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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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Hof.«
    Exakt auf den Obersten Hof?
    »Aber du hast doch gesagt, die Tunnel wären in der Großen Leere versteckt«, sagte ich.
    Er blickte ernst. »Nein, ich habe gesagt, ich würde hoffen, dass sie in der Großen Leere versteckt sind.« Seine Stimme klang rau und müde.
    Max hielt mir den kleinen, kreisrunden Gegenstand hin, und ich konnte die Oberfläche sehen, die aussah wie eine Minikarte vom Ewigseits. »Wir sind hier«, sagte er und deutete auf den Rand des äußersten Kreises zwischen zwei Unterbezirken. »Dein Kontaktband zeigt in diese Richtung.« Er zog eine kleine Linie in Richtung Mitte.
    »Aber vielleicht sind die Tunnel ja doch in der Großen Leere, auf der genau gegenüberliegenden Seite des äußeren Rings?«, schlug ich vor. Ich zeigte auf die Stelle, die auf der kreisrunden Karte am weitesten von uns entfernt war. »Und vielleicht zeigt die Nadel ja nur auf den Obersten Hof, weil er zufällig auf der direkten Linie zwischen uns und den Tunneln liegt.«
    Max konnte seine Genervtheit nicht verbergen. »Genau! Wir hätten ja nur an Millionen von Punkten landen können, da ist die Wahrscheinlichkeit natürlich riesig, dass wir zufällig genau auf der entgegengesetzten Seite der Tunnel landen.«
    »Ich sehe nur eine Möglichkeit, das herauszufinden«, sagte Cole.
    Wir blickten ihn beide an.
    »Wir gehen nach Ouros. Wenn wir da sind und der Kompass noch immer genau Richtung Mitte zeigt …«
    Sein Gesicht war düster.
    »Wieso Ouros?«, fragte ich.
    »Weil ich da einen Freund habe. Einen Freund, der mir noch was schuldig ist. Und wenn sich herausstellt, dass dein Kontaktband wirklich auf die Mitte des Irrgartens zeigt, werden wir Hilfe brauchen.«
    Noch ehe wir Ouros erreichten, wusste ich, dass mein Kontaktband weiter auf den Mittelpunkt zeigte. Keiner sagte etwas, aber ich bemerkte die feine Richtungsänderung, als ob ich das Ende eines Fadens festhielt, dessen anderes Ende in der Mitte angebunden war. Ich hatte Cole gefragt, warum er uns nicht einfach alle drei dorthin zappen könnte, doch er meinte, mehr als eine Reise auf einmal wäre eine Verschwendung seiner Energie. Er brauchte Ruhe zwischen den Reisen, um seine Kräfte zu sammeln und neue Energie zu tanken.
    Je mehr wir uns der großen, grauen Mauer näherten, die Ouros umschloss, desto stärker pochte mir das Blut in den Schläfen. Als ich das letzte Mal hier gewesen war, hatten die Königin und ihre Schatten einen Mann pulverisiert, und jetzt war ich auf dem Weg zurück dorthin. Ich fragte mich, wie wir durch die Mauer kommen sollten, doch dann sah ich einen dunklen Torbogen, der aus dem Stein gehauen worden war. Die Mauer musste unglaublich dick sein, weil kein bisschen Licht von der anderen Seite durch den Torbogen drang.
    »Ist der Zugang bewacht?«, fragte ich.
    Cole lächelte. »In gewisser Weise. Nur diejenigen von uns, die ein Herz haben, können hindurch. So werden die Streuner abgehalten. Denen hat man das Herz weggenommen.«
    Als wir nur noch wenige Schritte entfernt waren, zog Cole einen kleinen Gegenstand aus der Tasche. Es war ein schwarzes Plektron. Ich wusste, dass sein Herz darin steckte. Ich sah es zum ersten Mal seit dem Abend in Coles Wohnung, als wir nicht darauf gekommen waren, wo er sein Herz versteckt hielt.
    Max holte einen dunklen Draht hervor, ein unentwirrbares Knäuel.
    »Was ist das denn?«, fragte ich.
    »Das ist eine Saite von meiner ersten Gitarre.«
    »Und das ist dein Herz?«
    Er sah mich an, als läge die Antwort auf der Hand. Als wir den tunnelartigen Eingang erreichten, fragte ich mich, ob es tatsächlich möglich war, mein Herz wahrzunehmen, denn es steckte ja schließlich in meiner Brust und war kein Gegenstand, den ich vorzeigen konnte. Wie würden die Verteidigungsmechanismen aussehen? Speere, die aus der Tunneldecke herabschossen? Mit jedem Schritt tiefer in den Tunnel ging meine Phantasie mehr und mehr mit mir durch. Ich schwieg aus lauter Angst, vielleicht irgendeinen Alarm auszulösen.
    Aber wir kamen mit heiler Haut am anderen Ende heraus. Ich stieß einen erleichterten Seufzer aus, doch meine Atempause war von kurzer Dauer. Wir befanden uns am Rande der Stadt. Die ersten Bauten, die wir sahen, waren kleiner als die Gebäude, die ich von dem Platz in Erinnerung hatte. Sie waren einstöckig. Dicke, staubige Markisen ragten über Eingängen vor, und darunter standen auf Verkaufstheken reihenweise Glasgefäße.
    Es sah aus wie auf einem altertümlichen Markt samt Buden und überdachten Ständen. Ich

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