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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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abzuhalten, seine Wohnung zu durchsuchen. Und sie hatten ihm das Schlimmste angetan, was er sich vorstellen konnte. Schnell verdrängte er die Erinnerung daran, denn die Übelkeit, die in ihm aufstieg, war bitter.
    Wollten sie ihn in den Wahnsinn treiben?
    Er schämte sich seiner Feigheit. Es war unerträglich. Er hatte es nicht einmal geschafft, Alex von den Bedrohungen und Übergriffen zu erzählen, da er sich seiner Schwäche wohl bewußt war.
    Erfolgten die Belästigungen nicht direkt, dann begannen sie seine Gedanken zu durchstöbern. Und auch jetzt fühlte er wieder dieses unangenehme Kribbeln, als bekäme er einen Migräneanfall. Der Druck verbreitete sich vom Hinterkopf aus, bis der gesamte Schädel sich anfühlte, als müsse er zerbersten. Sofort versuchte Brian, seine Gedanken zu verschleiern. Aber er wußte nicht, wieviel sie bereits aus ihm herausgesaugt hatten. Hatte er Alex schon in Gefahr gebracht?
    »Beantworten Sie mir nur eine Frage, und Sie sind erlöst«, sagte Colding mit vorgetäuschter Freundlichkeit.
    »Was?«
    »Befindet sich Ihr Meister in der Stadt?«
    Trotz der Qualen mußte Brian lächeln. Ein bitteres Lächeln. Meister. Was hatte dieser Mensch für eine eigenartige Vorstellung von der Beziehung zwischen Alex und ihm? Wären sie beide sterblich, dann hätten sie wohl wahrscheinlich eine ganz normale Liebesbeziehung. Zumindest stellte Brian es sich so vor. Aber konnte er eigentlich beurteilen, was Alex für ein Mensch gewesen war oder wäre?
    Veränderten sich die Unsterblichen nicht erheblich – allein schon durch die Tatsache, daß sie Herr über Leben und Tod wurden? Sie töteten wie Raubtiere, machte sie das nicht unmenschlich? Aber Alex konnte soviel Menschlichkeit ausstrahlen, soviel Wärme. Brian glaubte nicht, daß er einem riesigen Possenspiel erlegen war. Oft erinnerte ihn Alex daran, daß er ein Killer war; er wollte nicht zulassen, daß Brian sich sein geschöntes Bild von ihm machte.
    Aber die Frage ließ ihn aufhorchen. Irgendetwas hatte sein Gegenüber geplant – das spürte er deutlich. Der Mann befand sich in New York. Und – verdammt – er wollte wissen, ob Alex hier zu finden sei. Hatten sie etwa einen Anschlag auf Alex’ Leben geplant? Wußten sie, wo er sich aufhielt?
    »Nein«, antwortete er also und versuchte seine Stimme selbstsicher klingen zulassen.
    Colding wußte, daß er log. Einen Moment dachte er darüber nach, ob er Brian dieses Wissen kundtun sollte, aber er schwieg. Sollte dieser Schwachkopf doch glauben, er könnte den Kreis von Merrick hinter das Licht führen. Warum nur gab sich ein so mächtiges Wesen wie Alexander de Dahomey mit so einem Trottel ab, fragte sich Colding und legte wortlos auf.
    Brian atmete auf. Aber er war nicht so naiv zu glauben, sein Peiniger hätte ihm seine Antwort abgekauft. Er mußte mit Alex sprechen, aber er hatte keine Ahnung, wo er ihn erreichen konnte. Er konnte mit dem Auto zu Alex’ kleinem Häuschen fahren und dort auf ihn warten, aber Alex liebte es nicht, wenn jemand unangemeldet in sein Heiligtum schneite.
    Außerdem hatte Alex ihn vor Lomay gewarnt, der sich zur Zeit in der Gegend aufhielt. Brian hätte Alex’ Schöpfer zu gern einmal gesehen, aber Alex hatte seine Neugier abrupt beendet.
    Wenn er dich sieht, hatte er gesagt, wird er dich wahrscheinlich töten; und wenn er dich nicht tötet, und mir kommt zu Ohren, daß du es darauf angelegt hast, bemerkt zu werden, dann wirst du von mir eine derartige Abreibung erhalten, daß du dir wünschen wirst, nie einem Unsterblichen begegnet zu sein.
    Brian war errötet und hatte sich wie ein Schuljunge gefühlt, aber Alex’ Drohung hatte gesessen. Nie würde er sich Lomay nähern, selbst wenn er ihn sähe. Er konnte Alex’ übernatürlichen Kräfte schlecht einschätzen, aber es war sicher nicht ratsam ihn zu verärgern.
    Also ließ sich Brian widerwillig auf sein Bett zurücksinken. Er hoffte auf den Schlaf, denn er hatte mittlerweile so viele nächtliche Störungen zu verkraften, daß er tagsüber kaum die Augen offenhalten konnte. Er sehnte sich nach Ruhe, nach einem traumlosen Schlaf, der ihm endlich Erholung schenken konnte. Aber der Schlaf wollte nicht kommen – jedenfalls nicht freiwillig. Brian schloß die Augen und zwang seinen Körper zu entspannen. Er schob die störenden Gedanken beiseite und bemerkte schon bald, wie seine Glieder schwerer wurden. Hoffentlich ließen ihn diese Wichser wenigstens in dieser Nacht in Ruhe. Brian fiel in einen unruhigen

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