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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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Körper krampfte sich zusammen. Wann würde sein Herz seinen Dienst verweigern? Sein Atem ging rasselnd, und die Schmerzen waren unerträglich.
    »Tut so weh«, hauchte Brian, und Alex streichelte ihm beruhigend über das Haar.
    »Es wird gleich besser«, sagte er dann sanft. Brian schloß die Augen. Ich kann nicht mehr. – Bleib bei mir, Brian. – Ja.
    Alex nahm einen marmornen Brieföffner vom Nachttisch und schlitzte sich damit das linke Handgelenk auf. Fasziniert beobachtete er das dunkelrote Blut, das aus der Wunde hervorquoll.
    Dann hob er Brians Kopf vorsichtig an die blutende Quelle und ließ ihm den Lebenssaft über die Lippen laufen. Brians Lider flatterten, und er schluckte mühsam.
    Träge breitete sich das dunkle Blut in seinem Körper aus. Schwer und langsam ergriff es von ihm Besitz, und Brian begann zu saugen.
    Er bemerkte die Veränderung in seinem Körper und klammerte sich fester an Alex. Ein nicht endenwollender Erinnerungs- und Gedankenfluß strömte zusammen mit Alex’ Blut in seinen Körper und erfüllte ihn ganz.
    Er befand sich auf einem alten Schiff. Salziger Meeresgeruch reizte seine Nase. Wo bin ich? Er spürte das leichte Rollen des Schiffes.
    In meinen Erinnerungen. Brian seufzte. So nah. – Ja, ja.
    Ein großes, hochherrschaftliches Haus. Mühelos öffnete er die rostige Pforte. Die Fenster des Hauses waren vom Licht der Lampen und Kerzen erhellt. Langsam bewegte Brian sich auf das Haus zu. Weiter? – Schau’ nur.
    Der Putz bröckelte an einigen Stellen von der Wand, aber das nahm der alten Villa nicht ihre Würde. Er erklomm die Treppe, ohne den Boden zu berühren und öffnete die riesige goldbeschlagene Tür. Unendlicher Reichtum eröffnete sich ihm. Die Gemälde an den Wänden mußten einen Millionenwert haben.
    Es ist schon lange her.
    Teures Porzellan war hinter den Glaswänden einer Vitrine ausgestellt. Er vernahm ein leises, verhaltenes Geräusch. Er schaute hoch zur Empore und erblickte eine wunderschöne, weißhäutige Frau. Konnte sie ihn sehen?
    Sie ist nackt. – Ja, das stimmt. Ich wollte das. – Warum? – Sie war mein.
    Eine junge Frau mit fuchsrotem Haar, das ihr über die zarten Schultern wallte, erschien aus dem Nichts. War plötzlich da, nahm seine Hand. So warme, liebevolle Augen. Sie zog ihn mit sich – aus dem alten Haus hinaus. Sie waren in einer großen Stadt, aber es gab keine Autos. Erschrocken wich er einem Pferdefuhrwerk aus. Nur Kutschen, aber davon unglaublich viele.
    London. Es ist schon so lange her.
    Ein Schmerz, eine Emotion in Alex’ Erinnerung. Das Gesicht eines Mannes. Interessant, aber entstellt durch eine lange Narbe. Dunkle Augen, tief wie Waldseen. Unergründlich. Ein Vampir. Der Gedankenstrom verebbte, und Alex schob Brian energisch beiseite. Mehr! – Nein, ich kann nicht.
    Brian ließ von ihm ab, und Alex fiel erschöpft zurück auf das Bett. Seine Augen lagen tief in ihren Höhlen. Er seufzte leise.
    Dann hörte er, wie Brian sich erhob. Langsam öffnete er die Augen und sah, wie Brian ihn erstaunt anblickte. Alex verzog seine ausgetrockneten Lippen zu einem schwachen Lächeln. Mühsam stand auch er auf.
    Gemeinsam verließen sie das Kellergewölbe.
    Brian dachte, er sähe die Welt zum ersten Mal. Die Sterne funkelten, daß ihm die Augen schmerzten, und das leise Rascheln der Bäume klang wie ein tosendes Unwetter.
    Er wandte sich um und begann – wie in Trance – alle Gegenstände im Haus zu berühren.
    Kennenlernen. – Ja, laß’ dir Zeit.
    Brian ließ seine Hände über die Dinge gleiten, erstaunt – wie ein kleines Kind. Alles war so glatt, so glänzend, so – wertvoll.
    Die chinesischen Vasen im Regal, das Ölgemälde an der Wand, selbst über die Struktur der Tapete schien er verwundert.
    Plötzlich durchfuhr ihn ein stechender Schmerz. Er fiel auf die Knie und sah hilfesuchend zu Alex, der sich schon fast wieder erholt hatte.
    »Alex?«
    »Du stirbst jetzt, Brian. Danach bist du wie ich – tot.«
    Voller Pein krümmte sich Brian auf dem Boden zusammen. Die Knie fest an den Körper gezogen, wartete er auf die nächste Schmerzattacke.
    Alex sah, wie sich die Haut seines Freundes veränderte. Sie bekam die matte Porzellanstruktur, die so typisch für die Vampire war. Die Poren verschwanden, und das Kerzenlicht reflektierte sich darin.
    Knurrend lag Brian am Boden und zog die Oberlippe hoch, wie ein verwundetes Tier die Lefzen. Hilf mir , forderte er stumm, aber Alex hatte sich in eine Ecke des Schlafzimmers zurückgezogen

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