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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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Schlaf.
    Schweißgebadet erwachte Brian am nächsten Morgen. Er wußte es – eine Katastrophe nahte, und er war nicht unschuldig. In welche Gedanken hatte er bloß Einblick gehabt in dieser Nacht, daß er sich so sicher war?
    Übelkeit stieg in ihm hoch, und er wankte ins Badezimmer. Wider Willen warf er einen Blick in den Spiegel und erschrak. Eine entsetzliche Monsterfratze starrte ihm entgegen und nur mit größter Mühe konnte er seine eigenen Gesichtszüge erkennen. Die Augen lagen tief in ihren Höhlen, und seine Haut schien eine graue Schattierung angenommen zu haben.
    Matt drehte er den Wasserhahn in der Dusche auf und wartete, bis das Wasser so heiß war, daß es dampfte. Dann streifte er sich seinen Pyjama vom Körper und stieg in die Dusche. Das heiße Wasser ließ ihn erschaudern. Er bemerkte, wie seine Lebensgeister langsam wieder zurückkehrten.
    Als er sich einseifte, stellte er fest, daß er beträchtlich an Gewicht verloren hatte – seine Hüft- und Rippenknochen stachen unangenehm unter der Haut hervor. Er seufzte. Erschöpft lehnte er sich gegen die weiß-blau geflieste Wand und ließ das heiße Naß seine Wirkung tun.
    Wann hatte er das letzte Mal vernünftig gegessen? Es mußte schon länger her sein, denn sein Magen rebellierte nicht einmal mehr, trotz der unfairen Behandlung.
    Sein Frühstück fiel auch diesmal eher knapp aus, obwohl er sich vorgenommen hatte, mit Verstand zu essen,  aber schon nach einem Toast spürte er die bekannte Übelkeit in sich aufsteigen und verzichtete auf den Rest. Was hatte er die letzten Tage bloß getan? Seine Wohnung sah aus, als hätte ein Tornado sie verwüstet. Verlor er langsam den Verstand?
    Aber dann kehrte seine Erinnerung zurück. Was hatten sie ihm nur angetan? Ein unbändiger Selbsthaß stieg in ihm auf. Er spürte einen Kloß im Hals. Doch seine Tränen waren versiegt. Er hatte immer noch unglaubliche Schmerzen, doch das Schlimmste war, daß sie ihm seine Würde und seine Selbstachtung genommen hatten. Und was hatten sie erreicht? Sie wollten ihn mürbe machen. Wollten, daß er mit ihnen zusammen arbeitete. Aber den Teufel würde er tun. Er war verzweifelt. Einen Moment lang hatte er überlegt, ob er mit Virginia reden sollte.
    Aber diesen Gedanken mußte er wieder verwerfen. Virginia durfte damit nichts zu tun haben; wenn er sie in diese Geschichte mit hineinzog, würde sie in die gleiche Bedrängnis kommen, wie er.
    Wie lange war es her, daß er ihre Stimme gehört hatte? Wann hatte er Alex das letzte Mal gesehen? Wann Gabriel? Hatte Alex mit Gabriel gesprochen? Er fühlte sich merkwürdig desorientiert.
    Plötzlich horchte er auf. Draußen lauerte etwas Unfaßbares. Ein dunkler Schatten legte sich über seine Gedanken. Was bedeutete das? Doch mit einem Mal spürte er es. Alex war in Gefahr!
    Brian beendete sein karges Frühstück und verließ hastig seine Wohnung.
    Er bestieg seinen Mercedes Roadster und trat aufs Gas. Der Motor heulte empört auf, und Brian schoß auf die breite Avenue, die ein Stück weit entfernt von seinem Haus begann und bis nach Manhattan führte. Häuser und Bäume rasten in einer unerhörten Geschwindigkeit an ihm vorbei.
    Brian fuhr waghalsige Überholmanöver und drängte sich rücksichtslos zwischen andere Fahrzeuge, aber er hatte nur noch ein Ziel vor Augen: er mußte zu Alex.
     
     
    Clarke Colding nahm sich Zeit ausgiebig zu frühstücken. Aber seine äußere Ruhe täuschte – innerlich war er aufgewühlt. War er dieser Situation gewachsen, fragte er sich immer wieder. Wenn er Erfolg hatte, würde dieser ihn natürlich einige Stufen in der Hierarchie des Kreises nach oben katapultieren. Aber er hatte Angst. Angst nicht nur vor der möglichen Gefahr, sondern auch vor der Rache der Vampire. Er wollte sich nicht sein restliches Leben in den Gebäuden des Kreises verstecken müssen.
    Nervös fuhr er sich mit der zitternden Hand durch das schüttere Haar. Aber jetzt machte er auch keinen Rückzieher mehr. Jetzt war es zu spät. Hoffte er vielleicht insgeheim, daß Alexander de Dahomey sich zur Zeit gar nicht in der Stadt befand? Ja, vielleicht traf das zu. Er hatte Angst.
    Clarke Colding parkte seinen Ford Leihwagen in einer kleinen Seitenstraße, etwa fünfhundert Meter von Alex’ Haus entfernt. Er war nervös – zu nervös für diese Mission; er wußte es. Aber sein Ehrgeiz trieb ihn weiter. Heute würde er – Clarke Colding – die Welt von einem Mörder befreien.
    Es war ein trüber Tag. Die Sonne schaute nur

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