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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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lächelte.
    Er beugte sich zu mir und sagte: »Becks, wir brauchen bloß ein bisschen Glück. Einen kleinen Schubs in die richtige Richtung. Das ist doch wohl nicht zu viel gehofft, oder?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Wenn wir bis zur Mittagspause nichts gehört haben, poste ich das Bild in allen möglichen Internetforen. Schick es an Zeitungen. Überallhin.«
    Mrs Stone hatte gut zehn Minuten über Walt Whitmans Gedichtsammlung Grashalme gesprochen, als Jacks Handy auf seinem Tisch vibrierte und eine neue E-Mail signalisierte. Er las sie, und sein linker Fuß fing an zu wippen.
    »Was ist?«, flüsterte ich.
    »Professor Spears. Er bittet um sofortigen Rückruf. Er hat seine Nummer angegeben.«
    Ich holte tief Luft. Ich war fassungslos, dass er so schnell geantwortet hatte. Das war unglaublich. Was immer das Armband auch bedeuten mochte, es war anscheinend so wichtig, dass der Leiter der Historischen Fakultät an der Uni um sofortigen Rückruf bat.
    Jack hielt die Augen auf Mrs Stone gerichtet, während er unter dem Tisch eine Antwort tippte.
    »Ich hab ihm geschrieben, dass wir gleich nach der Stunde anrufen«, flüsterte Jack. »Hat Mrs Stone nicht die zweite Stunde frei?«
    Ich nickte.
    »Ich möchte, dass sie dabei ist. Vielleicht brauchen wir ihre Unterstützung.«
    Der Minutenzeiger der Wanduhr beschloss, es gemächlich angehen zu lassen, und der Unterricht schleppte sich dahin. Als es endlich klingelte, liefen Jack und ich zu Mrs Stones Schreibtisch.
    »Professor Spears möchte dringend mit uns sprechen«, platzte Jack heraus, den Daumen schon auf der Tastatur seines Handys. »Ich ruf ihn an.«
    Mrs Stone zog die Augenbrauen zusammen und sagte: »Ich fin-de …« Sie sprach den Satz nicht zu Ende, da Jack schon die Anruftaste gedrückt hatte und es bereits am anderen Ende klingelte.
    »Reden Sie mit ihm«, sagte Jack und reichte Mrs Stone das Telefon. »Bitte.«
    Wir lauschten schweigend Mrs Stones Teil des Gesprächs. Jack hätte ihren Schreibtisch am liebsten in Kleinholz verwandelt, als Mrs Stone sich seelenruhig erkundigte, woran der Professor gerade arbeitete, doch dann hörte es sich an, als ob Professor Spears ihr ins Wort gefallen wäre. Mrs Stone verstummte und hielt Jack das Handy hin. »Er möchte mit Ihnen reden.«
    Jack nahm das Telefon. »Hallo, Professor Spears. Danke, dass Sie sich so schnell gemeldet –« Jack blickte mich an, während er lauschte. »Okay, darf ich Sie auf Lautsprecher stellen?«
    Er legte das Handy zwischen uns auf den Schreibtisch.
    »Können Sie das Letzte noch mal wiederholen?«, bat Jack.
    Professor Spears’ Stimme knisterte aus dem Lautsprecher. »Ich frage mich, woher Sie das Armband haben. Es ist eine Kopie, richtig?«
    »Eine Kopie von was?«
    »Soweit ich weiß, existiert von dem Armband nur ein einziges Exemplar, und das befindet sich im Besitz des Smithsonian Museums. Kaum vorstellbar, dass ein normaler Juwelier heutzutage so ein Ornament kopiert.« Er hielt inne und klang ein bisschen so, als würde er leise in sich hineinlachen. »Auf Ihrem Foto sieht es beinahe echt aus – oder zumindest wie eine teure Kopie –, weshalb mich interessieren würde, woher Sie das Armband haben.«
    Jack überging die Frage. »Wir dachten, die Symbole könnten was mit den fünf Teilen der ägyptischen Seele zu tun haben. Liegen wir da richtig?«
    »Ja, aber das ist längst nicht die ganze Bedeutung, die hinter den Darstellungen steckt. Entscheidend ist die Position der einzelnen Bilder. Das Armband hat mit einer uralten Kultur zu tun, die der ›Ring der Toten‹ genannt wird.«
    »Was bedeutet das?«, warf Jack ein.
    »Dazu komme ich gleich. Sehen Sie die Anordnung von Schut, Ren und Ba, wie sie zusammenstehen?«
    Wir blickten beide schweigend auf das Foto. »Ähm …«, sagte Jack.
    »Das Schut ist die Schattengestalt. Das Ren ist der Name. Und das Ba die Persönlichkeit. Verstanden?«
    »Ja«, sagte ich. Was blieb uns auch anderes übrig?
    »Und in der Mitte sehen wir Ib, das Herz. Es sieht aus wie ein Gefäß.« Jack und ich nickten beide, obwohl Professor Spears uns nicht sehen konnte. »Am anderen Ende ist das Ka. Die Lebenskraft. Das ganze Bild repräsentiert jene Menschen, die den Schlüssel zum ewigen Leben entdeckt haben, indem sie ihr eigenes Ka, also ihre Lebenskräfte, aufgaben und das Ka von anderen stahlen. Das Armband hat demnach mit dem Königtum des ›Rings der Toten‹ zu tun. Mit den Ach-Geistern. Oder Ewiglichen, wie sie laut jüngeren Studien auch

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