EwigLeid
sieht.“
„Lana …“, setzte Simon an, wollte um Verzeihung bitten. Wollte erklären, dass er Johnny nicht verunglimpfen wollte, sondern vielmehr eifersüchtig auf ihn war. Und die Frau begehrte, die dieser Dummkopf hinterlassen hatte.
Lana schüttelte den Kopf. „Mach deine Arbeit, Simon, und ich mache meine. Ich werde Darwin helfen, entweder bevor er gefasst wird oder hinterher. Ich werde dir zeigen, dass Mitgefühl eine genauso wirksame Waffe ist wie eine Pistole.“
Sie stürmte aus dem Zimmer und ließ Simon zurück mit dem nahezu unerträglichen Wunsch, ihr hinterherzulaufen. Doch genau das war das Letzte, was er tun sollte. Für sich selbst wie auch für sie.
26. KAPITEL
Brad wollte dem rothaarigen Miststück am liebsten den Hals umdrehen. Wie konnte sie es wagen, seine Arbeit im überregionalen Fernsehen als die des Embalmers auszugeben?
Sie musste es doch besser wissen.
Die Polizei hatte Bowers gefunden; sein Haus war mit Flatterband abgesperrt.
Hinzu kam, dass Brads Arbeit cleverer war. Vielschichtiger.
Hatte sie seine Blogs nicht gelesen? Hatte sie den Zusammenhang zwischen den Morden und den Filmen nicht hergestellt? Augenscheinlich nicht, und ihre Ahnungslosigkeit und Dummheit wurden nun ihm zugeschrieben.
Als er sie in McGill’s Bar zum ersten Mal gesehen hatte, glaubte er, sie wäre an ihrem Partner Jase Tyler interessiert. Und es schien so, als wäre auch Jase an ihr interessiert.
Aber das konnte nicht stimmen.
Special Agent Carrie Ward war nichts weiter als ein Schwächling, mehr Schein als Sein. Eine Frau, die sich in der Männerwelt bewähren wollte, statt, wie es ihr zukam, Kinder zu kriegen und Klos zu putzen.
Special Agent Jase Tyler, der Name auf der zweiten Visitenkarte, die sie ihm im Café gegeben hatte, konnte sich doch nicht für eine Frau wie diese interessieren. Nein, er war zu attraktiv. Zu gut gekleidet. Wenn Brad ihn so anschaute, würde er eher auf jemanden wie Lana Hudson setzen, die tolle blonde Ärztin, die warm und mitfühlend zu Brad gesprochen hatte. Sie hatte große Ähnlichkeit mit der Frau in der Wohnung unter seiner. Ja, bestimmt war auch Lana in Jase verknallt. Jede Frau musste sich doch in ihn verknallen.
Brad hatte gesehen, dass Kelly Sorenson Jase Tyler wollte, doch als sie ihm ihre Karte gab, hatte er sie ohne einen Blick darauf eingesteckt. Das war mal ein selbstbewusster Mann.
Ein Mann mit Macht.
Die Schlussfolgerung ließ Brad das Blut triumphierend durch die Adern rauschen.
Er ist der Schlüssel, dachte Brad. Gut aussehend. Mächtig und stark. Ein Bulle, aber auch ein Playboy. So, wie Männer sein wollen. Ein Mann, den Frauen lieben wollen.
Selbst Nora, seine süße Nora, hatte Jase Tyler beinahe anbetend angesehen, als er im Café Steam mit ihr redete.
Sie hatte Jase Tyler angesehen, als wäre er ein verdammter Gott.
Das Fernsehinterview war, sosehr es ihn auch ärgerte, ein weiteres Zeichen. Auf die Bullen musste er setzen. Auf die blonde Ärztin. Auf die musste er setzen, um Jase Tyler zu schlagen, einen Mann, der ansonsten unschlagbar sein würde. Ideen nahmen in seinem Kopf Gestalt an.
Um die Falle zu stellen, musste er klug sein. Klüger als die Bullen.
Doch das war keine Kunst für ihn. Die Schwachköpfe dachten, ihr kleines Fernsehinterview könnte ihn ins Wanken oder ins Stolpern bringen; stattdessen aber würde es zu ihrer eigenen Vernichtung führen.
Er musste dem Mediencenter des Colleges einen Besuch abstatten. Falls es dort nicht gab, was er brauchte, würde er dafür bezahlen. Und er musste Bowers’ Haus inspizieren. Der Doc hatte dort eine Menge Hightech-Kram. Kram, der hilfreich für ihn sein konnte.
Sobald Brad getan hatte, was getan werden musste, sobald er sich als stärker als Jase Tyler erwiesen hatte, würde er der einzige Gott sein, den Nora anbetete.
27. KAPITEL
Nach dem Fernsehauftritt und einem arbeitsreichen Tag fuhr Carrie nicht zu Jase nach Hause. Er war nicht bei den Aufnahmen gewesen, und damit hatte er ihr deutlich zu verstehen gegeben, dass er nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte. Sie ging in ihre Wohnung, wohin sie gehörte, ohne einen Lover, der sie ablenkte. Trotzdem fehlte Jase ihr unablässig. Mit Leib und Seele sehnte sie sich nach ihm. Und das wiederum bewies nur wieder, welch großer Fehler es gewesen war, ihm so nahe zu kommen.
Am nächsten Tag arbeitete Carrie zu Hause und erschien erst gegen fünfzehn Uhr im Büro. DeMarco telefonierte, bedeutete ihr jedoch, Platz zu nehmen. „Okay,
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