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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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sicher war, dass ich zum Weinen noch nicht wieder genug Emotionen hatte. Ich zog die Knie an die Brust und rollte mich auf die Seite. »Wir sind nicht zusammen. Ich wollte ihn bloß noch einmal sehen. Bevor ich gehe.«
    »In dem Fall war das, was ich getan habe, nur zu deinem Besten, Nik«, sagte er. Etwas Absurderes hätte er in diesem Moment gar nicht sagen können. »Jetzt, wo er weiß, wie du wirklich bist, wird es ihm leichter fallen, sich von dir fernzuhalten. Außerdem – wieso solltest du noch einmal so einen Schmerz durchmachen wollen? Du verlierst doch nur wieder alles.«
    »Was interessiert dich das?«
    »Ich kann mein Bedürfnis, dein Herz zu verstehen, nicht erklären. Aber ich hab mich so lange davon genährt, dass es fast mein eigenes geworden ist. Ich muss es verstehen, weil es einfach keinen Sinn ergibt, dass du dich für die Rückkehr entschlossen hast.«
    »Für dich natürlich nicht.« Ich seufzte.
    »Erklär’s mir, Nik.«
    Ich setzte mich auf und sagte herausfordernd: »Du willst wissen, wie ich es geschafft habe, dir hundert Jahre lang vorzumachen, ich hätte alles vergessen? Weil ich sein Gesicht vor Augen hatte. Und ich dachte, wenn ich ihn noch ein Mal sehen könnte, wenn auch nur für einen Tag, dann wäre das die hundert Jahre wert. Einen einzigen Tag, mehr hatte ich nicht verdient, und jetzt habe ich schon so viele gehabt. Ich habe gewonnen. Ich habe gewonnen!«
    Er schüttelte den Kopf und sah mich an, als wäre ich nicht bei Trost. Als wüsste ich nicht, was Gewinnen eigentlich heißt. Dann legte er einen Arm um mich, und es war fast so, als würde er mit mir zusammen mein Leben betrauern. »Ich begreife nicht, warum du so viel für sterbliche Beziehungen aufgeben willst.«
    »Ist vielleicht auch besser für dich, Cole.«
    »Wieso?«
    »Du kennst nur die Suche nach der nächsten Energiequelle. Deine einzigen Beziehungen sind die, von denen du dich nähren kannst. Wenn du je erkennen würdest, was dir entgeht …« Ich merkte, wie sehr ich mir wünschte, dass er es verstand. Vielleicht würde er dann zum allerersten Mal echten Schmerz empfinden.
    »Dann hilf mir doch, es zu verstehen, Nik.« Er verzog die Mundwinkel zu einem teuflischen Grinsen und zog mich fester an sich.
    Ich schüttelte seinen Arm von meinen Schultern.
    Ich musste an meine erste Begegnung mit Cole denken. Vor hundert Jahren. Hatte er da schon gewusst, dass ich ihm schließlich folgen würde? Dass ich ihm erlauben würde, mich ins Ewigseits hinabzuziehen?
    LETZTES JAHR
    Februar. Ein Monat vor der Nährung.
    Die Schlange vor dem Harry O erstreckte sich bis zur Main Street und weiter um das Gebäude der Park City T-Shirt Company herum. Aber Jules spazierte einfach an all den Leuten vorbei, als hätte sie eine VIP-Karte.
    Entsprechend böse Blicke ernteten wir von den durchgefrorenen Wartenden, an denen wir vorbeigingen.
    »Bist du sicher, dass wir das machen können?«, fragte ich Jules.
    Sie packte meine Hand und zog mich weiter. »Ja doch. Garantiert. Sean hat gesagt, wir brauchen dem Türsteher nur unsere Namen zu sagen.«
    Ins Harry O zu kommen, war schon an einem normalen Abend schwierig, aber während des Sundance Film Festivals wäre ein Ausbruch aus dem Gefängnis leichter gewesen als ein Einbruch ins Harry O .
    Aber Sean O’Neill war der Urenkel des ursprünglichen Harry O, nach dem der Klub benannt war. Und er war mit Jules im selben Töpferkurs. Und er hatte eine Schwäche für Blondinen.
    Er hatte Jules gesagt, sie könne eine Freundin mitbringen. Jack war froh, dass er zu Hause bleiben und sich das Spiel der Utah Jazz gegen die Denver Nuggets anschauen konnte. Das hier war nicht sein Ding. Meins eigentlich auch nicht, aber Jules hatte mich angebettelt.
    Jetzt zögerte sie fast unmerklich, als sie den Türsteher sah, ein Schrank von einem Mann in einem hautengen schwarzen T-Shirt und einer schwarzen Hose, der ein Klemmbrett in den Händen hielt.
    »Ähm. Hi. Wir sollen unsere Namen nennen. Ähm … Julianna Taylor?«
    Bei dem Blick, den er uns zuwarf, fragte ich mich, ob wir was total Illegales taten – mein Dad würde mich nie gegen Kaution rausholen, falls die Polizei uns festnahm. Aber dann fuhr der Gorilla mit einem Stift an seiner Liste hinunter und verharrte in der Mitte.
    »Julianna Taylor und Gast.«
    Ich lächelte, als er »Gast« sagte, als wäre das mein Name, aber er merkte es nicht. Er löste den Haken von der Samtkordel. Wir waren drin.
    Der Klub war gerammelt voll mit den aufgedonnertsten

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