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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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meinem Bett und klimperte auf seiner Gitarre. Und wie immer versuchte ich, ihn zu ignorieren. Ich war zwar wehrlos gegen seine Besuche, aber deshalb musste ich es ihm ja nicht leicht machen. Ohne ihn anzusehen, nahm ich die Bücher aus meiner Tasche und legte sie auf den Schreibtisch, knipste die Lampe an und schlug mein Heft auf.
    Das Mal an meiner Schulter kribbelte heftiger, und ich kratzte mich.
    Er spielte ein wenig lauter, doch ich drehte mich noch immer nicht zu ihm um. »Du hältst das nicht durch. Das musst du doch einsehen.«
    »Such dir jemand anders zur Unterhaltung«, sagte ich.
    »Es gibt niemand anders.«
    Ich blätterte eine Seite in meinem Heft um und fing an zu schreiben. »Es gibt immer jemand anders. Du nährst dich seit Hunderten von Jahren von Spendern. Besorg dir einen neuen.«
    »Du weißt meinen Job nicht zu würdigen. Es ist ganz schön schwer, ein Mädchen dazu zu bringen, mit mir mitzukommen. Die üblichen Anmachsprüche ziehen da nicht. ›Hey, wie wär’s mit einem Kaffee? Und damit, dir anschließend eine Ewigkeit lang die Lebenskraft aussaugen zu lassen?‹ Darauf stehen die nicht so. Überleg doch mal, Nik. Wärst du mit mir mitgekommen, wenn Jack nicht so ein …«
    »Gib Jack nicht die Schuld«, sagte ich, obwohl ich mich fragte, ob nicht auch irgendwo ganz tief unten ein winziger Teil von mir dazu neigte, ihm die Schuld zu geben.
    »Du verteidigst ihn noch immer?« Seine Stimme hallte von den Wänden wider, was sie besonders laut klingen ließ. Und dann fing er wieder an, eine Melodie zu klimpern. »Er hat dich verlassen, ehe du ihn verlassen hast. Er würde dich nie zurücknehmen.«
    Die Worte versetzten mir einen Stich. »Ich will gar nicht, dass er mich zurücknimmt.«
    »Du musst mich nicht anlügen«, sagte er. Er kannte mich zu gut.
    Ich drehte mich auf meinem Stuhl um. »Ich meine es ernst. Es stimmt. Er hat was Besseres verdient.«
    »Das soll ich dir glauben? Dass du dich für die Schmerzen der Rückkehr entscheidest und … wofür? Nur, um ihn zu sehen? Ein paar Momente lang? Nicht, um wieder mit ihm zusammenzukommen?«
    Ich nickte trotzig. Außerdem würde Jack nicht wieder mit mir zusammenkommen wollen. Cole hatte recht. Jack hatte mich zuerst verlassen.
    Cole seufzte. »Dann wirst du verletzt werden. Wieder. Und er auch. Du warst schon am Boden zerstört, ehe ich dich mit ins Ewigseits genommen hab. Weißt du noch, in welcher Verfassung du bei mir aufgetaucht bist? Das hatte nichts mit mir zu tun. Du warst am Ende, als du zu mir kamst, und daran war diese Welt hier schuld. Nicht ich.«
    Ich nickte erneut, nicht mehr ganz so aggressiv. »Was interessiert es dich, ob ich verletzt werde?«
    Er sagte schlicht: »Es macht mir was aus. Ob du nun mit mir kommst oder nicht, ich will nicht, dass du verletzt wirst.« Doch sein Gesicht schien mehr zu sagen. Als würde er mir irgendetwas vorenthalten.
    Bevor ich ihn danach fragen konnte, vibrierte das iPhone in seiner Tasche. Er nahm es heraus, warf einen Blick aufs Display und ging dann zum Fenster. »Wir reden später weiter.«
    »Sag mir, warum es dich interessiert«, verlangte ich.
    Er legte die Hände auf die Fensterbank. »Deinetwegen. Egal, was du von mir denkst, dein Schmerz wird immer auch meiner sein.«
    »Da muss mehr dahinterstecken. Was verschweigst du mir, Cole?«
    Er grinste. »Wieso kannst du mich so gut durchschauen, wo du bei allen anderen um dich herum blind bist?« Er seufzte, und als er zum Fenster hinauskletterte, sagte er: »Das gefällt mir.«
    Er zog das Fenster herunter, ehe ich etwas sagen konnte.
    Frustriert knallte ich mein Heft zu. Er hatte praktisch zugegeben, mir etwas vorzuenthalten, aber was? Wieso interessierte es ihn, ob Jack mir wehtat? Wieso verheimlichte er mir etwas, wo mein Schicksal doch schon besiegelt war?
    Ich schloss die Augen und legte den Kopf in die Hände. Coles Besuche zehrten an meinen Kräften, aber im Moment hielt er alle Trümpfe in der Hand, weil er alle Informationen hatte und ich gar nichts wusste.
    Ich hob den Kopf. Das war mein Problem – ich wusste nicht genug über das Ewigseits und die Ewiglichen. Cole hielt offensichtlich irgendetwas vor mir geheim, und mir fiel nur ein einziger Grund ein, warum er das tun sollte – er hatte eine Schwachstelle. Cole war seine Macht unglaublich wichtig. Ich musste davon ausgehen, dass er mir alles verheimlichen würde, was eine Bedrohung seiner Macht darstellte.
    Also räumte ich die Bücher weg und schnappte mir meine Jacke. Ich

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