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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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arbeitete auf Hochtouren.
    »Was gedenken Sie denn zu tun, wenn Sie sich in seinem Haus befinden? Wollen Sie ihn dann töten?«
    »Ihre Ausdrucksweise gefällt mir nicht, Ripley. Wir haben es mit Untoten zu tun – und Untote kann man nicht töten.«
    »Okay, wie Sie wollen: Wollen Sie ihn dort vernichten?«
    »Vielleicht. Den Versuch werde ich sicher unternehmen. Gesetzt den Fall, er läßt mich so nah an sich heran.«
    Colding nahm eine gespannte Haltung an. »Ich habe zum ersten Mal die Möglichkeit, einen von ihnen zur Strecke zu  bringen. Das ist eine absolute Herausforderung, Ripley.«
    »Aber vielleicht ist genau das der Fehler«, murmelte Ripley und faltete die Hände nachdenklich. »Vielleicht ist das endlich unsere Chance, einen von ihnen zu fangen. Sie wissen, daß wir mit unserer Forschung noch nicht einen Schritt weiter sind. Wir müssen einen Unsterblichen einfangen, nur dann können wir etwas über die Unsterblichkeit erfahren. Und das ist doch schließlich unser Ziel.«
    Colding starrte ihn entsetzt an. »Niemals dürfen wir so etwas tun. Diese Geschöpfe müssen still und leise ausgerottet werden. Sie sind eine unheimliche Mutation, wenn nicht sogar Wesen direkt aus der Hölle. Wenn die Menschheit um ihre Existenz wüßte, käme es zu einer Massenhysterie. Es wäre grauenvoll – nicht auszudenken. Diesen entsetzlichen Fehler darf der Kreis von Merrick niemals machen. Die Forscher können großartige Dinge und grausame Geschöpfe entdecken, aber sie sollten ihre Geheimnisse für sich behalten.«
    Ripley nickte bedächtig. »Ich kenne Ihre Meinung, aber Sie wissen, daß das Ziel unseres Kreises schon lange nicht mehr die bloße Ausrottung der Vampire ist. Zuvor müssen wir ihnen das Geheimnis der Unsterblichkeit entlocken. Was macht diese Wesen unsterblich?«
    »Aber wie wollen Sie dieses Geheimnis aus ihnen herausholen?«
    »Wir müssen eine dieser Bestien fangen und sie der Forschungsstation übergeben. Glauben Sie mir, Colding, die wissen schon, was dann zu tun ist.«
    »Das heißt, Sie schicken ein ganzes Kommando los, um Alexander de Dahomey zu fangen?«
    »Ja, Mister Colding«, sagte Ripley freundlich. »Unsere große Chance, den Tod zu besiegen. Finden Sie nicht auch?«
    Colding schüttelte zweifelnd den Kopf und verließ dann eilig das Büro. Es lag in einem alten, etwas verrotteten Gebäude in einem Vorort von Philadelphia. Hier befand sich das Quartier des Kreises von Merrick.
    Benjamin Clairley hatte es vor etwa 45 Jahren erstanden und dort die Zentrale für Nordamerika eingerichtet, nachdem er viele Jahre in London verbracht hatte.
    Außer verschiedenen Büros und Räumen voll von Unterlagen, gab es einige kleine Wohnungen für die Mitglieder des Kreises. Aber es waren nur wenige unter ihnen, die das alte Gebäude nie verließen. Doch diese lebten in ständiger Angst um ihr Leben.
    Vielleicht, dachte Colding, werde ich auch bald einer von denen sein, die sich verstecken müssen. Einer von denen, die vor Angst erstarren, hören sie nächtliche Geräusche und fremde Leute. Einer von denen, die die Dunkelheit mehr fürchten, als den Tod.
    Er schüttelte den unangenehmen Gedanken ab und verließ das Gebäude. Von innen war es weitaus reicher und schöner eingerichtet, als man – von außen betrachtet – vermuten konnte.
    Der Kies knirschte unter Coldings Schuhen, als dieser sich zu seinem Auto begab und einstieg. Er startete den Wagen und fuhr in Richtung Flughafen; sein Gepäck befand sich bereits im Kofferraum. Er hatte sich schon vor dem Gespräch mit Ripley entschlossen, wieder nach New York zu fliegen.
    Auf diese große Chance konnte er einfach nicht verzichten.
    Doch bereits während des Fluges beschlichen ihn leise, aber hartnäckige Zweifel. Hatte er sich richtig entschieden? Oder sollte er diese Mission abbrechen? Er war nicht mehr der Jüngste – das war eine Tatsache. War er dieser Aufgabe überhaupt noch gewachsen?
    Über diesen Gedanken schlief er ein. Das leichte Schütteln und Brummen des Flugzeugs störte ihn nicht – er war die Fliegerei mittlerweile gewöhnt.
    Clarke Colding öffnete die schwere Tür. Mit einem rostigen Knarren ließ sie sich ein Stück weit aufschieben. Aber irgendwas stimmte mit seinen Augen nicht. Er rieb sie kräftig mit den Fingern, aber er hatte noch immer das Gefühl, durch Milchglas zu schauen. Unsicher stolperte er in den dunklen Raum hinter der Tür. Es war noch jemand in dem großen Haus. Die Anwesenheit hatte er sofort gespürt.
    Eine

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