Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
Vom Netzwerk:
genannt werden. Natürlich handelt es sich dabei um wenig anerkannte Theorien.«
    Mein Herzschlag beschleunigte sich. Ewigliche . Ich konnte kaum glauben, dass es tatsächlich Leute gab, die von ihnen wussten. »Bitte, fahren Sie fort, Professor Spears«, flüsterte ich.
    »Sehen Sie, der ägyptischen Mythologie zufolge kann der Tod nur dann eintreten, wenn das Ka den Körper verlässt. Ach-Geister füllen ihr Ka ständig wieder auf, daher verlässt das Ka nie ihren Körper, und der Tod kann sie nicht berühren.«
    Mir klappte der Unterkiefer runter, und ich sah Jack an. Sogar Mrs Stones Interesse war geweckt. Sie saß an ihrem Lehrerpult und lauschte aufmerksam.
    »Ach-Geister sind in Forscherkreisen eine durchaus populäre Legende.« Er lachte leise. »Manche meiner Kollegen glauben, dass Ach-Geister noch heute auf der Erde umherstreifen. Ich denke, daher begeistern sie sich umso mehr für unseren Fachbereich …«
    Ich hörte nicht mehr richtig hin, während Professor Spears von den Marotten seiner Kollegen erzählte. Ich horchte erst wieder auf, als er sagte: »Woher haben Sie die Kopie eigentlich? Die Ähnlichkeit zu dem Exemplar im Smithsonian ist verblüffend. Wenn das möglich ist, würde ich es mir gern mal ansehen.«
    »Aus einem Touristenladen«, sagte Jack.
    »Sie sind in Park City, nicht? Wie kommt ein Armband mit altägyptischen Wurzeln in eine Stadt, in der die Touristikbranche auf indianisches Kunstgewerbe setzt?«
    »Weil Touristen den Unterschied nicht sehen.«
    »Mag sein«, räumte Professor Spears ein. »Aber ich würde trotzdem gern mal mit dem Ladeninhaber sprechen. Vielleicht hat er noch irgendwas Vergleichbares in seinem Warenangebot und weiß gar nicht, was er da besitzt. Funde dieser Art sind nicht unbedingt selten. Da kauft beispielsweise jemand ein Haus und findet etwas auf dem Dachboden oder vergraben im Garten.« Er hielt inne, wartete auf eine Antwort.
    Ich sah Jack fragend an, und er runzelte die Stirn und zuckte die Achseln.
    Ich antwortete. »Ich hab das Armband von einer Freundin bekommen, ich müsste sie fragen.«
    »Noch eine letzte Frage, wenn das geht …«, sagte Jack.
    »Schießen Sie los.«
    »Wie tötet man einen Ach-Geist?«
    Am anderen Ende der Leitung trat Stille ein. »Äh, ist das Ihr Ernst?«
    »Ich brauche das für ein Referat.« Jack klang so überzeugend, dass selbst ich ihm einen Moment lang glaubte. »Ich meine, theoretisch, wie würde man das anstellen?«
    »Joyce, was für Referatsthemen vergeben Sie denn neuerdings?«
    Wir blickten beide Mrs Stone an. Sie beugte sich zum Handy, als wäre es ein Mikrofon. »Es geht um zusätzliche Leistungspunkte. Glauben Sie mir, Jack braucht dringend welche.« Sie zwinkerte Jack zu.
    »Also, wie auf der Darstellung zu sehen ist, basiert die Existenz des Ach-Geistes auf einem vollkommenen Gleichgewicht, auf der genauen Anordnung der fünf Elemente. Wenn eines von ihnen die anderen aus dem Gleichgewicht bringt … wenn der Ach-Geist beispielsweise keinen Zugang mehr hat zum Ka anderer. Zur Energie anderer Leute.«
    Ich ließ die Schultern hängen. Ausgeschlossen, dass wir Cole davon abbringen könnten, sich von anderen zu nähren.
    Jack hatte anscheinend den gleichen Gedanken, denn er fragte: »Was ist mit dem Herzen? Wieso ist es getrennt, aber in der Mitte?«
    »Weil es nicht Teil des Wesens ist, sondern nur in seiner Nähe.«
    »Können sie ohne Herz leben?«
    Ich blickte Jack erschrocken an, doch er starrte konzentriert auf das Handy.
    Es knisterte aus dem Lautsprecher, als hätte Professor Spears tief in den Hörer geatmet. »Ich vermute, nein. Aber man müsste erst mal rausfinden, wo das Herz schlägt. Hypothetisch.«
    Einen Moment lang sagte keiner etwas. Mrs Stone blickte Jack an, und er nickte. Sie beugte sich wieder vor und sagte: »Nochmals vielen Dank, Professor.«
    »Keine Ursache, Joyce. Und eine Bitte an die beiden jungen Leute: Falls ihr rausfindet, woher genau das Armband stammt, sagt mir Bescheid.«
    Wir verabschiedeten uns und legten auf. Wir würden Jagd auf Coles Herz machen.

Kapitel Einunddreißig
    JETZT
    Jacks Wagen. Noch sechsunddreißig Stunden.
    Wir verließen das Schulgebäude und stiegen in Jacks Wagen. Er ließ den Motor an und drehte die Heizung hoch. Ich blickte zur Schule hinüber und dachte, dass ich wahrscheinlich nie wieder einen Fuß hineinsetzen würde.
    »Was meinst du, Becks?«, sagte Jack.
    Ich wandte den Blick vom Gebäude ab. »Cole sagt immer, dass er ein Herz hat, aber dass es nicht

Weitere Kostenlose Bücher