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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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traurig.«
    »Und schamlos lügen kann sie auch.«
    Ich spürte, wie mein Lächeln erstarb, und wandte mich ab. Der zweite Gitarrist Maxwell Bones saß auf meiner anderen Seite. Ich hatte irgendwo gelesen, dass Bones nicht sein richtiger Name war, sondern dass er sich so genannt hatte, als er Mitglied der Band wurde.
    Maxwell hatte ein iPhone dabei, mit dem er die ganze Zeit gespielt hatte, doch jetzt schaute er aufs Display und las eine SMS.
    »Was gibt’s Neues, Max?«, fragte Cole.
    »Die Königin«, sagte Max. Ich hätte schwören können, dass Cole schlagartig angespannt wurde. Ich beugte mich ein wenig näher zu Max, um die SMS zu lesen, aber er drückte sie weg. »Sie sagt, wir sind ihr was schuldig.«
    Ich fühlte mich wie ein Störenfried bei einem Geschäftsgespräch, doch ich konnte nirgendwohin. Ich sah Cole an. Seine Mund war schmal geworden.
    Er bemerkte meinen Gesichtsausdruck. »Unsere … Managerin.«
    »Ihr nennt eure Managerin ›Königin‹?«
    Er lachte auf. »Es ist eher ein … Kosewort.«
    Er und Max schwiegen einen Moment, wodurch mir die Musik im Klub noch lauter vorkam. Was immer in der SMS gestanden hatte und wer immer diese »Königin« war, die beiden wirkten sichtlich beunruhigt.
    »Mer!«, rief Max plötzlich. »Jetzt wird getanzt!«
    Meredith reagierte mit einem breiten Grinsen. Ich wollte schon aufstehen, um Max vorbeizulassen, aber er stieg auf den Tisch und hielt Meredith die Hand hin. Promis konnten offenbar einfach auf Tische klettern, wenn ihnen danach war.
    Cole gab mir einen Stups mit dem Ellbogen. »Na los, du Trauerkloß. Schluss mit der Depri-Miene! Tanzen macht alles besser.«
    Alle am Tisch standen auf, und wir bahnten uns einen Weg in die Mitte der Tanzfläche. Ich sah noch, wie ein Kellner ein »Reserviert«-Schild auf den Tisch stellte, sobald wir weg waren.
    Jules und ich blieben erst nah beieinander, aber nach ein paar Minuten vergaß ich alles um mich herum, mitgerissen von der Musik und berauscht davon, dass ich zusammen mit den Dead Elvises tanzte. Bis mir wieder einfiel, dass meine Mom tot war und der Prozess gegen ihren Mörder kurz bevorstand.

Kapitel Elf
    JETZT
    Schule. Keine vier Monate mehr.
    Ich war unsicher, wie Jack reagieren würde, nachdem Cole als »Neal« in der Tür von Mrs Stones Klassenraum aufgetaucht war. Ich hätte es verstanden, wenn er beschlossen hätte, mir die kalte Schulter zu zeigen, oder sogar nach der Schule nicht mehr in Mrs Stones Klassenraum erschienen wäre.
    Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass er in der Mittagspause zu mir kommen würde. Ich hockte wie immer in meinem Versteck neben dem Wasserspender, als er um die Ecke bog. Er setzte sich an der Wand mir gegenüber auf den Boden.
    Ich blickte krampfhaft auf meine Stricknadeln, die kaum noch klar zu sehen waren, so schnell bewegten meine Hände sie. Was wollte er?
    »Jules hat mir verraten, wo du in letzter Zeit deine Mittagspause verbringst«, sagte er.
    Ich nickte, sah aber nicht auf.
    »Ist es okay, dass ich hier bin?«, fragte er.
    Ich hatte schon ein Nein auf der Zunge, doch dann hätte er bestimmt eine Erklärung hören wollen, und das wollte ich vermeiden. Also nickte ich wieder knapp.
    Wir saßen schweigend da. Ich hatte Angst davor, was wir einander sagen würden, aber dazu kam es nicht. Er sprach kein einziges weiteres Wort.
    Als ich nach der Schule in Mrs Stones Klassenraum kam, war Jack schon da. Ich nahm Platz, und er stand auf.
    »Mrs Stone?«
    »Ja, Mr Caputo?«
    »Darf ich die Tür zumachen? Bei dem Lärm auf dem Flur kann ich mich nicht richtig konzentrieren.«
    Ich blickte hoch in Jacks Gesicht, dann in Mrs Stones. Jack hörte sich immer irgendwie so an, als hätte er jede Situation im Griff.
    »Gern, Jack. Ich freue mich, dass Sie so engagiert sind.« Bei dem Wort »engagiert« richteten ihre Augen sich auf mich. »Hoffentlich stört es Sie nicht, wenn ich mal zwischendurch raus- und reingehe. Um meinen Pflichten als Lehrerin nachzukommen«, sagte sie mit einem angedeuteten Lächeln.
    Jack schüttelte den Kopf. »Nein. Natürlich nicht.«
    »Danke, Mr Caputo.«
    Jack ging zur Tür, schloss sie und setzte sich dann wieder hin, und auf einmal kam mir der Gedanke, dass er sich vielleicht aufgrund des Zwischenfalls mit Cole so verhielt. Deutete ich das richtig? Er wollte mich beschützen, und falls Cole heute wieder hier auftauchte, bekäme er es mit Jack zu tun? Bei dem Gedanken schlug mein Herz schneller.
    Wir arbeiteten die erste halbe Stunde still und

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