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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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dich aber nie bekommen. Das erwartet mich die nächsten neunundneunzig Jahre.«
    Meine Wangen wurden heiß. »Erzähl mir nicht, du versuchst es immer noch.«
    »Ich werde nie aufhören.«
    »Aber … das alles hier.« Ich deutete mit einer ausladenden Geste um mich herum, obwohl ich wusste, dass er mich nicht sehen konnte. »Du machst das alles hier, obwohl du weißt, dass es darum geht, Jack zu retten.«
    »Ich weiß. Und du bist mir ganz schön was schuldig, wenn es uns gelingt.« In seiner Stimme lag ein Lächeln, aber auch etwas Todernstes. Ich dachte daran, was Ashe mir über Coles Kontaktband erzählt hatte.
    Ich schüttelte den Kopf. »Was genau bin ich dir denn dann deiner Meinung nach schuldig?«
    Er beugte sich näher zu mir. »Nachdem ich deine große Liebe gerettet habe? Alles.«
    Es folgte ein unglaublich spannungsgeladener Moment, und ich hätte zu gern Coles Gesicht gesehen. Doch ich spürte, wie er wieder lockerer wurde. »Und dann läufst du natürlich wieder weg, und ich muss einen anderen Weg finden, um dich zu beeindrucken, und das, Nikki Beckett, ist meine Endlosschleife.«
    Ich hatte die Luft angehalten und atmete jetzt aus, versuchte, die Panik loszuwerden, die seine Worte bei mir ausgelöst hatten. Er tat so, als wäre es ein Scherz, aber konnte es nicht sein, dass ein Teil von ihm das wirklich glaubte?
    »Ich hab dir erzählt, wovor ich Angst habe, Nik. Jetzt musst du mir auch erzählen, wovor du Angst hast.«
    Ich antwortete, so ehrlich ich konnte. »Ich habe Angst vor dem, was ich alles nicht über diese Welt weiß, und davor, dass ich mich auf alles verlassen muss, was du mir erzählst.«
    »Das ist wirklich beängstigend.«
    Ich hörte kein Lächeln in seiner Stimme.

Kapitel Sechzehn
    Sobald die Verdunkelung aufhörte, kletterten wir aus unserem Versteck wieder nach oben. Cole sah Ashe an. »Du weißt, was uns erwartet. Du bist mir was schuldig, aber es wäre nicht fair von mir, deshalb von dir zu verlangen, dass du mitkommst. Wenn du aussteigen willst, kannst du deine Schuld auch auf andere Weise begleichen.«
    Für einen langen Moment trat Schweigen ein. Ich hielt mich raus, ohne zu betteln oder zu flehen, denn ich war mir ziemlich sicher, dass Ashes Antwort nichts mit mir zu tun hatte, sondern ganz allein von seinem früheren Verhältnis zu Cole abhing.
    Ashe trat einen Schritt vor. »Ich bin dabei. Ich bin’s satt, dir was schuldig zu sein.« Das sagte er allerdings heiter, nicht gehässig.
    Cole lächelte und gab ihm einen kumpelhaften Klaps auf die Schulter.
    Wieder rannten wir durch Gassen und Seitenstraßen. Wir waren leise und flink. Ich war inzwischen völlig orientierungslos und hätte niemals wieder hier herausgefunden, wenn ich plötzlich mir selbst überlassen worden wäre. Ich behielt die Kapuze auf. Jeder, an dem wir vorbeikamen, konnte auf der Suche nach mir sein. Jeder konnte ein Informant sein.
    Cole lief direkt vor mir, und Max und Ashe bildeten die Nachhut. »Bleib mir möglichst dicht auf den Fersen, Nik.«
    »Damit du …« Ich suchte nach dem richtigen Wort, um zu beschreiben, dass er meine Energie tarnte. »… sie besser aufsaugen kannst?«
    Ich hörte, wie er leise auflachte. »Genau.«
    Ashe und Max gingen ein wenig auf Abstand, flankierten mich nicht mehr ganz so nah und weniger auffällig als zuvor.
    Jeder Unterbezirk hatte vier Ein- und Ausgänge. Zwei, die an gegenüberliegenden Seiten lagen und zu den anderen Unterbezirken führten, einer, der in die Große Leere führte, und einer, der den Eingang zum Labyrinth bildete. Von uns aus gesehen lagen die beiden Unterbezirksausgänge jeweils am nördlichen und südlichen Punkt des Kreises. Die Große Leere befand sich im Westen und das Labyrinth im Osten.
    Wir rannten. Ich konnte niemanden sehen, der uns verfolgte, und glaubte schon, wir würden es unbemerkt schaffen, doch dann sagte Max, der zu uns aufgeschlossen hatte: »Wir haben Begleitung.«
    Ich drehte den Kopf gerade so weit, dass ich zwei Gestalten hinter uns am Ende der Gasse sehen konnte. »Vielleicht gehen die bloß spazieren?«, sagte ich hoffnungsvoll.
    »Finden wir’s raus«, sagte Max. Er bog urplötzlich in eine Seitenstraße und sprintete los. Wir hinter ihm her. Er änderte ein paarmal willkürlich die Richtung, bog mal rechts, mal links ab, bis wir in eine besonders dunkle Gasse gelangten, wo wir stoppten und warteten.
    Eine Minute lang passierte nichts. Nach unserem verrückten Spurt konnte ich mir nicht vorstellen, dass da irgendwer

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