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EwigLeid

EwigLeid

Titel: EwigLeid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna Depaul
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Carrie. Du siehst besser aus als andere Frauen. Du drückst dich besser aus. Und ich weiß verdammt noch mal genau, dass du, wenn wir jemals miteinander schlafen sollten …“ Er schloss die Augen und fluchte leise. Unter unübersehbarer Kraftanstrengung ließ er Carries Arme los und trat einen Schritt zurück. „Hör zu, du hattest einen harten Tag. Ich will es dir nicht noch schwerer machen. Ich muss dich endlich schlafen lassen. Oder brauchst du noch etwas?“
    Ich brauche noch so viel, dachte sie. Ich brauche dich. Aber dich darf ich nicht haben.
    Ich darf nicht. „Nein“, flüsterte sie. „Ich habe alles. Danke, dass du mich hier schlafen lässt.“
    „Gern. Vergiss das nicht. Und vergiss nicht, dass dieses Gespräch noch lange nicht abgeschlossen ist. Gute Nacht, Carrie.“ Er ging zurück in sein Schlafzimmer und schloss leise die Tür hinter sich.
    Carrie seufzte und richtete sich auf dem Sofa gemütlich ein. Das Gespräch war also noch nicht abgeschlossen, das hatte Jase gesagt. Und sie fragte sich, warum diese Feststellung sie sowohl glücklich als auch ängstlich machte. Binnen Minuten war sie eingeschlafen.
    Irgendwann dann kam der Albtraum.
    In ihrem Traum schlich sich Carrie in schwarzer Tarnkleidung mit ihrem Team geräuschlos an ein Haus an. Auf ihr Zeichen hin feuerte DeMarco vier Tränengaspatronen durchs Fenster, und Simon trat die Tür ein. Carrie und Jase folgten dicht hinter ihm. Das Licht ihrer Gewehrleuchten durchdrang die Dunkelheit und machte Rauchwolken und Schatten sichtbar.
    Carrie achtete streng auf irgendein Zeichen von Bewegung. Plötzlich sah sie sie. Die ersten drei Opfer des Embalmers, grell geschminkt. Dann trat noch eine weitere Gestalt aus den Schatten. Kelly Sorenson. Sie lebte, blutete jedoch aus unzähligen Wunden.
    Als Sorenson sich ihr näherte, kam Bewegung in die Schatten hinter ihr. Es war Sorensons Mörder. Der Embalmer. Oder jemand anderer? Sie wusste es nicht, doch sie konnte das Weiße in seinen Augen sehen. Die Pupillen blieben in der Dunkelheit farblos. Carrie wollte auf ihn zielen. Konnte sich nicht rühren. Warum konnte sie nicht feuern? Sie sah, wie der Mörder seine Waffe hob. Sah seine Zähne weiß aufblitzen, als er grinste. Wollte rufen, konnte es aber nicht.
    Den Schuss hörte sie nicht, doch sie sah die Flammen aus dem Lauf zucken, als der Mörder den Opfern nacheinander in den Kopf schoss. Eines nach dem anderen fiel ihr vor die Füße. Sie bemerkte noch einen Blitz in der Dunkelheit und hörte Jase in ihrem Rücken schreien.
    Bevor der Schock sie überfallen könnte, spürte sie es heiß in ihrer Brust explodieren. Es schleuderte sie nach hinten und zu Boden. Auf dem Bauch, das Gesicht zur Seite gedreht, blieb sie liegen.
    Sie verblutete, und sie war unfähig, sich zu bewegen. Unfähig, den Blick von dem Gemetzel vor ihr abzuwenden. Jase lag weit entfernt von ihr, und sie mühte sich ab, zu ihm zu gelangen. Kelly Sorenson war ihr näher und wandte ihr das Gesicht zu.
    Carrie konnte ihre Augen sehen. Sie waren leblos und starrten sie trotzdem an.
    Carrie wollte schreien, doch ihr verzweifelt aufgerissener Mund blieb stumm. Sie hörte, wie ihr Herzschlag sich verlangsamte. Immer mehr. Bis kein Geräusch mehr zu hören war. Nichts mehr zu sehen war. Nichts.
    Nichts als Dunkelheit.
    Und das unwiderrufliche Wissen, dass sie versagt hatte.
    Schon wieder.
    Mit einem Ruck fuhr Carrie hoch. Sie zitterte und war schweißgebadet. Ihr Atem ging so schnell und keuchend, dass sie einen Moment lang glaubte zu hyperventilieren. Die Szene, die Gefühle, alles war so klar, so lebensecht gewesen, und sie brauchte einen Moment, um ihre Umgebung zu erkennen und zu wissen, dass sie geträumt hatte. Das ungewohnte Umfeld steigerte ihre Panik ins Unkontrollierbare.
    Sie tastete nach ihrer Waffe, die sie neben das Sofa gelegt hatte, und entsicherte sie. Sie schwang sie in einem Bogen vor sich her und suchte das Zimmer nach Bewegungen ab. Da war nichts.
    Doch dann stürzte Jase ins Zimmer, mit nacktem Oberkörper, die Pyjamahose tief auf den Hüften sitzend, seine Pistole in der Hand.
    Sie starrten einander an.
    Carrie zwang sich, den Griff der zitternden Hand, die die Waffe hielt, zu lockern und langsam und ruhig durchzuatmen. Nach einer Weile konnte sie wieder normal atmen, und Carrie sicherte die Waffe und packte sie zur Seite. „Entschuldige. Ich habe etwas Furchtbares geträumt.“ Sie vergrub das Gesicht in den Händen und kämpfte gegen die Tränen.
    Der Albtraum war

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