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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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eine unbewegte Maske. »Wir schaffen das. Wir müssen bloß konzentriert bleiben.«
    Ich schloss die Augen. »Wie?«
    »Genau so, wie wir es die ganze Zeit gemacht haben. Wir folgen deinem Kontaktband.«
    Mein Kontaktband . Ich schaute auf das Kontaktband zu meinen Füßen und richtete den Blick dann auf den glühend heißen Weg vor uns. Ich würde uns dort hineinführen, trotz des Wissens, dass Jack letzte Nacht nicht in meinen Träumen erschienen war. Würde Cole weiter mitgehen, wenn er die Wahrheit wüsste? Oder würde er die Sache für aussichtslos halten?
    Ich erlaubte mir nur einen Anflug von Gewissensbissen, dass ich Cole keinen reinen Wein einschenkte. Vielleicht war Jack ja gar nicht tot. Aber für ein »Vielleicht« würde Cole sich den Ring des Feuers nicht zumuten.
    »Wo entlang, Nik?«, fragte Cole. Ich sah in sein Gesicht. Er vertraut mir jetzt, dachte ich. Er würde von mir erwarten, dass ich die Wahrheit sage.
    Ich warf einen Blick auf mein Kontaktband. »Da entlang«, sagte ich und deutete in einen der Feuerkorridore.
    Cole nickte. »Dann los.«
    Wir kamen nur langsam voran. Max ging voraus, ich blieb in der Mitte, und Cole bildete das Schlusslicht. Wir achteten genau auf unsere Schritte. Die kleinste Abweichung vom Kurs, und unsere T-Shirts würden versengt werden.
    Zunächst gelang es mir gut, den Funken auszuweichen, die in unsere Richtung flogen, und trotzdem in der Mitte zu bleiben. Doch die zusätzliche Anstrengung forderte ihren Tribut. Nach einem besonders schmalen Abschnitt blinzelte ich einmal ein wenig zu lange und geriet vom Weg ab.
    Ich hörte es zischen, ehe ich irgendwas spürte. Irgendwo rechts von meinem Gesicht. Cole warf mich zu Boden, zog blitzschnell seine Lederjacke aus, riss sich das T-Shirt vom Leib und erstickte die Flammen an meinem Arm. Das Ganze hatte kaum mehr als eine Sekunde gedauert.
    Als die Flammen aus waren, saßen wir keuchend da. Und dann setzte der Schmerz ein.
    Ich schrie auf und wollte mir den Ärmel herunterreißen, aber Cole packte mein Handgelenk und drückte es mir fest an die Seite. »Du reißt die Haut mit ab«, sagte er.
    Ich reckte den Hals, versuchte, den Schaden zu begutachten, was aber schwierig war bei dem Winkel. Das Feuer hatte mich oben an der Schulter und am Hals erwischt.
    »Ist es schlimm?«, fragte ich durch zusammengebissene Zähne.
    »Nein.« Aber seine verkniffenen Augen sprachen eine andere Sprache. »Du spürst den Schmerz, stimmt’s?«
    Ich nickte, unfähig, einen normalen Laut von mir zu geben.
    »Das ist gut. Wenn die Verbrennung richtig tief wäre, hätte sie Nerven zerstört, und dein Gehirn würde die Nachricht, dass es wehtut, überhaupt nicht erhalten.«
    Ich stieß ein paarmal die Luft aus. »Mein Gehirn hat die Nachricht eindeutig erhalten«, wimmerte ich.
    »Gut.«
    Er half mir aufzustehen und führte mich in die Mitte, außer Reichweite der Flammen, die sich jetzt nach mir reckten, als würden sie von der Verbrennung angelockt. Cole zog die Jacke wieder an und warf sein T-Shirt in die Flammen. Wieder versuchte ich, den Schaden in Augenschein zu nehmen.
    »Lass das«, befahl Cole. »Konzentrier dich auf deine Schritte.«
    Ich sah ihn an, und er musterte mich mit hochgezogenen Brauen. »Was ist denn?«, sagte ich.
    Er biss sich auf die Lippe. »Alles in Ordnung. Ich fand schon immer, du solltest die Haare kürzer tragen.«
    Meine Hand flog hoch zu meiner rechten Kopfseite. Ich fühlte spröde, krause Strähnen, die bei der Berührung abfielen.
    Cole sah mich nervös an und fragte sich wahrscheinlich, wie ich reagieren würde.
    Ich lachte halbherzig auf, und dann kamen mir die Tränen. Ich wandte mich ab. War das mein Ernst? Heulte ich wegen meiner Haare?
    Nein. Die Haare brachten bloß das Fass zum Überlaufen.
    Ich schluchzte und sank zu Boden. Ganz entgegen dem Befehl, den ich meinen Muskeln gab. Mein Gehirn schrie sie an, sie sollten weitergehen, aber ich konnte keinen Schritt mehr tun.
    Cole ging sogleich neben mir in die Knie und legte mir eine Hand auf die Schulter. »Die wachsen wieder nach, Nik.«
    »Es geht nicht um die blöden Haare.« Ich drückte mir die Handballen auf die Augen, um die Tränen zu stoppen.
    Er legte einen Arm um mich, ganz behutsam, um nicht an die Verbrennung zu kommen, und zog meinen Kopf auf seine Schulter. »Ich weiß, du bist müde. Ich bin auch müde. Denk lieber nicht daran, dass du es durch das Labyrinth schaffen oder noch einen Ring bezwingen musst. Denk einfach daran, dass du einen Fuß

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