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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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sackte er in sich zusammen und sank auf den Boden.
    Ich trug seinen schmalen Körper zur Couch im Wohnzimmer. Das Blut strömte unaufhörlich aus dem kleinen Stumpf, und ich saugte sanft daran, ließ die warme Flüssigkeit über meine Zunge laufen.
    Noch bevor Gabriel aufwachte, hatte ich die Wunde mit meinem dunklen Blut verschlossen. Zärtlich fuhr ich mit den Fingern durch sein dichtes blondes Haar. Es fühlte sich so gut, so menschlich an.
    Als Gabriel die Augen aufschlug und mich an seiner Seite sitzen sah, bekam er einen Panikanfall. Seine Pupillen weiteten sich, und er startete den Versuch mit einem mächtigen Satz vom Sofa zu springen. Aber ich erwischte ihn am Fußknöchel und zog ihn unerbittlich zu mir zurück.
    Verschreckt sah er mich an. Seine Mundwinkel zitterten, und er war den Tränen nahe.
    » Du Monster « , flüsterte er. Mechanisch strich er über seinen verunstalteten Finger.
    » Du bist doch nicht etwa überrascht, oder? « Erstaunt sah ich ihn an, doch er wandte sich mit zusammengebissenen Zähnen ab.
    » Nein, natürlich nicht. «
    Ich stand auf und zog ihn mit hoch. Seine Beine waren noch wackelig, aber er bemühte sich stehenzubleiben.
    » Willst du immer noch mit mir weg? « fragte ich und wußte, daß meine Stimme spöttisch klang.
    » Ja « , antwortete er trotzig. Und wahrscheinlich dachte er: jetzt erst recht. Er war einfach etwas Besonderes.
    Ich stützte ihn, bis wir bei meinem Auto waren und half ihm dann beim Einsteigen. Immerhin bestand die Gefahr, daß er noch einmal zusammenklappte.
    Aber er erholte sich erstaunlich schnell. Schon kurz nachdem wir losgefahren waren, begann er mich zu beschimpfen, wobei „Arsch“ noch einer der netteren Ausdrücke war. Die anderen kann ich wirklich nicht wiederholen.
    Ich lachte darüber, was ihn fürchterlich aufregte. Doch noch bevor wir vor der Tür meines Clubs parkten, hatte er sich wieder beruhigt. Verstohlen wischte er sich eine Träne aus dem Augenwinkel und sprintete hinter mir her in den dunklen Eingangsbereich. Und es war wirklich erstaunlich – ohne Probleme ließen die Türsteher Gabriel in den Club. Er war offensichtlich bekannt.
    Kaum hatte er die Black Rose betreten, schien er ein völlig anderer Mensch zu sein. Sein Auftreten war wieder gewohnt selbstsicher, und als er mich fand, schlang er den Arm um meine Hüfte. Er wurde wieder zu Gabriel, der mit seinem schönen, jungen Körper die Reichen abzocken konnte.
    Gut, dachte ich, wenn er jedem seine neue Errungenschaft präsentieren wollte, dann aber auch richtig. Stürmisch drängte ich ihn an eine der Säulen, bis er mit dem Rücken an diese gepreßt war. Meine Lippen fanden seinen heißen Mund, der sich bereitwillig öffnete, um meine Zunge hineinzulassen.
    Süßer menschlicher Atem drängte sich in meine Lungen, und ich spürte seine Hände unter meinem Hemd. Diese warmen Menschenhände auf meiner Vampirhaut ließen mich erschaudern. Vorsichtig biß ich auf seine Zunge und genoß die dicken Tropfen, die sich in meinen Mund ergossen.
    Gabriel zuckte nicht einmal mehr. Einige Blutstropfen quollen zwischen unseren Lippen hervor, doch in dem Zwielicht der Discoscheinwerfer fiel das niemandem auf.
    Schließlich lösten wir uns voneinander, und Gabriel bedeutete mir, daß er auf die Tanzfläche wollte. Zärtlich wischte ich ihm einen Blutstropfen aus dem Mundwinkel und ließ ihn dann gehen.
    Steven winkte mich zu sich herüber. Langsam schlenderte ich zur Bar und setzte mich auf einen der hohen, mit blauem Samt bezogenen Barhocker.
    Steven sah mich lange an und sagte dann: » Mein lieber Alex, verrenn’ dich da bloß nicht. «
    Ich schüttelte lächelnd den Kopf. » Du meinst, wegen Gabriel? «
    » Ja, meine ich. Er ist seit einiger Zeit nicht mehr hier gewesen, und ich habe den bösen Verdacht, daß er die ganze Zeit bei dir war. «
    Ich lachte. » Hast du etwa deine Spione ausgesandt, Steven? – Also, wenn du es wirklich wissen willst – willst du es wirklich wissen? «
    » Ja, natürlich. Falls da was abläuft, wovor ich dich bewahren könnte... «
    » Er war nicht die ganze Zeit bei mir – ich habe schließlich noch andere Verpflichtungen – aber er war die ganze Zeit über in meiner Wohnung. «
    Steven grinste mich vielsagend an. » Aha, stets zu deiner Verfügung, was? «
    » Willst du wirklich die ganze schmutzige Geschichte hören? « fragte ich und stützte meine Ellenbogen auf die glänzende Theke.
    » Ich wüßte niemanden, von dem ich so gern schmutzige Geschichten

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