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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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eintraten. Rasch legte er die Zigarette weg, als er die beiden bemerkte. Seine Augen hefteten sich auf Brian. Er sah die Veränderung, die Vervollkommnung. Er betrachtete ihn von oben bis unten und kam dann langsam näher.
    »Warum, Brian?« fragte er leise und streckte seine schmale Hand nach ihm aus.
    Brian ergriff sie und hauchte einen Kuß darauf. Gabriel fürchtete sich nicht, dafür lebte er nun schon zu lange mit Alex zusammen. Doch ein tiefer Schmerz, der direkt aus seiner Seele zu kommen schien, war in seinen Augen zu erkennen.
    »Es gibt so viele Gründe dafür«, antwortete Brian und zog den Knaben liebevoll an sich.
    »Werde ich jetzt sterben?« Gabriel hielt dem Blick aus Brians leuchtenden Vampiraugen stand, obwohl er das Gefühl hatte, geblendet zu werden.
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Aber ihr laßt mich allein. Ihr beiden seid vereint, und ich bin jetzt allein.«
    Der Vorwurf in Gabriels Stimme war unüberhörbar.
    »Gabriel, du hast doch nicht nur uns«, sagte Alex, doch Gabriel antwortete nicht. Verzweifelt klammerte er sich an Brian.
    »Macht mich auch zu einem von euch«, forderte er, und seine Stimme kippte fast über.
    Brian zuckte erstaunt zusammen. Und Alex schüttelte den Kopf.
    »Warum nicht?«
    »Es gibt tausend Gründe dafür«, sagte Alex ungeduldig. Er sah in die großen, verletzten Augen und erinnerte sich an sein Gespräch mit Steven.
    »Ihr laßt mich einfach allein«, flüsterte Gabriel leise und entwand sich aus Brians Umarmung.
    Er schien noch schmaler, noch verletzlicher, aber Alex konnte nichts für ihn tun. Er gab Brian ein Zeichen, mit ihm die Wohnung zu verlassen.
    »Gabriel.« Brians Stimme war sanft wie ein Kuß.
    »Ja?« Eine dicke Träne kullerte über Gabriels kindliches Gesicht.
    »Wir lassen dich nicht allein. Du kannst hierbleiben, und wir werden immer bei dir sein.«
    »Gut«, sagte Gabriel leise, doch in seinen Augen standen andere Worte. »Vergeßt mich nicht.«
    »Niemals«, antwortete Brian und umarmte den Jungen zum Abschied.
     
     
    Es geschah etwas unterhalb der Bewußtseinsgrenze. Spannung ließ sie sich regen. Woher kamen diese Vibrationen. Was war das? Der ... ihr Prinz? Langsam, langsam an die Oberfläche. Die Welt war in Aufruhr. Neue Wellen, neue Stimmen. Wer hatte das zu verantworten? Sie wußte es bereits. Sie war bereit aufzutauchen.
     
     
    Einen Moment standen wir unschlüssig vor der Tür. Ich war dagegen gewesen, doch ich wußte, daß ich es nicht verhindern konnte. Er wollte es unbedingt, obwohl ich ihm schon vorher gesagt hatte, wie alles ablaufen würde.
    Ich hatte ihm gebeichtet, daß ich versucht hatte, Virginia das Leben zu nehmen, und er hatte es erstaunlich ruhig aufgefaßt. Er hatte mir einen langen Blick aus seinen leuchtend grünen Augen zugesandt, doch seine Gedanken mir gegenüber verschlossen. Ich konnte es ihm nicht verdenken.
    Ich ließ das Schloß der Tür aufschnappen, und wir traten ein. 
    Als Virginia Brian und mich durch die Tür kommen sah, erstarrte sie. Sie wußte es, hatte es sofort gesehen. Mit einer – für einen Menschen erstaunlichen – Geschwindigkeit schoß sie auf mich zu und begann auf mich einzuschlagen. Ich war überrascht.
    »Du Monster! Warum hast du das getan?« Sie war außer sich vor Wut. Tränen rannen wie Sturzbäche über ihr Gesicht, während sie mich trat und schlug. Ich lachte.
    »Du selbstsüchtiges Wesen! Warum hat du mir auch noch Brian genommen?«
    »Du kannst froh sein, daß du noch lebst«, sagte ich lächelnd, doch sie reagierte nicht darauf.
    Sie konnte mich selbstverständlich nicht verletzen, daher ließ ich sie toben. Bis Brian dazwischen ging.
    »Virginia«, sagte er, und seine melodische Stimme ließ sie stocken, »beruhig’ dich.«
    Verwirrung breitete sich in ihrem Gesicht aus. »Was ist bloß passiert, während ich im Krankenhaus war? Steht die ganze Welt jetzt Kopf? Du hast doch  gesagt, du wolltest bei mir bleiben!«
    Er schwieg, und ich lächelte Virginia boshaft an. »Brian wollte immer schon bei mir sein. Er ist mit dir ins Bett gegangen, weil ich es wollte.«
    Brian warf mir einen schwarzen Blick zu.
    »Du Biest«, fauchte Virginia und meinte damit ausnahmsweise nicht mich. Brian errötete. Beschwichtigend hob er die Hände. »Das ist völlig überzogen. Ich ...«
    »Ist es wahr, was Alex sagt?« unterbrach sie ihn aufgebracht.
    Brian war das alles sichtlich unangenehm. Er war wütend auf mich, aber ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Das ganze war unglaublich

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