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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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Reihe aktuellere mit bunten Rücken.
    In einer Ecke des Raumes lagen stapelweise alte Decken und, wie es aussah, Perserteppiche, was mich an das Innere eines Beduinenzeltes denken ließ. In der gegenüberliegenden Ecke stand ein altmodisches Teleskop.
    »Wozu benutzt du das Teleskop?«, fragte ich.
    Ashe blickte kurz in die Ecke, wo das Fernrohr stand. »Ich benutze es nicht. Es hat … einen sentimentalen Wert.«
    Andenken und Teleskope, Plektrons und Herzen. Irgendwie hatten Ewigliche die Angewohnheit, gewöhnlichen Gegenständen eine tiefere Bedeutung zu verleihen.
    Als hätte das Teleskop Ashe auf irgendetwas gebracht, sagte er: »Der Junge, nach dem ihr sucht. Wie heißt der noch mal?«
    »Jack«, sagte ich. »Jack Caputo.«
    »Und du liebst ihn?«
    »Ja.«
    »Und Cole hilft dir, ihn zu retten?«
    »Ja.«
    »Obwohl er auch in dich verliebt ist?«
    Ich runzelte die Stirn. Wieso redeten Ewigliche von Liebe, wenn sie doch kein Herz hatten? »Nein. Er liebt mich nicht.«
    Ashe hob skeptisch die Augenbrauen.
    »Das ist keine Liebe«, sagte ich. »Es ist eine Notwendigkeit. Er braucht mich, weil er glaubt, ich kann die nächste Königin werden. Er liebt mich nicht.«
    Er legte den Kopf schief. »Du kannst es wirklich nicht sehen, stimmt’s?«
    »Was kann ich nicht sehen?«
    »Er hat auch ein Kontaktband. Und es zeigt genau auf dich.«
    Ich öffnete den Mund, bekam aber kein Wort heraus. Das war nicht möglich. Ashe lag falsch. Cole wusste gar nicht, was Liebe war.
    Im selben Moment schwang die Tür auf, und Cole und Max kamen herein. Als Cole mein Gesicht sah, blieb er unvermittelt stehen und blickte dann fragend zu Ashe. »Worüber habt ihr geredet?«
    »Nichts«, sagte ich hastig.
    Cole musterte mich mit zusammengekniffenen Augen, sagte jedoch nichts. Ein angespannter, lautloser Moment verging, während Coles Augen von mir zu Ashe und wieder zurück wanderten. Dann räusperte Max sich und stupste Cole mit der Schulter an. »Es wird Zeit.«
    Cole nickte.
    Wenige Minuten später drängten Ashe, Cole und ich uns um eine alte Pergamentkarte, die aussah, als wäre sie ein paar Hundert Jahre alt, während Max am Fenster Wache hielt. Die Bilder auf der Karte ähnelten der Skizze, die Cole für mich gezeichnet hatte, mit dem Obersten Hof und der Nährhöhle inmitten eines zentralen Rings, der von drei größer werdenden Ringen umgeben war. Der vierte Ring zeigte auch die Unterbezirke.
    Ashe legte ein rundes Stück rotes Holz als Markierung in einen der Unterbezirke, von dem ich annahm, dass es sich dabei um Ouros handelte. »Wir sind hier. Und ihr wollt also durch das Labyrinth.«
    »Durch das Labyrinth?«, fragte ich.
    »Das Labyrinth. So was wie ein Irrgarten.«
    »Ich weiß, was ein Labyrinth ist«, sagte ich und musste gleich an die Geschichte mit dem Minotaurus denken.
    »Die drei inneren Ringe – Wasser, Wind und Feuer – bilden ein Labyrinth, dessen einziger Zweck der ist, Leute fernzuhalten. Es ist voll mit physischen Hindernissen, und die sind schon nicht ohne; aber die psychischen Hindernisse sind schier unüberwindlich.«
    Mein Puls beschleunigte sich. »Was meinst du mit ›psychischen Hindernissen‹?«
    »Der erste Ring, der Ring des Wassers, manipuliert deine Emotionen. Der Ring des Windes greift deinen Verstand an. Und der Ring des Feuers ruft deine Verzweiflung hervor. Gegen die physischen Bedrohungen kannst du dich wehren. Aber deinen Verstand kannst du nicht schützen. Deshalb kommt niemand sehr weit. Ich hab es nie über den Ring des Wassers hinaus geschafft.« Er sah mit grimmigem Gesicht hoch. »Und ich hab noch von keinem gehört, der je weiter gekommen ist.«
    Ich wollte Ashe schon fragen, wieso er versucht hatte, durch das Labyrinth zu gelangen, doch ein Blick von Cole ließ mich innehalten. »Wie ist es denn dann überhaupt möglich, die Mitte zu erreichen?«
    »Die Königin hat den Plan für das Labyrinth und gibt ihn nur denjenigen, die sie an den Obersten Hof einlädt«, sagte Ashe. »Wir haben leider keine Karte.«
    »Doch, haben wir«, sagte Cole und sah mich vielsagend an. Sie starrten beide auf mein Kontaktband, und ich begriff, dass sie vorhatten, es sozusagen als Wegweiser zu verwenden.
    Ashes Stirn legte sich in Falten. »Hoffen wir, dass sie es nicht verliert.«
    Max, der die ganze Zeit schweigend am Fenster gestanden hatte, schaltete sich ein. »Was machen wir mit dem Zeitunterschied?«
    Auf meine fragende Miene hin erklärte Cole: »Die Zeit im Labyrinth vergeht parallel zur Zeit

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