Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht
gesprochen.
Was bist du, Nikki?
Ich schüttelte den Kopf, um die Erinnerung loszuwerden. Jules sah mich und winkte.
Ich wollte gerade zu ihnen gehen, als Percy Jones, der Wahlkampfleiter meines Dads, alle zusammenrief, um die Verteilung der Broschüren und Routenkarten zu organisieren.
Jack nahm sich einen Stapel Broschüren, und Jules ließ sich eine Routenkarte geben, dann kamen sie zu mir nach hinten.
»Hey«, sagte Jules.
Jack hielt den Blick auf die Wand mit den Plakaten gerichtet und sah nicht auf, als ich Hi sagte. »Percy hat mich angerufen«, sagte Jules. »Ich hatte mich in die Helferliste eingeschrieben … vor einer ganzen Weile.«
»Oh. Das ist nett von dir.«
Wir schwiegen alle einen Moment lang, ehe Jules die Routenkarte hochhielt, die sie von Percy bekommen hatte. »Wir haben den Block nördlich von Maplehurst. Ganz schön groß. Willst du mitkommen?«
Ich schaute zu meinem Dad hinüber, der noch immer mit dem Mann mit dem Akzent sprach. Unsere Blicke trafen sich, und er winkte mich weg.
»Klar«, sagte ich wieder an Jack und Jules gewandt.
Jules deutete mit dem Kopf Richtung Ausgang. »Super. Dann mal los. Jack, gib uns doch ein paar von den Dingern ab.«
Jack teilte den Stapel auf. Seine Finger streiften meine, als er mir ein paar Broschüren reichte, dann gab er Jules die restlichen und schob die Hände wieder in die Taschen.
Wir traten hinaus in die Kälte, und mir fiel ein, dass ich noch etwas im Rucksack hatte. Ich griff hinein und zog ein Paar Handschuhe heraus, die ich – mit Jacks Händen im Sinn – vor Tagen gestrickt hatte. Ich hielt sie ihm wortlos hin.
Jack blieb stehen. Er sah zuerst auf die Handschuhe, dann in mein Gesicht, und sein Mund zuckte leicht, bevor er sie mir aus der Hand nahm. Er zog sie an. Sie waren ein bisschen zu groß. Die Fingerspitzen des linken Handschuhs schlackerten lose herum. Er sah aus, als hätte er sich zwei Teekannenwärmer übergestreift.
Ich zuckte die Achseln.
Jules wandte sich ab und tat so, als würde sie die Karte studieren. Sie deuteten einen Hügel hinauf. »Wir sollen da anfangen.«
Wir stapften los. Jules in der Mitte. Nach einigen misslungenen Versuchen, ein Gespräch anzufangen, gaben wir es endgültig auf. Unsere Route führte an der Suppenküche vorbei, und als wir das Gebäude gerade passierten, ging die Seitentür auf, und Christopher kam heraus. Er sah mich und winkte, und ich blieb stehen.
»Hey, Nikki. Wie läuft’s denn so?« Er schloss die Tür ab und kam auf uns zu.
Jules und Jack blieben ebenfalls stehen.
»Hi«, sagte ich. »Wir verteilen Flyer. Für meinen Dad.«
Christopher sah Jules und Jack an und streckte Jack die Hand hin. »Ich bin Christopher. Ich arbeite mit Nikki in der Küche.«
Jack schüttelte ihm die Hand. Christopher glotzte auf den selbst gestrickten Handschuh.
»Ich bin Jack. Ich hab gar nicht gewusst, dass sie da arbeitet.«
Dann gab Christopher Jules die Hand. »Ja. Jeden Samstag. Wisst ihr, wir können immer Hilfe gebrauchen. Wenn einer von euch also mal was Gutes tun will …«
Ich schmunzelte. »Pausenlos auf Mitarbeiterfang.«
»Pausenlos«, sagte Christopher. »Ich könnte samstags noch jemanden gebrau–«
Ich fiel Christopher ins Wort, bevor er weiterreden konnte. »Ach, die beiden haben …« Ich stockte, wusste nicht, wie ich den Satz beenden sollte oder warum ich Christopher überhaupt unterbrochen hatte.
Jules half mir aus der Bredouille. »Danke, Christopher, aber ich arbeite samstags in der Mall.«
»Ich würde gern helfen«, platzte Jack heraus.
Wir alle blickten Jack an.
»Fabelhaft«, sagte Christopher. »Jack …?« Er wartete, dass Jack die Lücke füllte.
»Caputo. Jack Caputo.«
»Caputo? Der Quarterback?«
»Ja.«
»Super. Wann kannst du anfangen?«
Jacks Augen huschten kurz zu mir. »Ich muss erst nachsehen, wann ich freihabe.«
Nachdem wir uns von Christopher verabschiedet hatten, gingen wir schweigend weiter.
Zusammen zu sein war mal so mühelos wie atmen gewesen, aber natürlich hatte sich nach meiner Rückkehr alles verändert, und am deutlichsten war das, wenn wir zu dritt waren.
Einen Moment lang trauerte ich unserer unkomplizierten Freundschaft nach, und in diesem schmerzhaften Augenblick erkannte ich, dass Jules und Jack klarkommen würden, wenn ich für immer fort war. Wahrscheinlich würde es ihnen besser gehen als jetzt.
Kapitel Zwanzig
JETZT
Mrs Stones Klassenraum. Keine zwei Monate mehr.
Der Tag, an dem wir die Broschüren verteilten, war
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