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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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wiedersehen sollen.
    »Willst du mich nicht anschauen?«, sagte er.
    Coles Stimme. Ich würde sie überall wiedererkennen. Ihr Klang katapultierte mich zurück zu den langen Tagen im Ewigseits, wo nichts anderes für mich existiert hatte als Coles Stimme und seine Berührung.
    Ich spürte bis in die Fingerspitzen, wie mein Puls anfing zu rasen, als mir zig Fragen durch den Kopf jagten. Warum war er hier? Was wollte er?
    Doch noch ehe ich etwas sagen konnte, bewegte ich mich bereits auf ihn zu. Erst als ich schon fast das ganze Zimmer durchquert und seine nun ausgebreiteten Arme erreicht hatte, merkte ich, was ich tat. Seine Gegenwart machte mir die Leere in mir bewusst, als könnten wir nur, wenn wir zusammen waren, eine vollständige Seele haben. Noch zwei Schritte, und ich würde mich wieder heil fühlen.
    Ich erstarrte.
    Was machte ich da? Ich durfte ihm nicht wieder nahekommen. Ich durfte ihm nicht wieder trauen. Es war meine Entscheidung gewesen, ihm ins Ewigseits zu folgen, aber er hatte mir eingeredet, dass er mir helfen würde.
    Ich hasste ihn, weil er mir weisgemacht hatte, ich hätte keine andere Wahl.
    »Seltsam, nicht, Nik? Diese Verbindung, die jetzt zwischen uns besteht.« Er verzog das Gesicht und legte den Kopf schief, als wartete er darauf, dass ich die Distanz zwischen uns überbrückte. Als ich mich nicht von der Stelle rührte, fügte er hinzu: »Du musst nicht dagegen ankämpfen.«
    Ganz bewusst setzte ich einen Fuß hinter den anderen und wich zurück, bis ich wieder in meinem Schreibtischstuhl saß und mich an den Armlehnen festklammerte. Ich schwenkte herum, sodass ich ihm den Rücken zuwandte und wieder auf meinen Schreibtisch blickte. Ich konnte klarer denken, wenn ich ihn nicht ansah.
    Es machte mir Angst, dass ich ihn nicht bemerkt hatte. Hätte jemand anders hier auf mich gewartet, hätte ich seine Emotionen spüren können, doch Cole lebte von gestohlenen Gefühlen. Die waren schwerer wahrzunehmen. Ich hörte seine Schritte näher kommen.
    »Willst du mich jetzt ignorieren?« Er seufzte.
    Meine Hände begannen zu zittern, aber irgendwie war ich so geistesgegenwärtig, das Buch vor mir aufzuschlagen. Weglaufen wäre sinnlos. Wenn ich das hier nur irgendwie durchstehen könnte, würde er mich vielleicht danach in Frieden lassen.
    Ich saß vollkommen still da.
    »Mythologie.« Er las die Kapitelüberschrift über meine Schulter hinweg. »Dabei könnte ich dir helfen. Wenn du mich lassen würdest.«
    »Klar könntest du das«, murmelte ich. »Ist ja dein Spezialgebiet.«
    »Ah, sie kann sprechen.«
    Widerstrebend drehte ich mich zu ihm um, und er schob die Gitarre, die er über der Schulter hängen hatte, ein Stück zur Seite. Als Cole Stockton vor über einem Jahr zum ersten Mal nach Park City kam, um mit seiner Band – The Dead Elvises – auf dem Sundance Film Festival zu spielen, war die ganze Schule in heller Aufregung. Vor allem deshalb, weil der zweite Gitarrist Maxwell Bones mit einer Schülerin der Park City High zusammen war, Meredith Jenkins aus der Abschlussklasse. Ich hatte Cole über Meredith kennengelernt.
    Damals fand ich ihn geheimnisvoll und rebellisch, aber auch nett. Inzwischen wusste ich es besser. Es war alles bloß eine inszenierte Lüge. Konzerte waren für Cole und seine Band Nahrung. Sie konnten die aufgeputschten Emotionen eines ekstatischen Publikums aufsaugen. Für Cole eine bequeme Möglichkeit, sich heimlich mit der Energie zu versorgen, die er zwischen den Nährungen zum Überleben brauchte.
    »Wie bist du hier reingekommen?«, fragte ich.
    »Durchs Fenster. Die Verriegelung ist kaputt.« Dann holte er seine Gitarre wieder nach vorn und spielte eine schwermütige Melodie, als hätte die kaputte Verriegelung eine geheimnisvolle Bedeutung.
    »Du hast hier nichts verloren.«
    Coles Lippen verzogen sich zu demselben Grinsen, das Hunderte von Teenagern letztes Jahr in Verzückung versetzt hatte. »Sie war der ursprüngliche Odem des Lebens, weißt du.«
    »Wer?«
    »Isis.« Er deutete auf das offene Buch hinter mir.
    »Ich dachte, Persephone war die Erste.«
    »Sie hatte viele verschiedene Namen. Ich hab dir mal von Isis und Osiris erzählt. Erinnerst du dich nicht? Oder ist das alles weg?« Er stieß einen Atemzug aus, der nach Asche roch, und fing dann an, zur Untermalung seiner Worte ein paar Akkorde zu klimpern. »Osiris war der Erste, der versucht hat, die Grenze zwischen der Welt der Sterblichen und der Welt der Unsterblichen zu überschreiten. Der Erste der

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