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EwigLeid

EwigLeid

Titel: EwigLeid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna Depaul
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entdeckte die schwarze Corvette und verifizierte die Zulassung auf Tony Higgs. Die übrigen Polizisten organisierten Feuerschutz und evakuierten die Nachbarhäuser. Dann versuchte Carrie, per Megafon Kontakt mit Fishburn aufzunehmen.
    „James Fishburn. Hier spricht die Polizei. Verlassen Sie das Haus mit erhobenen Händen.“
    Nachdem mehrere Minuten lang keine Reaktion erfolgte, entschloss Carrie sich zum Stürmen des Hauses. Der Officer zielte zunächst mit Gummiwuchtgeschossen auf die oberen Fenster, um die Scheibe zu zerschmettern. Dann schoss er mehrere Ladungen chemische Munition ins Haus, die dazu diente, eventuell dort versteckte Personen auszuräuchern und ins Freie zu treiben. Wenige Minuten später wurde dann auch tatsächlich die Haustür aufgestoßen, und ein riesiger Mann in einem fleckigen Hemd und Boxershorts taumelte nach draußen. Carrie bemerkte die Pockennarben in seinem Gesicht.
    „Stehen bleiben. Legen Sie sich auf den Boden.“
    „Fick dich!“, erwiderte der Mann und stolperte die Verandatreppe herab.
    „Runter. Auf den Boden.“
    Der Mann blieb nicht stehen, kam auf Carrie zu. „Gummigeschosse abfeuern.“ Der Officer an Carries Seite folgte ihrem Befehl und traf Beine und Rumpf des Mannes. Das hätte ihn eigentlich zu Boden werfen müssen. Mit beinahe übermenschlicher Kraft aber prallte er nur kurz zurück und fing sich dann wieder. Er brüllte vor Schmerzen und stürzte auf Carrie zu, der nichts anderes übrig blieb, als den Elektroschocker einzusetzen. Der Mann stürzte zu Boden, als die zwei Zinken seine Brust trafen, und seine Muskeln verspannten sich unter den Stößen.
    Carrie bedeutete den zuständigen Kollegen, sich ihm vorsichtig zu nähern. Zwei Officer gingen auf Fishburn zu, zwei weitere Officer gaben ihnen mit schussbereiten Waffen Feuerschutz. Als die Männer sich über ihn beugten, stemmte Fishburn seinen Körper hoch und riss die Zinken des Elektroschockers von seiner Brust. Mit einer Hand griff er nach der Waffe eines der Polizisten und wollte sie ihm entreißen.
    Die Polizisten griffen zu ihren Schlagstöcken und bearbeiteten Fishburns Arme und Rücken, um ihn zu Boden zu zwingen. Carrie wollte ihnen zu Hilfe eilen, hörte jedoch den Schuss, bevor sie zur Stelle war. Fishburns Körper sackte nach hinten, und auf seiner Brust breitete sich ein roter Fleck aus.
    Lana verließ ihr Büro und ging langsam in Richtung Foyer. Seit ihrem Streit mit Simon am Vortag fühlte sie sich um Jahrzehnte gealtert. Schuldgefühle und Sehnsucht drückten sie nieder. Sehnsucht nach ihm, begleitet von schlechtem Gewissen.
    Auf ihrem Weg nach draußen winkte sie der Empfangsdame zu, die auf eine erzürnte Frau mit einem brüllenden Kleinkind im Arm einredete. Lana trat hinaus in die kalte Nachtluft und war erst ein paar Schritte gegangen, als sie jemanden weinen hörte. Sie blieb stehen und schaute sich um. Sah einen Mann auf einer niedrigen Schutzmauer sitzen. Seine Schultern zuckten unübersehbar. Zögernd ging sie auf ihn zu.
    „Entschuldigen Sie. Brauchen Sie Hilfe?“
    Er blickte auf, und etwas wie Erkennen schien kurz in seinen Augen aufzublitzen. So flüchtig, dass Lana glaubte, es sich nur eingebildet zu haben. Doch er kam ihr bekannt vor. Kannte sie ihn? Einen Augenblick lang überlegte sie. Dann fiel es ihr ein. Er erinnerte sie an Johnny. Wie er hatte er ein engelsgleiches Kindergesicht, das nicht zu dem großen, muskulösen Körper passte. Ganz anders als Simon, dessen Gesicht wie aus Granit gemeißelt war. Diese Gedanken an Simon und Johnny innerhalb weniger Sekunden machten sie regelrecht schwindelig. Johnny fehlte ihr immer noch. Seit der Grundschule war er ihr Freund, seit der Highschool ihr Lover gewesen. Als sie heirateten, glaubte sie, es wäre für immer. Doch damals war sie noch so jung und naiv. Lana hielt kurz inne und drehte ihren Ehering um und um.
    Zweifel überkamen sie. Vielleicht war es falsch gewesen, Simon zu verlassen. Aber blieb ihr denn eine Wahl? Sie konnte nicht mit der ständigen Angst leben, dass er sie eines Tages küssen und dann nie zurückkommen würde. Das hatte sie zur Genüge durchgemacht, als sie darauf wartete, dass Johnny aus dem Krieg zurückkam. Und als er kam, war er nicht mehr derselbe. Der Tod hatte ihn geholt, schon lange bevor er sich das Leben nahm. Lana konnte sich nicht noch einmal auf einen Mann einlassen, dessen Leben ständig vom Tod bedroht war. Sie konnte es einfach nicht.
    Sie wandte sich wieder dem jungen Mann zu. Er

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