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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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hinten im Laden sehen konnten. »Ich werde dich nicht persönlich hinbringen, aber ich gebe dir ein Haar von mir.« Er zupfte sich eins vom Kopf, legte es mir in die Hand und schloss meine Finger darum. »Du brauchst nur reinzugehen und es zu schlucken.«
    Er ließ meine Hand los. »Du gleitest durch den Boden, zu den Gefilden; dort werden Hunderte Schatten dich finden, in Dunkelheit hüllen und zu den Tunneln tragen.« Er legte die Lippen an mein Ohr, damit ich seinen Atem an meinem Hals spüren konnte, und flüsterte: »Du wolltest doch unbedingt gehen. Das ist deine Chance. Jetzt oder nie. Wirst du sie nutzen?«
    Die Scheibe beschlug von meinem Atem, während ich an die Frau dachte, ihr Gesicht ein lautloser Schrei, ehe sie für immer verschwand. Ich dachte an meinen Vater und an Tommy, und daran, dass ich noch nicht bereit war, Lebewohl zu sagen. Die Zeit hatte noch nicht gereicht, um irgendetwas wiedergutzumachen.
    Ich dachte an Jack und daran, dass er böse auf mich war und dass ich mit ihm noch nicht abgeschlossen hatte. Daran, wie perfekt seine Hand in meine gepasst hatte und dass ich nie wieder Gelegenheit hätte, sie noch einmal zu spüren, wenn ich jetzt ging. Ich konnte ihn nicht verlassen, solange es so zwischen uns stand.
    Und dann erkannte ich die Wahrheit. Vor einem Jahrhundert hatte ich ihn einmal verlassen. Ich konnte ihn nie wieder freiwillig verlassen. Die Tunnel würden mich schon holen müssen. Ich hatte nicht das Zeug, früher zu gehen.
    »Du hast gewonnen«, sagte ich zu Cole. »Ich werde nicht vorzeitig gehen.«
    Er küsste mich auf die Wange und seufzte. »Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen würde, Nik.«
    Ich musste daran denken, dass ich das Gleiche mal zu ihm gesagt hatte. Als ich dachte, er wäre mein Held.
    LETZTES JAHR
    Der GraphX-Laden. Eine Woche vor der Nährung.
    »Hat Jack sich mal gemeldet?«
    Cole und ich waren wieder im GraphX und bedruckten neue T-Shirts mit dem Elvis-Gespenst-Motiv. Cole hatte recht behalten. Am Abend des Konzerts im Dead Goat Saloon waren sämtliche T-Shirts verkauft worden, und es gab eine lange Liste mit Nachbestellungen von Leuten, die keins mehr ergattert hatten.
    Ich hatte zugesagt, ihm zu helfen, hauptsächlich, weil es eine gute Möglichkeit war, mir die Zeit zu vertreiben.
    »Er hat Kontaktsperre«, antwortete ich. »Soll sich ganz auf das Spiel konzentrieren oder so.«
    Cole warf mir einen seltsamen Blick zu. »Mhm. Meredith hat sich bei Max gemeldet, aber vielleicht hat sie ja gegen die Regeln verstoßen.«
    Ich zuckte die Achseln. »Hat sie irgendwas Interessantes erzählt?«
    »Nein«, erwiderte er sofort und sagte dann nichts mehr. Wir arbeiteten ein paar Minuten still vor uns hin. Er hatte seine Gitarre auf dem Rücken hängen. Cole würde das Ding wahrscheinlich sogar beim Bergsteigen tragen.
    »Nimmst du die eigentlich auch mal ab?«, fragte ich. »Die Gitarre, meine ich.«
    Cole legte ein T-Shirt auf die Arbeitsplatte und strich die Falten glatt. »Nee.«
    »Wieso nicht?«
    Er nahm ein neues T-Shirt vom Stapel und strich es glatt. »Sie ist ein Teil von mir. Würdest du ohne deine Hand zur Schule gehen?«
    »Das kann man nun wirklich nicht vergleichen.«
    Er lachte und zog die Handrakel über den Druckrahmen. »Also, das mit dir und Jack …«
    »Ja?«
    Er hob den Rahmen an und kontrollierte das Druckbild, ehe er aufsah. Ein zaghaftes Lächeln lag in seinem Gesicht. »Ist es Liebe?«
    Die Frage verwirrte mich. Sie klang nicht so, wie sich Freunde untereinander so etwas fragen. Eher so, als wolle Cole Grenzen abstecken. Aber vielleicht bildete ich mir das bloß ein.
    Ich holte tief Luft. »Ähm …« Ich drehte mich zu der Arbeitsplatte um, auf der die T-Shirts gestapelt gewesen waren, aber sie waren alle weg. Ich sah auf den Boden. Auf meine Fingernägel. Die Farbe. Überallhin außer in sein Gesicht. Wieso war ich plötzlich so verlegen? »Ähm … Wieso fragst du das?« Endlich hob ich den Blick und sah ihm in die Augen. Peinlicher ging’s ja wohl nicht mehr!
    Er hob eine Braue und streckte die Hand aus. Ich fuhr zurück, ehe mir klar wurde, dass er an mir vorbeigreifen wollte, wo ein zweiter Stapel T-Shirts lag. »Die Shirts, Nik. Ich will mir ein Shirt nehmen.«
    »Ja klar.« Ich gab ein Geräusch von mir, das ganz nach einem nervösen Kichern klang. »Also … Wieso fragst du nach mir und Jack?« Das L-Wort brachte ich nicht über die Lippen.
    Er breitete das neue T-Shirt aus und bestrich einen weiteren Siebrahmen mit Farbe.

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