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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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konnte ich lediglich braunes Haar über seiner Schulter hervorlugen sehen. Wer war das?
    Ich öffnete den Mund, um ihn zu rufen, da hörte ich ihn sprechen.
    »Ist ja gut. Alles ist wieder gut.« Er streichelte das braune Haar. »Ich hab dich gefunden, Nik. Du bist in Sicherheit.«
    Nik? Das Mädchen wich zurück und lächelte ihn an, und ich sah mein Gesicht. Mein Gesicht!
    »Cole!« Ich schrie seinen Namen, und es klang wie ein Kreischen. Beide blickten in meine Richtung.
    Das Gesicht des Mädchens verzog sich. »Da ist sie wieder!«, sagte sie. »Sie verfolgt mich.«
    »Cole, das bin nicht ich«, sagte ich.
    Die Sirene klammerte sich noch fester an Cole. »Sie klingt sogar wie ich!«
    »Keine Angst«, sagte Cole. »Sie kann dir nichts tun.«
    Du liebe Güte. Ich trat einen Schritt näher, und sie zuckten beide zusammen. Ich streckte meine Hände aus, Handflächen nach unten. »Das Mädchen in deinen Armen, das bin ich nicht«, sagte ich.
    Cole runzelte die Stirn. »Ich war die ganze Zeit mit ihr zusammen. Du dagegen bist gerade erst aufgekreuzt.«
    »Du warst nicht die ganze Zeit mit ihr zusammen. Denk doch mal an die letzte Stunde zurück. Da hab ich dir die Geschichte mit Jack und dem Marshmallow erzählt –«
    »Die Geschichte, in der ich mir den Fuß verstaucht habe?«, sagte die Sirene vorwurfsvoll. »Das war meine Geschichte.«
    Cole hielt sie noch fester und blickte mich aus schmalen Augen an.
    »Bitte, Cole«, sagte ich. »Die machen, dass wir sehen, was wir sehen wollen. Ich habe gerade Jack gesehen.«
    »Jack ist in den Tunneln!«, kreischte die Sirene. Dann wandte sie sich an Cole. »Wir müssen hier raus. Du musst nur eines wissen, genau hier in deinem Herzen« – sie legte ihren Finger auf Coles Brust –, »dass ich ich bin.«
    Verdammt . Genau so etwas würde ich auch tun. Cole wirkte wie hypnotisiert, und er schaute sie an, als ob ich gar nicht da wäre. Er legte die Finger an ihr Kinn und zog ihr Gesicht näher. »Ich weiß, dass du du bist, Nik.«
    Sie schmiegte sich eng an ihn, und mir kam der Gedanke, dass ihm diese Version von mir sicherlich besser gefallen musste. Diese Nik klammerte sich an ihn und sagte ihm, dass sie ihn brauchte. Diese Nik vertraute ihm. Diese Nik tat so, als ob sie nichts anderes bräuchte als Cole an ihrer Seite. Ihr Kontaktband zeigte auf ihn und nur auf ihn.
    Ihr Kontaktband ! Es zeigte direkt auf ihn.
    »Cole! Sieh doch«, sagte ich und deutete auf ihre Füße. »Das bin nicht ich.«
    Er folgte meinem Blick und sah auf das Kontaktband. Ich bemerkte, wie seine Schultern ein kleines bisschen herabsanken. Dann drehte er sich zu mir und senkte die Augen auf mein Kontaktband, das jetzt von ihm weg und aus der Sackgasse hinaus deutete.
    Unsere Blicke trafen sich. »Du bist die Falsche«, sagte er mit einer Stimme, die kaum lauter als ein Flüstern war.
    Ich schüttelte den Kopf, doch er wandte sich ab und ging mit meiner Fälschung auf das Ende der Sackgasse zu. Ein kleiner Durchgang öffnete sich in der Windwand.
    »Cole!«
    Er drehte sich nicht um.
    Was sollte ich machen? Bei meiner eigenen Sirene hatte ich die Wahrheit erst erkannt, als ich den falschen Jack küsste.
    Ich zögerte keine Sekunde. Cole würde jeden Moment in dem Durchgang verschwinden. Ich rannte ihm nach, und als ich nur noch zwei, drei Schritte entfernt war, stürzte ich mich auf ihn. Er war anscheinend völlig überrumpelt, denn er stieß mich nicht schnell genug zur Seite. Wir fielen zusammen auf den Boden.
    Ich drehte ihn um und neigte den Kopf.
    Und drückte meine Lippen auf seine.
    Es dauerte nur einen Sekundenbruchteil, denn er schob mich reflexartig von sich, aber nicht ganz. Statt mich von sich wegzustoßen, hielt er mein Gesicht direkt über seinem und durchforschte mein Gesicht, von der Stirn bis zum Kinn, drehte meinen Kopf von rechts nach links. Ich ließ alles geschehen. Er musste unbedingt wissen, dass ich es war.
    Dann zog er meine Lippen an seine und küsste mich.
    Und etwas Seltsames geschah. Als ich die Jack-Sirene geküsst hatte, war mein Körper schwächer geworden, jetzt jedoch war mir, als würde eine kräftige Energiewelle durch meine Adern und Muskelfasern strömen; und als würde das von dem Kuss mit Cole ausgehen.
    Er fuhr mir mit den Fingern durchs Haar und zum Hinterkopf, er zog mich näher, und ich ließ ihn, weil die Energiewelle meine Finger- und Zehenspitzen erreichte und ich mir sicher war, dass ich imstande wäre, alles zu tun – alles zu überstehen –, wenn

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