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Ewigkeit für deine Liebe

Ewigkeit für deine Liebe

Titel: Ewigkeit für deine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Miles
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lavendelfarbene Himmel war jetzt grau, aber sie konnte trotzdem noch ein bisschen von der See erkennen, und das Rauschen der Brandung, die gegen Arricks Fundamente schlug, gab ihr ein Gefühl des Friedens. Sie fand einen guten Sitzplatz auf der Dachbrüstung – oder auf dem Wehrgang, wie Christian sie korrigiert hatte – und setzte sich mit dem Rücken zu einem Stück höherer Mauer, das noch stand. Dann zog sie die Beine an, schlang die Arme um die Knie und blickte auf die sich verdunkelnde See hinaus. Ein Gedanke beschäftigte sie, der sie laut aufstöhnen ließ.
    Sie war dabei, sich in einen Geist aus dem zwölften Jahrhundert zu verlieben.

17. Kapitel
    I ch bin überrascht, dich nicht schon wieder an der Treppe hängend vorzufinden.«
    Emma zuckte zusammen, aber es war Christian, der nur ein paar Schritte entfernt stand, wieder in seiner Kleidung aus dem zwölften Jahrhundert, mit offenem, zerzaustem Haar und einfach ...
    ... atemberaubend.
    Sein eigenartiger Akzent und seine tiefe, samtene Stimme, die genau die richtige Tonlage hatte, überfluteten sie und ließen ihr Herz gleich schneller schlagen.
    Verdammt.
    Während sie die Arme noch fester um ihre Beine schlang, legte sie den Kopf ein wenig schief und setzte ein albernes Grinsen auf – in der Hoffnung, dass er von ihrer neu entdeckten Hingezogenheit zu ihm nichts merkte. »Das Hängen hebe ich mir für die ernstesten und drastischsten Momente auf.«
    Obwohl es schon fast dunkel war, konnte Emma Christians Augen sehen, die sie prüfend musterten. Einen Moment lang fragte sie sich, was er von ihr denken mochte, so wie er sie immer anstarrte.
    Christian trat ein bisschen näher und setzte sich dann neben sie, die Hände auf den Schenkeln und die Beine leicht gespreizt. »Langsam beginne ich mich zu fragen, ob du wirklich überhaupt keine Angst kennst. Weißt du, wie gefährlich es hier oben für dich ist?«
    Emma spähte um ihre Knie herum durch ein Loch in einem Teil der Mauer, durch das die See zu sehen war. Dann sah sie Christian an. »Nur wenn ich hier oben auf und ab laufen und Luftsprünge vollführen würde, wäre es gefährlich, Christian.« Sie schenkte ihm ein breites Lächeln. »Aber ich sitze zusammengekauert an einer Wand, wo ich völlig sicher bin. Siehst du?«
    Sein ernster Blick blieb einen Moment lang auf ihr ruhen. »Oh ja, das tue ich.«
    Emma wurde so nervös unter seinem Blick, dass sie sich wieder der See zuwandte. »Es ist wunderschön hier. Ich hätte liebend gern mein Studio hier draußen«, sagte sie mit einer weit ausholenden Handbewegung, bevor sie Christian wieder ansah. »Und wenn ich eins hätte, würde ich es wahrscheinlich nie wieder verlassen wollen.«
    In dem schwindenden Licht glitt ein ungewöhnlich weicher Ausdruck über Christians surreales, wie gemeißeltes Gesicht.
    »Was ist?«, fragte Emma, die nicht anders konnte, beinah schon verlegen. »Warum siehst du mich so an?«
    Christian stritt nicht einmal ab, dass er sie angestarrt hatte. Nach kurzem Zögern lächelte er. »Weil es schwer ist, wegzuschauen, denke ich.«
    Emma lachte nervös. »Ich wette, das sagst du zu allen Frauen.«
    Christian lächelte nur. »Wohl kaum.«
    Ihr Magen machte einen komischen kleinen Satz. Für eine Weile schwiegen sie, dann räusperte sie sich. »Ich ...«
    Im selben Moment begann auch Christian: »Ich ...«
    Emma nickte ihm zu. »Du zuerst.«
    »Danke«, sagte Christian. »Ich dachte, du wärst vielleicht an einer kleinen Reise interessiert. Zu Freunden von mir.«
    Emma blinzelte im Zwielicht. »Im Ernst?«
    Ein schiefes Grinsen umspielte plötzlich seine Lippen. »Absolut.«
    Emma dachte, dass sie dieses übermütige Lächeln die ganze Nacht sehen könnte. Sie betrachtete sein Profil, die Muskeln an seinem Kinn und die Bewegungen seines Adamsapfels, wenn er sprach.
    »Warum siehst du mich so an?«
    Emma errötete, als er ihre eigene Frage an ihn wiederholte, und war froh über das nachlassende Licht. »Es ist nur wirklich seltsam«, sagte sie. »Dass du so vollkommen real aussiehst, meine ich.« Ihr Blick glitt zu seinem Hals. »Wenn ich deine Bewegungen, deine Gesten verfolge – bei genauerem Hinsehen siehst du sogar aus, als ob du atmen würdest.« Sie erhob ihren Blick wieder zu ihm. »Es ist schwer zu glauben, dass du Jahrhunderte zuvor geboren wurdest, und es ist sogar noch schwieriger für mich, meinem Verstand begreiflich zu machen, dass du gar nicht wirklich bei mir sitzt.«
    Zaghaft streckte sie eine Hand aus und strich mit

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