dass ihre Brüste echt sind, aber ich glaube, sie sind ein Produkt der plastischen Chirurgie. Sie lässt sich ja auch künstlich grillen.«
    »Sie tut was?«
    »Ihre Bräune, John. Ah, da ist ja das Auto.«
    Waters gab dem Jungen ein Trinkgeld und setzte sich hinters Steuer. Das Innere seines Ohrs fühlte sich immer noch kühl an von dem Speichel, den Eve Sumner auf seiner Haut hinterlassen hatte.

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    4
    W as ich denke? Ich denke, du verlierst den Verstand.«
    Cole Smith lehnte sich in seinem luxuriösen Bürostuhl zurück, legte seine in blank geputzten Guccis steckenden Füße auf den Schreibtisch und steckte sich eine Macanudo an. Seine Augen schimmerten ungläubig.
    »Wie erklärst du es dann?«, fragte Waters.
    »Wie erkläre ich was? Evie spielt die Wilde. Was ist so rätselhaft daran?«
    »Ich spreche davon, was sie gesagt hat.«
    »Was sie gesagt hat?« Cole zuckte mit den Achseln. »Okay, lass uns mal rekapitulieren. Auf dem Fußballplatz hat sie null gesagt. Richtig? Sie hat dir einen Kuss zugeworfen.«
    »Es sah aus, als sagte sie bald. Das habe ich dir doch erzählt.«
    »Es sah aus, als könnte sie es gesagt haben, hast du mir erzählt. Aber Eve Sumner kann doch nicht wissen, was für geheime

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