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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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das Ding, und die Frau hob es an die Lippen.
    »Nein!«, rief ich und warf mich mit meinem ganzen Gewicht gegen Cole, um mich loszureißen. Ich wusste nicht mal, was die Pille enthielt, aber da sie von Maxwell kam, konnte sie nichts Gutes bedeuten. Ich stemmte einen Fuß gegen die Wand unter dem Fenster und stieß mich ab, doch Cole fing die Wucht auf, packte mein Handgelenk und drehte mir den Arm auf den Rücken, so fest, dass ich vor Schmerz erstarrte.
    »Hör auf, dich zu wehren, Nik. Ich will dir nicht wehtun.« Er ließ etwas lockerer. »Versprichst du mir, dich zu beruhigen?« Ich nickte. »Gut. Sonst verpasst du nämlich genau das, was du unbedingt sehen willst.«
    Die Frau steckte die Pille in den Mund und schluckte. Sie schloss die Augen und sank tiefer gegen die Regale. Maxwell überließ sie sich selbst und ging aus dem Laden. Die Frau sah aus, als wäre sie eingeschlafen.
    Und dann geschah etwas Merkwürdiges. Ihre Haut veränderte sich, schimmerte plötzlich glänzend, als wäre sie nass. Die Frau riss die Augen auf und verzerrte den Mund zu einem lautlosen Schrei … Dann fiel sie durch den Fußboden.
    Was zum …? Ich blinzelte, versuchte mir zu erklären, was ich da eben gesehen hatte. Sie war durch den Fußboden geschlüpft wie ein Geist. Es war kein klaffendes Loch zu sehen, kein Spalt in den Fliesen. Nichts.
    Cole lockerte den Griff um mein Handgelenk und stützte mich. Er behielt meine Hand in seiner, betrachtete die Abdrücke, die er auf meiner Haut hinterlassen hatte. »’tschuldige, Nik.«
    Ich riss meine Hand weg, und er grinste verschmitzt.
    »Offenbar kein Dauerschaden.«
    Ich deutete zum Fenster. »Was war das? Was ist mit ihr passiert?«
    »Ich hab doch gesagt, wir müssen unserer Königin Opfer darbringen. Die Tunnel nähren. Die Frau, die du da gesehen hast, war eine traurige, verlorene Seele, die nach einem schmerzfreien Ausweg aus ihrer kümmerlichen Existenz gesucht hat. Maxwell hat ihn ihr gezeigt.«
    »Die Tunnel? Ein schmerzfreier Ausweg?«, sagte ich ungläubig.
    Cole nickte. »Denk drüber nach, Nik. Das ist tausendmal besser als Selbstmord. Das ist wie Selbstmord light. Sie wird Teil der Tunnel werden und lange Zeit keinen Schmerz empfinden, weil sie so viele Schutzschichten aus Selbstekel hat.«
    »Was war das für eine Pille, die sie genommen hat? Eine Droge?«
    »Du weißt, dass wir keine Drogen brauchen. Die Pille enthielt ein paar Haare von Maxwell. Du kannst nicht ins Ewigseits ohne einen Ewiglichen als Vermittler. Wie wird er noch gleich in deinen Mythologiebüchern genannt? Fährmann? Diese Pille ist der Fährmann, der die Menschen ins Ewigseits begleitet. Das Opfer nimmt die Pille und trägt dann einen Teil eines Ewiglichen in sich. Nur so kann sie dorthin gelangen.«
    »Wieso passiert das hier? Was ist an diesem Laden so besonders?«
    »Hast du schon mal vom Fluss Styx gehört?« Ich nickte. »Es gibt auf der ganzen Welt eine Reihe von Stellen wie diese, Stellen, wo die Grenze zwischen der Oberwelt und dem Ewigseits dünn ist. Hauchdünn. In der Sage heißen diese Orte Flüsse. Ein Weg, um von einer Welt in die andere zu gelangen. Eingänge ins Ewigseits. Der Minimarkt befindet sich über so einem Fluss. Hier ist der Zugang ins Ewigseits am leichtesten.«
    »Du hast mich vor der Nährung aber nicht mit hierhergenommen.«
    »Weil du einen persönlichen Vermittler hattest. Mich. Ich kann dich jederzeit und überall mit ins Ewigseits nehmen.«
    »Dann nimm mich doch jetzt sofort mit!«
    Er bedachte mich mit einem Lächeln, das nicht bis zu seinen Augen reichte. »Ich soll dir helfen, vorzeitig zu gehen? Damit könnte ich nicht leben.« Seine Stimme wurde leise. »Selbst jetzt bin ich nicht sicher, ob ich ohne dich überleben kann.«
    Ich schüttelte langsam den Kopf. »Opfer. Opfergaben, Selbstmord light. Ich würde sagen, es gibt nicht viel, womit du nicht leben kannst. Du bist von Grund auf böse.«
    Cole lachte verhalten. »Es gibt weder das Böse noch das Gute. Es gibt nur Leben und Nicht-Leben.« Er trat vor mich und beugte sich näher. Ich stand mit dem Rücken zur Wand, konnte also nicht ausweichen. »Wir sind das Leben.«
    Ich kniff die Augen zu und lehnte den Kopf an die Wand, bis ich spüren konnte, dass Cole ein Stück zurückgetreten war.
    »Also, Nik. Du wolltest einen schnellen Weg in die Tunnel.« Er deutete auf den Minimarkt. »Das hier ist das Tor ins Ewigseits. So was wie dein ganz eigener Styx.« Er zog mich vor das Fenster, durch das wir den Fußboden

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