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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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in den Laden kam. So fing alles an.«
    Er schwieg wieder, und es schien, als wäre er fertig. Aber ich wollte mehr. »Das reicht mir nicht. Das ist eine Liebesgeschichte, und ich will die pikanten Details hören.«
    »Es gibt keine pikanten Details.«
    Ich drehte mich unvermittelt um, und Cole rannte schon wieder fast in mich hinein. »Für einen kurzen Moment habe ich nicht nur den brennenden Schmerz in meiner Schulter vergessen, sondern auch die Flammen, die um meine Füße züngeln. Wenn du nicht für alle Zeit im Ring des Feuers schmoren willst, erzählst du lieber weiter.«
    Ein Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. »Also schön.«
    Ich drehte mich um und marschierte wieder los, und Cole nahm den Faden wieder auf. »Gynna kam also in unseren Laden. Sie sah irgendwie verloren aus. Sie hatte einen Beutel voll Geld dabei, alle möglichen Münzen aus der ganzen Welt. Münzen, die ich noch nie gesehen hatte. Meister Olaf sagte, ich sollte mit ihr ins Hinterzimmer gehen, wo wir unsere Nachschlagebücher hatten, um herauszufinden, woher ihre Münzen stammten. Wir verbrachten viele Tage in diesem Hinterzimmer.«
    »Soll das etwa eine Anspielung sein?« Ich schaute mich zu ihm um.
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Wenn du mit ›Anspielung‹ meinst, dass wir stundenlang zusammen die Herkunft von alten Münzen erforscht haben, ja, dann ist es eine. Wie auch immer, sie schien sich für mich zu interessieren. Sie war der erste Mensch, der mir Fragen nach meinem Leben stellte, meiner Familie, meinen Träumen. Und jedes Mal, wenn sie bei mir war, hatte ich das Gefühl, als würden meine Sorgen sich in Luft auflösen. Heute weiß ich natürlich, dass sie in der Lage war, meine schlimmsten Emotionen abzuschöpfen. Aber damals ließ ich mich täuschen und hielt es für Freundschaft.«
    »Du meinst Liebe«, warf Max ein.
    Ich blickte mich wieder um und sah, dass Cole ihm einen wütenden Blick zuwarf. »Ja. Ich habe sie geliebt. Und als sie mich bat, ihr ins Ewigseits zu folgen, zögerte ich keine Sekunde. Ich hatte keine Familie. Meine Eltern waren tot, und meine Brüder waren in verschiedene Teile des Landes gebracht worden.«
    »Dann hat sie dich also mitgenommen, um sich von dir zu nähren?« Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass Cole selbst ein Spender gewesen sein könnte.
    »Nein. Sie hat mich nur mitgenommen, um aus mir einen Ewiglichen zu machen. Aber ich kam schon bald dahinter, warum sie das getan hatte.«
    »Nämlich?«
    »Sie wollte raus.«
    Ich stutzte. »Raus? Raus aus was? Aus dem Ewigseits? Hätte sie nicht einfach in die Oberwelt gehen können?«
    »Sie wollte raus aus … der Unsterblichkeit.«
    »Wie meinst du das?«
    Er atmete geräuschvoll aus. »Sie wollte nicht mehr so leben. Sie wollte ihr eigenes Herz zerstören.«
    »Na, warum hat sie’s dann nicht getan? Hatte sie kein Plektron oder so, wie du?«
    »Doch, aber so einfach geht das nicht. Wenn ein Ewiglicher sein Oberweltherz zerstört, stirbt er nicht. Ewigliche haben zwei Herzen.«
    Ich blieb wie angewurzelt stehen und starrte ihn an. » Zwei Herzen?« War das der Grund, warum auch der Streuner den merkwürdigen Ausdruck Oberweltherz benutzt hatte? »Soll das heißen, ihr habt mehr als ein Herz?«
    »Ja, das ist die traditionelle Bedeutung der Zahl zwei. Wenn wir Ewigliche werden, spaltet sich unser Herz in zwei Teile – in ein Oberweltherz, das wir bei uns tragen, und in ein Ewigseitsherz, das direkt in eine Schatzkammer im Obersten Hof geht. Es sind zwei Hälften eines ganzen Herzens.«
    »Und … an dem Abend vor deiner Wohnung … als wir versucht haben …«
    »Mich zu töten, indem ihr mein Herz zerstören wolltet? Ich erinnere mich. Nein, selbst wenn ihr mein Plektron zerstört hättet, hätte mich das nicht umgebracht. Ihr hättet damit lediglich erreicht, dass ich nicht mehr zwischen dem Ewigseits und der Oberwelt hätte hin- und herpendeln können.«
    »Wieso hast du mir das nicht erzählt?«
    »Wieso hätte ich das tun sollen?« Einen Moment lang erschien ein trauriges Lächeln auf seinem Gesicht. »Du hast ganz offensichtlich geglaubt, du könntest mich umbringen. Und du hast nicht gezögert. Ich hatte übrigens gehofft, du würdest deswegen eines Tages Schuldgefühle haben. Aber vielleicht liege ich ja mit meinem Vertrauen in deine Menschlichkeit falsch.«
    Ich sah ihm in die Augen. Ich hatte immer gedacht, ich hätte die Chance vertan, ihn zu töten. Und jetzt erfuhr ich, dass ich es gar nicht gekonnt hätte.
    Und musste mir

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